Volltext: Haspel - Keym (Bd. 6)

Jansens 0d. Janssens, Abrah.  Janselus 0d. Janssens, H. 
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131188115 oder JQIISSBIIS, Abraham, Historienmaler, den man 
für Rubens Zeitgenossen ausgibt. Er soll 1569 geboren worden 
seyn, unbekannt ist es aber, in welcher Schule er sich gebildet. 
Doch geht das Urthcil dahin. dass er in vielen Stuclaen dem Rubens 
gleich liälm und in nicht wenigen diesen Meister ubertraf. Dieses 
beweisen seine historischen Bilder, welche von Königen und Fiir- 
sten gesucht wurden. Doch ist sein Leben jenem das grossen Bu- 
bens ganz ungleich, durch unwürdige Leidenschaften befleckt. 
Sein Hass gegen Rubens war grenzenlos, und er beredete selbst 
seinen Schüler Piombouts, sich mit jener Iiiinstlerparthei zu ver- 
binden, die zum Sturze eines Rubens Blitze schleudern wollte. 
Zuletzt kam noch eine ungliicliselige Heirath mit einem verschwen- 
derischen Mädehen, mit welchem er bei Lustbarkeiten und an 
ölTc-ntlichen Orten die Zeit verdarb, so dass ihm die Vergnügungen 
 kaum zwei Stunden des Tages zur Arbeit übrig liessen. Armuth 
"war die Folge und immer tieferes Versinken , während Rubens im- 
mer reicher und mächtiger wurde. Indessen war auch Janssens ein 
Mann von grossem Talente; er componirte mit Feuer und beson- 
ders herrlich ist seine Färbung. Auch die Zeichnung ist correkt, 
die Draperie lmnstreich und geschmackvoll, nur sieht man im All- 
gemeinen aus seinen Darstellungen, dass er seinen Geschmack nicht 
durch das Studium der Antike geläutert hatte. Besonders trefflich 
sind seine Gemälde durch die Fackel oder andere Flammen beleuch- 
tet, Bilder von ausserorclentlicher Wirkung. In vielen Kirchen 
Flanderns sind Gemälde von seiner Hand und als zwei Hauptwerke 
erklärte man die Grablegung Christi und die Madonna mit dem 
Iiinde und andere Heiligen in der Carmcliterlsii-che zu Antwerpen. 
Als llrleisterstiiclt erklärt Descamps die "Erweckung des Lazarus, 
welche sich zu seiner Zeit im Cabinete des Churfiirsten von der 
Pfafz befand. Auch die Gallerien zu München, Wien, Dresden, 
Berlin etc. bewahren Gemälde von A. Janssens:   
. Sein Todesjahr ist unbekannt. Es wurde auch Einiges nach ihnii 
gestochen; von P. de Jode das Bildniss des Justus Lipsius in einem 
Alter von 28 Jahren. 
Jansens oder Janssens, Victor Honorius, Historienmaler, ge- 
boren zu Brüssel 166i, gestorben daselbst 1759. Sein lYIeister war 
VValders und er selbst der beste Schüler desselben. Es verbreitete 
sich auch in Bälde sein Ruf, so dass ihn cler Herzog von Holstein 
in seine Dienste nahm. Durch die Gnade dieses seines Gönners 
konnte er auch einige Zeit in Rom zubringen, wo er BafaePs Mei- 
sterwerke und die Antike studirte. Albanfs Werke ahmte er im 
Kleinen nach, und dem Tempesta malte er Figuren in die Land- 
schaften. Seine Werke fanden ausserordentlichen Beifall, beson- 
flers die kleinen Bilder, allein die Sorge iiir seine Iiincler legte 
{hin später in Brüssel die Pflicht auf, die einträglichere Malerei 
1m Gwssen wieder anzufangen. Jetzt malte er für Kirchen und 
Ilanästß; und 1718 ernannte ihn der Kaiser zum Hofmaler. Nun 
ging Er__nach Wien, später nach London, und endlich wieder 
nach Brüssel zurück, wo er starb- 
_Janssens componirte mit Leichtigkeit, zeichnete correkt uncl be- 
fliSS Sich auch einer schönen Auswahl cler Form; im Colßril aber 
blieb er hart. 
33353115 Ode? Jälnssens: H-, Zeichner und I-Zupferstecher, dessen 
Lebensverheiltriisse unbekannt sind. Christ deutet Ein Monogramm 
auf diesen Yumstler, 510011 gibt es auch Blätter mit dem Namen 
desselben, mit H. Jansm, oder mit den Initialen H. I. bezeichnet.
	        
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