'Heidelolf,
Joseph.-
Hcideloß,
Carl
Alexander.
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Stuttgart berufen wurde, pflanzte die Stuttgarter Linie "fort;
sein jüngster Sohn starb als Friedensrichter zu Iiirchheiin-Bolan-
den , und sein Urenkel ist Carl Alexander Heideloll, Maler und
_Arehitekt zu Nürnberg.
IICldGlOff, JOSEPh, Maler Sohn des Vorigen, kam durch seinen
Schwager, den berühmten Naturforscher Baron von Gleichen, ge-
nannt von Russwurm, nach Wien, wo er sich durch seinen feinen
ausgebildeten Iiunstgeschniack, und durch seine ungemeinen he-
raldischen Kenntnisse dem kaiserlichen Hofe so sehr empfahl, dass
er als des heiligen römischen Reiches Herold und kaiserlicl10t'
Hof-Wappenmaler angestellt wurde. Er starb zu Wien.
Ilßldßlülif, JOSCIJlI, Iiupfersteclier, der Sohn des Obigen, ein sehr
geschickter Künstler und Professor an der königlich kaiserlichen
Akademie in Wien, radirtc viele Landschaften eigener Compu-
sition, und auch mehrere nach Nlalereien seines Verwandten, des
berühmten Landschaftsmalers Mulitor.
llleldelQffs Vlktor Peter! Maler, 1757 zu Stuttgart geboren,
war der Enkel des zuerst genannten Franz Joseph Jgnatz Anton
Heideloff, und gleichzeitig mit Schiller, Dannecker, Hetsch: und
Scheffauer eint Zögling der berühmten Stuttgarter Militär-Aka-
demie, wo er unter Guibal die Gcschichts-, unter Scotti und
Columba die Theatermalerei studirte, auch sich bei den in diesem
Institute vorkommenden Conkursen bedeutende Preise ibfitiiifb.
Nach seiner Zurückkunftt aus Italien und Frankreich, wo ihn
der damalige Ilerzog Iiarl, von 1782 bis 1790, behufs seiner wei-
teren Ausbildung verweilen liess, ward er als Professor an der
hohen liarlsschule, und als llof- und 'l'heatcrtnaler angestellt.
In diesem neuen Wirkungskreise wurde nun das schöne 'l'alent
dieses genialen, ideenreichen, in allen Fiichcrn und Arten der
Malerei gewandten Künstlers für die herzoglichen [Residenz-Schlös-
ser, Tlheater, und Hof-Festivitiiten in vielseitigen Anspruch ge-
genommen.
Beim Theater, das in seinen Dekorationen, Costünfs etc. zu
dieser Zeit der altfranzösis-chen Mode liulcligte, die sich in den
barockesten Ausgeburten, in den gröbsten Versiindigungen gegen
Zeit und Geschichte gefiel, wurde lleiclclotf der Wiedorhersteller
eines bessern Geschmacks. In seinen, mit külmem Pinsel gemalten
historischen und allegorischen Produktionen, von welchen wir un-
ter mehreren die vier Jahreszeiten für das Schloss zu Stuttgart,
und ein Altarblatt für die Hauptkirche in Rottweil etc. besonders
ausheben, zeigte er sich als fertigen Conilionigtel, w", lebhafter
poetischer Phantasie; auch war er ein sehr läorrclttrr Zeichner.
Dieser-Künstler starb 1816, nachdem ihn 13 Jahre zuvor, in
Folge zu grosser Anstrengung, das Unglück theilu-eiser Erblindung
laetmlfen hatte, Sein Sohn:
HeldßlÜff, Carl Alexander, lWIaler und Architelst, wurde 1788
1.11 Stuttgart geboren und seine von der Natur angedeutete Bestinf-
mung ßrkennencl, betrat Heidcloff frühzeitig die steile Bahn, die
nur Auserwählte zu einem erfreulichen Ziele führt. In d?
hohen Carls-Schule zu Stuttgart begann unter Leiturfg _sei-
nes Vaters, Welcher, wie schon oben erwähnt, Professor dieser
Anstalt W111", deS Knaben theoretische Bildung; diesesj herrliche
Institut wurde aber damals aufgehoben, und. es blieb nur IwCh
eine Kunstschule übrig, welche der bgriihnjte liupferstecher G.
von llflüller, Schetfauer, Hetsch, Danneker, und Heideloffs Va-
ter eine Zeitlang leiteten, bis auch sie endlich authörtc.