Heinz ,
Joseph.
Heinz,
Daniel,
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welcher Zeit er für den Iiaiser mehrere Antiken und Gemälde er-
warb, auf die Vilerke desselben ein besonderes Augenmerk gerich-
tet zu haben. Auch nach seiner Rückkehr war sein erstes G;
mälde, eine Leda, in Correggids Manier gemalt, und bis zur
Täuschung nachgeahmt. Hierauf malte er Diana, im Bade Ivan
Aktäon belauscht, und den Neid der Künstler erregte sein Raub
der Proserpina. lVIan brachte dem I_iaiser bei, Heinz habe den
Gegenstand von einem grossen italienischen Meister entlehnt, und
Rudolph befahl daher dem Iiunstlcr, das Bild zum zweiten Mal zu
malen, was ihm fast noch besser gelang.
Seine Gemälde sind zahlreich, in grossem und kleinem Formate,
und sie verdienen unter den Werken der Manieristen immerhin
einen hohen Rang, da aus ihnen ein grosses Talent spricht. Sie
mussten jedenfalls die Augen seiner Zeitgenossen bestechem. Die
kaiserliche Gallerie in VVien hat neun Gemälde von seiner Hand,
und in der Dresdner Sammlung ist der erwähnte Raub der Pro-
serpina, der von Guarienti für ein Werk des Giulio Romano ge-
kauft und gehalten wurde, bis der Stich des L. Iiilian den Irr-
thum entdeckte. Gestochen ist auch die Ueberraschung der Diana,
in einem grossen Blatte von E. Sadeler, der auch das schöne
Bildniss des lVI. de Vos und eine Grablegung in Iiupfer brachte.
Ueherhaupt wurden mehrere Bilder dieses Iiiinstlers in Iiupler ge-
stochen, besonders von den beiden erwähnten Künstlern, von
Hollar, D. Custos und von J. Major. Waldrich hat" für Sand-
rart's Akademie Heinzens Bildniss gestochen.
1VIit derAngabe seines Sterbejahres ist es ebenfalls nicht ganz
richtig. Einige sagen, Heinz sei 1609 in frag gestorben. In Prag
liess ihm wenigstens seine Gemahlin llegma Gretzer ein Monu-
ment setzen, auf n'elclie1n160gals das Tutlesjahr bezeichnet ist. Füssly
behauptet, der Künstler sei bald nach 1604 im Jahre verschie-
den, nachdem er in Augsburg das Siegelhaus gebaut hatte.
Seine Zeitädenossen in Prag waren B. Spranger, J. Breughel,
R. Savery un Hufiaagel.
HGIIIZ, JOSGPII, der Sohn und Schüler des Obigen, war ebenfalls
Maler. Doch ist er _nicht so bekannt als sein Vater. Seine Mut.
ter heirathete den lYIaler Gondelach, bei welchem auch. der
jüngere Heinz noch Unterricht genoss, bis er nach Italien ging,
wo ihm Pabst Urban VIII. zum Spornritter machte. Seine mei-
sten Bilder hinterliess er in Kirchen und Palliisten Venedigs. Am
berühmtesten örgachten ihn. seine phantastischen Darstellungen.
Er starb um 1 0.
Heinz, Johann, Maler und Zeichner, dessen Lebensverhältnisse
unbekannt sind. Man legt ihm ein Monogramm bei, und, ein sol-
CbeS ist mit der Jahrzahl 1611 bezeichnet. Dabei steht noch das
WO" "Romane" und so muss man annehmen, dass Heinz in Ita-
lien gewesen, wenn nicht gar von dem jüngeren Heinz die Rede
ist. Ein solches Monograuim soll eine Folge von Landschaften
tragen, Q5831. Guckeisen gestochen hat, und ein ähnliches findet
man auf historischen Zeichnungen im königlichen Cabinette zu
Dresden. Dabei steht noch Hientz", was wohl den obigen JO-
seph Heinz bedeutet, oder J. de Heins.
HBIIIZ, Daniel, Maler, der Sohn des jüngeren Joseph Heinz, hielt
sich ebenfalls in Venedig auf, und hier malte er für Kirchen und
Private. Sein 'l'odesjahi- ist unbekannt. ;
Es gibt indessen noch einen älteren liiinstler dieses Namens,
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