Hemery.
i
Hemling,
auch
Memling,
Hemmelinck,
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1) Denis le Baron du Meni], Büste nach E. Apbry. _ .
2) Dqs Bildniss des Bettlers Baioche, Iiniestixcls, 1D Rom ge-
zexchnet, nach Massen, in Crayonmanier.
Hßmßryß liupferstecher, der; jüngere dieses Namens, wie ihn ein
Blatt nach N. Grimoud bezeichnet: Le petit pölerin, Hämery le
jeuue sc.
HEIIIBSSBB, S. Heemsen.
Hemling, auch Memhng, Memmehnck, Hans, 1v1a1er,den wir
hier unter dem gewohnten Namen Hemling geben, obgleich Ei-
nige Memmling für die richtige Lesart halten. Von den Schick-
salen, welchen Hemling während der Laufbahn seines Lebens be-
gegnete, ist nur wenig Geschichtliches auf unsere Zeit gekommen;
war ja doch sein Name bis vor wenigen Jahren unter uns fast
verschollen! Doch seine Arbeiten, deren eine verhältnissmässig
grosse Anzahl uns erhalten ward, gewähren uns Andeutungen sei-
nes Lebens, welche verglichen mit dem, was wir bestimmt von
ihm wissen, wenigstens die Hauptepochen und merkwürdigsten
Begebenheiten desselben mit einiger Sicherheit bezeichnen. Nach
Einiger Behauptung ward Hemling in dem ohnwcit Brügge liegen-
den Orte Damm geboren; nach Andern in jener altheriihmten
Stadt selbst; doch eine vom Herrn von Lassberg zu Eppishausen,
ohnweit Constanz, aufgefundene und den Herren Boisseröe mitge-
theilte Handschrift macht es neuerdings wahrscheinlich, dass er
kein Niederländer sei, sondern eigentlich aus Constanz stamme.
Diese Handschrift, eine um das Jahr 1586 geschriebene elsassi-
sehe Chronik, enthält auf den letzten Blättern das von späterer
Hand geschriebene Stanimregister eines Hans Heinling nebst Fami-
lienereignissen, wie man diese in jener Zeit gewöhnlich in Bibeln
oder andern werthgeaehtetenBuchern aufzuzeichnen pflegte. Die.
ses Staminregister beginnt mit dein Grossvater Ruclin Heinling, ge-
boren 1542, gestorben 1424. Diesem folgt der Vater Conrad Hem-
ling, geboren 1394, gestorben 1448, und dessen Ehefrau Marga-
retha Bruschin, gestorben 1448- All? dleßen folgen sechs Iiinder
dieses Ehepaares, unter denen HansHemling der vorletzte, im
Jahre 145g geboren ist. Die Fainilienereignisse sind bis in das
Jahr 1490 fortgesetzt, in welchem der Tod eines der Geschwister
angezeigt ist, und nach Lassbergs Versicherung war das Geschlecht
der Mutter Margaretha Bruschin und das des Gatten einer der
Töchter, Hans Hubschlin, in der Gegend von Comtanz einhei.
misch; letzteres blüht dort sogar noch bis auf den heutigen Tag.
Die in diesen Geschlechtsnachrichten enthaltenenZeitbestimmungen
passen übrigens recht gut zu dem, was wir sonst noch von dem
Lebßn. Hemlin 's wissen, so auch der Name. Auf zweien seiner
in Brügge beändlichen Gemälde, von denen noch ausführlicher
die Rede seyn wird, steht: opus Johaniiis Hcmling, anno 1479,
und nicht Heinmelinck, wie Deseainps es berichtet. Sein eigenes
Bild, welches er auf einer dieser 'I'afeln anbrachte, hat augen-
scheinlich das Ansehen eines höchstens vierzig Jahre alten Man-
nes, was ebenfalls mit dem Geburtsjahre 1459 vollkommen zusam-
nientrilft. Ein zweiter Zusatz kommt in der Chronik bei Fried-
rich von Blankenheiin vor, mit welchem Iiönigshoven, der Verfas-
ser derselben, die Reihe der Strassburger Bischöfe schlieSSt- D19-
Ser gelangte um C135 Jahr 1395 zum Bisthum Utrecht, Welclfemßr
bis zum Jahre 1425 Vorstand, und jene,- Zusag; hat hauptsachlich
Bezug auf diese Veränderung. Hieraus sowohl, als dadurch, dass
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