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Jon.
Joänez
oder
Juanez,
Vicente.
besuchte Griechenland, um die klassischen Denkmäler jenes Lan.
des kennen zn lernen, und in Athen widmete er dem Erecbtheioi:
besondere Aufmerksamkeit. Er arbeitete auch ein Werk über die.
sen beruhmten Tempel ens, auf welches wir 1m Artikel des A. von
Quast noch einmel zuruckkonnnen werden. Dieses Ercchtheion
ahmte er m der IIIPCIIG des heil. Pancras (Euston_ Square) nach.
Das Palldfüßeüm, oder die zwei Seitenbauteu, dienen zum Ge-
brauche der Sakristei. Da die christliche Iiirche eines Glocken-
thurmes bedarf, so verfiel der Architekt, um der Idee des Ami.
kell gvelreu zu bleiben, auf den Einfall, den sogenannten Thurm
der: VYIIIÖG zum Muster zu nehmen, und diesen setzte er doppeli
Eqbeinaneler. D1eserd'l'empel_ fand 18? Iseinen Uf-sprung, aber
lnige meinen, es sei ieses ein verung ücites Wer a.
Jvn, Bildhauer, der nach Plillllls Angabe um o1. CXIV. lebte.
Joaghims, 1., Bildnissmaler, der um 1650 iii Wien Beifall fand.
r ma te an esehene Personen, und E. Wiedemann hat das Bild-
niss des Puläolph Freiherrn von Schwarzenhorn, der einige Jahre
als kaiserlicher Botschafter in Constantinopel lebte, gestochen. Die-
ses Blatt ist sehr selten.
Joänez oder Juanezs Vlcente, eigentlich Vicente des Jotinez, und
fälschlich Juan de Juanez genannt, Historienmaler und Ilaupt der
valencianischen Schule, aus welcher so tretiliche Künstler hervor-
gingen, Man glaubt, dass er in der Stadt Fuente la Higuera ge-
oren sei; unbezweifelt ist dagegen sein Geburtsjahr 1525, da de!"
Bericht über die Beisetzung seines Leichnams angibt; dass er
1579 im 56. Jahre seines Lebens gestorben sei. 'Auch geht _aus
dieser Zeitbeslimmung hervor, dass Joanez nicht BafaePs Schüler
habe gewesen seyn können, wie Palomino versichert, da dieser
Künstler 1520 starb. Der Adel in den Charakteren, die Correl-it-
heit der Zeichnung und andere Eigenschaften im Style des Joänez
lassen jedoch keinen Zweifel übrig, dass er in Italien studirt habe
und der Schule jenes grossen Meisters gefolgt sei, allein nie wird
man mit Palomino übereinstimmen, wenn er diesen Iiiinst]ei' in.
vielen Stücken dem Raihel gleich, in anderen aber sogar über
denselben setzt.
blnchdem Joänez aus Italien zurückgekehrt war, liess er sich zu
Valencia nieder und verheirathete sich mit Hieronyma Comes, malte
aber auch noch in anderen Städten dieses Reiches. Man Sagt. er
sei sehr lnrchtsam gewesen, und habe sich, wie sein Zeitgenosse,
Ludwig Vargas, durch die heil. Sakramente zur Ausführung jener
Gemälde, die zur Verehrung in den Kirchen bestimmt waren, vor-
bereitet. Dieses glaubt man von dem Bilde der Einpfüngniss der
heil. Jungfrau in der Kirche der Jesuiten, welches auch gestochen
werden ist. Der heil. Thomas vun Villanueva, der seine Arbeiten
sehr hochschätzte, trug ihm die Zeichnungen zu einigen Teppichen
auf, die in Flandern gefertiget wurden. Sie werden in der Dom
kirche zu Valencia aufbewahrt und stellen die Mysterien des Le-
bens ÜnSeFePFrauen dar. Als er in dem Städtchen Bocairente eben
die Malereien an der Altarwand der Paruchialkirche vollendet hatte,
verfiel er in eine schwere Krankheit, und nun übergab er 1579
sein Testament dem Notar der Stadt. Er starb am daraulfolgenden
Tage und ward in jene;- Kirehe beigesetzt, bis er in Gexniissheig
seines letzten Willens in die Parochialkirclre zum heil. Kreuze zu
Vnlencia im Jahre 1581 geschafft wurde- In dieser Stadt wird vcr-
sicbert, dass er ausser seinem Sohne Johann Vinzenz noch