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Jansk-n 0d. Janssen, Corn. Jansens 0d. Janssens, (Zorn.
Die Abnehmung Christi vom Iireuze: Cernis ut extremi Chri-
sto etc. gr, fol.
Jansen oder Janssen, Cornelius, IIiipfei-sieeher, von welchem
in der Sammlung des Grafen Renesse-Bi-eitbaeh folgende Blätter
angezeigt sind:
1) Portraite von jungen Frauen , in halber Figur.
2) Vier Bildnisse in Crayon-Manier.
Jansen oder JHHSSGH, H., liupferstcclier, dessen Lebensverhält-
nisse wir so wenig liennen, als jene des obigen C. Jansen; wenn
' beide nicht niit den folgenden in Berührung kommen.
1) Alexander und Diogenes, kleines Blatt.
2) Ein Blatt mit Arabeslien, kleines Stück.
Jansens oder Janssens, Cornelis, Histgrien- und Portraitmalct.
dessen Geburtsort nicht genau ermittelt werden kann. Sein YVir-
liungslsreis begann in England und Sandrart behauptet auch, er
sei in London von flamäindischen Eltern geboren, wohin sich diese
in den Iiriegsnnrulieii geflüchtet hatten. Dagegen will Deseaiiips
u. A. wissen, dass Janssen in Amsterdam das Licht der Welt er-
blickt, und dass er sich schon in dieser Stadt durch grössere und
lsleinere Historien bekannt gemacht hätte. Ein Gleiches that er in
London, wo Jansen in Diensten Carl I. stand, bis ihn die dama-
ligen unglücklichen Ereignisse nach Holland vertrieben. Auch hier
folgte ihm Beifall, und er starb zu Amsterdam 1665 mit dem R135
eines der ersten Portraitmaler.
Jansens hat das Lob eines trefllicl-ien Coloristen und besonders
lieblich sind in dieser Hinsicht seine früheren Werke. Indessen
ist sein Farbenton immer getällh und anziehend. Sehr gerne be-
diente er sich der Ultramarin-Farbe, selbst in der Qarnation, so wie
in seiner gewöhnlich schwarzen Draperie, und diesem Ultramarin
schreibt man den eigenthiimlichen Farbenzauber von Jzinsens Wer-
ken zu. In der Physiognomie seiner Gestalten herrscht Seelenruhe
und naive Unbcfangenheit. Seine frühesten Werke in England
sollen mit 1618 datirt seyn. Besonders gibt es hier Bildnisse von
seiner Hand. Mchrmalen malte er den Iiönig. In der Gallerie
zu Chiswick ist das Bilclniss desselben, in jüngeren Jahren darge-
stellt, in ganzer Figur mit einem Spaniel und im Grunde Land-
schaft. Dieses Bild ist sehr lebendig, fleissig in einem warnten.
klaren Ton gemalt. Walpole verzeichnet mehrere seiner Arbeiten
und auch Dallaway zählt verchiedene auf, denn Jansens nialte Vie-
les, zu London, zu Kent und anclersvarts. Er hatte sich beim
Adel beliebt gemacht, zuletzt aber wurde Van Dyk seinem Ruhm
gefährlich. Jansens wetteiferte mit diesem Iiiinstler und seine Ge-
mälde haben vieles von dein Style jenes Meisters. Fiorillo zählt
in der Geschichte der Malerei in England mehrere Gemälde dieses
Künstlers auf, und dieser Schriftsteller sagt, dass man diesen Jan-
sßnS in England allgemein fälschlich Johnson nenne. In der Samm-
lung des Conferenziathes Bug e zu Copenhagen war vor Kurzem
noch die nackte Danae auf (am Buhebette liegend, eine Wollust-
atllmellde _Fi5u_1',- die in mehreren Sammlungen für Titian galt.
Das Bild ist mit dem Namen des Meisters bezeichnet.
Sein gleichnamiger Sohn war ebenfalls Maler. Dieser folgte dem
Vater nach Holland, starb aber in Armuth, da das Weib S811! Ver-
mögen vergeudete. Von ihm existirt ein
Bildniss des Herzogs von Monmouth, den Jansens jun. malte,
als er, sich zu seiner unglücklichen Expedition nach England
einschiffen wollte.