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Joris ,
Augustin.
J orisz ,
David.
liess sich Jorhan in Passau nieder, und hier lebt er noch, als
Meister hochgeachtet. Er führte eine bedeutende Anzahl von Wer-
ken aus, Altäre, Epitaphicti und Statuen. Von ihm sind die Grab-
mäler des Fürsten Joseph Maria von Thun und des Carclinals Fip-
mian im Dume zn Passau, dann jenes des Cardinals Auersperg.
Sein Werk ist auch das Marrnordenlsmal des Erzherzugs Iiarl von
Oesterreich in Riecl, das Bildniss des Fürsten Thomas Clfhun am
ehemaligen fürstlichen lieller, jetzt königl. Briiuhause in Passau,
die alabasterne Gediichtnisstafel der Familie des Grafen Anton
Thun in der Mariahilfliirche, der schöne Marmor-Tabernaltel mit
den Figuren des Glaubens und der Hoffnung im Dome zu Passau,
der Hoehaltar zu Enzenskirchcn im Innviertel u. s. w. Alle diese
Arbeiten, und noch andere, entstanden bis zum Jahre 1814, und rla_
mals gewann er den Preis der Akademie der Künste in München
mit dem Theseus, welcher den Felsen hebt, urn des Vaters Schwert;
zu suchen. Im Jahre 1815 fertigte er zwei sieben Fuss huhe Al-
tarstatuen nach Schärding, dann einige Altäre für Kirchen in Nie-
derbayern. Im Jahre 1822 fertigte er ein lebensgrosses Iirucifix
und den Tabernakel der St. Gertraudkirche in der Innstadt Passau,
und im folgenden den coloisalen Löwen von Granit an der Strass;
von Passau nach Vilshofcn; dann 1825 eine neue Kanzel für dig
Pfarrliirche in Hengersberg. In Niedermünster zu Regensburg ist
eine Madonna mit dem Jesuskinde und ein Christus in der Jugend
aus jener Zeit. Jetzt wurde ihm ein VVerk von grosser Bedeutung
aufgetragen, nämlich das 10 Fuss hohe Standbild des Königs M3-
ximilian, welches 1828 auf dem Platze in Passau aufgestellt wurde,
Das Werk kam durch Subscription zu Stande, und Jurhan bewies
sich bei der Ausführung als höchst einsichtsvollen Künstler. Das
Modell machte Jorhan und auch der Guss geschah unter seinen
Augen. 1m Jahre 182g fertigte er für die Kirche in Wegscheid
den Hochaltar mit vier Statuen, und hlerauf_fuhrte er fur den
Hochaltar in Ruemansfelden die Statuen des heil. Lorenz und Ste-
phan aus. Alle diese Werke, und mehrere andere, gehören zu den
vorzüglichstcn des Künstlers. Sie sind geschmackvoll und correkt
in der Zeichnung, und Jorhan hat bewiesen, dass er auch in ei-
nem grösseren Wirkungskreise Vorzügliches zu leisten im Stande
gewesen wäre.
Jorls, Augustm, Maler von mm, der bei Jakob Mondt seine
Kunst erlernte. Er malte Historien, und diese erwarben ihm gms-
sen Beifall. In Paris hatte er sich früher bei P. de la Clulfe mit
der Iiupferstecherei abgegeben, und hier radirte er einige kleine
Blätter: ein Kind auf dem Tocltenlaopf, kl. 4. etc.
Juris ertrank 1552 im 27- Jahre-
JOTiSZ, David, Glasmaler von Delft oder von Gent, ein tüchtiger
Iiiinstler seines Faches, und auch als Zeichner berühmt. Doch
war er Wiedertäufer und ein Schwärmer, von der Idee behaftet, er
sei der wahre Messiai, als welcher er predigen zu müssen glaubte,
Die daraus entstandenen Unruhen nöthigten ihn zur Flucht nach
Basel, wo er den Namen Hans von Broeck annahm und 1556 im
52. Jahre Starb. Sein Leichnam wurde im Münster beigesetzt,
später aber herausgenommen und verbrannt, als der eines argen
Iietzers. B81 Weigel II. S. 118 finden wir die Zeichnung {mt de:
Bekehrung des Hauptmanns im Evangelium, ehedem im Bcsltz van
J. Moelaart m Dorn-echt, auf 7 Thlr. 16 gr. gewerthet. Sie ist
mit Feder und Tusch ausgeführt. Seine Arbeiten erinnern nn die
Manier von L. von Leyden.