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IIelmsauer ,
August.
Carl
I-Ielmsdorf,
Friedrich.
vatbesitze daselbst findet man viele von seiner Hand, doch dürften
kaum mehr alle diejenigen vorhanden seyn, die Descamps ver-
zeichnet. Man lobt seine Zeichnung, die gelungene Composition,
die natürliche Färbung, die gediegene Manier, und so muss er
zu den guten Künstlern jener Zeit gezählt werden, wenn er sei-
nen Figuren auch geistige Bedeutung niclitzu verleihen wusste. Van
Helmout verliess nie sein Vaterland, da er schwiichlich von Ge-
sundheit war. Basan lässt ihn schon 1726 im 45. Jahre sterben.
IYIan hat von seiner Hand auch einige geätzte Blätter.
Hclmsauer, Carl August, Zeichner undliupferstechender1789 zu
Heidelberg geboren wurde. Er widmete sich dem Forstwesen, und
um 1850 war er zu Eichstädt bei der Forstverwaltung bedienstet,
Gegenwärtig ist er in München angestellt.
Seine geätzten Blätter tragen entweder ein Monogramm oder
den Namen des Iiijnstlers. Auch in der Lithographie hat sich
dieser Künstler versucht. Nach Golzius zeichnete er Venus und
Amor auf Stein, und etliche Bildnisse.
1) Eine Gruppe von drei Bäumen in einer öden Landschaft, ra-
dirt. H. 6 Z. 9 L., Br. 3 Z. 1 L.
2) Adam und Eva finden zur Nachtszeit den erschlagenen Abel.
radirt. H. 8 Z., Br. 6 Z. 9 L.
5) Gegend aus dem Buchenwald bei Bamberg, im Grunde die
Stadt, radirt. H. 7 Z. 11 L., Br. Ö Z. 9 L.
Von diesem Helmsauer hat man auch ein Panorama des Rhein;
von Cijln nach Mainz, Frankfurt 1850.
Ferner:
Die Portraite für das von Holzsehuher u. a. herausgegebene
Denkmal der bayerischen Ständeversammlung von 1851, 5 Bänd.
chen mit kleinen Brustbildern der Deputirten.
HEImSdOPfQ FrißdTiCh, berühmter Landschaftsmaler, der 1784 in
Magdeburg geboren wurde, wo 'er aber nur bis 180g verblieb,
Zu jener Zeit Band er in Strassburg eine zweite Vaterstadt, und
bald gewann sein Talent, so wie sein offenes Gemiith und seine An-
spruchlosiglieit, allgemeine Achtung- Er hatte hier bereits eine
Anzahl gelungener Landschaftsgcmiilde mit' Scenerien aus den
Vogeseniund dem Schwarzwalde geliefert, und einen Iireis von
Schülern und Schülerinnen um sich gezogen, als er beicblosg,
sich auch mit dem Reichthume der italienischen Natur bekannt zu
I machen. Im Jahre 1816 reiste er zum zweiten Male in jenes
Land und verweilte da bis 1820. Aus dieser Zeit (1819) sind mehrere
Bilder namhaft bekannt, besonders aber wurde ein Bild erhoben,
welches eine Ansicht von Rom und der Campagna und im Vor-
grunde die Terasse des Klosters St. Onofrio mit der Tass0's Eiche
zeigt. Es ist dieses ein Meisterstiicls der Malerei, sowohl in dei-
Anordnung, als in der technischen Vollendung. Einige glauben
Sßgar, der Künstler habe später nichts Besseres mehr geleistet,
obgleich auch jene Werka das Gepräge der Vortreillichlieit tra-
gen. Die ähnliche, doch spätere Darstellung jenes Meisterbildes
kam in den Besitz des Herrn von Humboldt. Das Seitenstiick zu
diesem Bilde bildet eine malerisch wilde Gebirgsgegencl zwischen
Rom und Neapel, und auch dieses Bild ist ausgezeichnet; es ist
neben einem Seestiiek an der liiiste Siciliens Eigenthum eineg
Stassburgers. Auch der Baron von Ampacb, Baron von Brach,
Herr von Quandi, die Fürstin Gallizin, die Frau von Humboldt
u. a. besitzen Bilder von Helmsdorf. Viele seiner Gemälde sind
den vorzüglichsten Erzeugnissen der neuemLandschaftsmalerei an-