Hemling ,
auch
Mcmling ,
Memmelinck ,
Hans.
derselbe in niederländischer Sprache geschrieben ist, geht hervor
dass diese Chronik eine Zeit lang in Utrecht war, und, so wird e;
erklärt, wie das Buch selbst in die Hände des inden Niederlan-
clen lebenden Malers Hans Hemlirxg lmmmen konnte.
Die Meinung, dass Ilemling von Constariz herstanime, glaubt
Dr. Boissci-ee durch eine Stelle des altcirflanili-isrlien Scliriftstel-
lers llrlarcus Vaeriieilvycli (liistorie Van Belgis, ol Iiroiiylae der Ne-
(lftrlälllillseltü Quilllgßytl. 1565) noixlh mehr bestätigt. lillßßflfzttäßli sagt
DdlTllC in ici leSClilflllLlllgy cie ei YOU der _Striit inrme gibt,
dilise ätiaclt sei irilcben nndgn auäh mit! den (iemaldcgn des Ideut-
sc en ans gese müclit. ieser eutsc ie Hans ist o jenzar "leir-
ling. Es wird nun auch vollends lilar, dass der Name Ausse, den
Vasari unter den alten flanrlrischenullrlalerii,_ und zivanvon einem
Schuler des B.Ogl(3l' von Brugge _zinluhrt,_kein anderer ist, als der
durch fremde Aussprache und irrige Schreibung (Ausse stritt itngge)
entstellte lName Hans, wie auch bereits Lanzi (storia pittorica T,
III. p. 52) und deßast (Mcssager des sciences lf-QÄ) verinuthet lia-
ben. Die Angabe, dass_Meistei' Hans eiii_Schuler des Roger ge-
Wesen, scheint zwar unrichtig _zu seyn, _we_1l die VVerlse des Ilem-
ling die entschiedcnste nehnlichkeit mit jenen der Bruder van
Eyck haben; indess entfernt sie sich nicht sehr von der VValir-
heit, da bekanntlich Meister Roger gleichzeitig init Johann van
Eyclrlebte, und nach dein, was der ebeiilalls gleichzeitige Facius
berichtet (De viris illustribus, Florenz 17:45), ihmnn Tder Iiunsg
sehr nahe gekommen seyn muss. Vasari schrieb ]ene Stelle vor-
dem Jahre 1550, und die Nachrichten dazu empfing er von dem
Maler Stradanus aus Brugge, so vfie von dein Bildhauer Johann
da Bologna aus Douai, welche beide damals in Florenz arbeite-
ten. Der flandrische Schriftsteller aber,_vvelcher von dem deiit.
sehen Hans spricht, lebte zur selben Zeit, und konnte als Ein-
wohner vonnGent, wo er Patrizier war, sehr gut Eieschcid wig-
sen. Man lmnnte also mit grosster lWahrscheinlichlieit annehmen,
dass l-Iemling, seiner deutschen A_.b iunlt rvegen, zu Vaernewyclik
Zeit in _Brugge _n0cli vorziigweise der deutsche I-Ians genannt
vslurdea wieidenn uberhaupt der Name Hans, als eine oberclcutschg
Eorm in den Niederlanden nur selten statt des allgemein gebräuch-
lichen Jan vorliöinmt. Aber dainit wir uns auf die _Vermuthung
von der deutschen Abkunlt des Malers Hemling nicht _zu sehr-
verlassen möchten, will manbehaupten, er habe sich eigentlich
Memling genannt. Man bezieht sich deshalb auf das Leugniss
des ungenannten Reisenden, und des Carl vannMandcr, fvelchc
beide den _Namen so schreiben; zumeist aber stutzt iiian sich auf
sie Inschrift unter gemdgrosäenjuilid dem äleinlen Ggnizilile, welche
er Künstler 1.179 ur as t. o iannes pita in ruggc verferti-
get hat. In diesen bäiden lnSlClüflftlän iät delrlllxlame mit einem la-
teinischen H geschrie en, we c es in er itte von dem Quer;
strich herab noch einen kleinen Fuss hat, lßnd dadurch allerdings
gein fläiiclistaläeilragleich ist,] gen 1111811 lzuwiälen] auf Marmor; uiliä
srzta e n ziu' ünzen unr iege n t es itte a ters statt es
llltrlell (Tiaite diplomat. T. n. pl. xx, serie vi p. 312).
fAuf diesem Grund hin haben sich Einige für die SchreibzirtMem-
ling erlilartä wie D_e Bast, Messager des sciences et des arts 1352;
Passavant (I-iuristreiseetc. 1855;) 11ml Dr. Waagen, im Verzeichnisse
des Museums XIIIVBETlIII, und sie schliessen sich in dieser Hinsicht an
die älteren Schriftsteller an. Der erste. welcher den Namen Heni-
linä gebraucht, ist Descamps, und später äusserte auch lVlorelli
die Vermutliung, dass der Name Memling aus der ungewdhiili-