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Jakob.
zwischen 1540 1546 lebte. Dlabacz bringt über diesen Iiiinst.
1er Nachrichten bei, und daraus geht hervor, dass Jnlzul) für die
St. Barbarahirclie in Iiuttenberg das Abendmahl des Ilerm und
mehrere andere Werke für die dortige Ratlisstube geschnitzt habe.
Dieser Künstler nahm ein unglückliches Ende; denn als er einst
das unschuldige Weib eines seiner Ilausgenossen vertheimligte,
durchbohrte ihn dieser in seiner Wuth.
JEIIIOlJ 3 Formschneider von Strassburg, der aber in Venedig seine
Kunst übte. Die Lebensverhältnisse dieses Künstlers sind unhe-
kannt, nur eini_ e Blätter sprechen von seinem DßSeyn, wenn wir
auf denselben "gacohus feeit, oder Opus Jacobi" lesen.
1) Im Jahre 1503 gab er einen grosscn Pries, den Triumph des
Julius Cäsar auF12 Blättern darstellend, heraus, unter dem
Titel: Triumphus Caji Julii Caesaris, qui quinquies triunipha-
vit. - Manibus propriis hoc praeclarnm opus lucem pro-
dire fecit Jacobus Argenturatensis , Germanus, Archetypus so-
lertissimus, anno virginei partus M. D. III. idibus februarii
sub hemispherio Veneto Iinem imposuit.
2) Ein sehr seltenes Werk der alten Formschneideltunst, mit der
Aufschrift: Im 1529 Jar Am 5 'I'ag Norembris. Ist der aller-
durchleichtigist grosmechttigest vnyberwindlichist crisllichen:
Iiayser Iiarolus der 5 zu Bononia eingeriten etc. Ist aller
Natzion ain Wenig angezaigt: gedruckt und gemacht in Vene-
{ dig am ersten Tag Julius als man Zalt 1530 Jar. Diese
sehr grosse Composition besteht aus 16 Blättern, zusammen
552 Z. lang und 15; Z. hoch. Vollständig trilTt man dieses
Werk selten, und es ist noch zu bemerken, dass man nur
muthmasslieh den M. Jacopo als Urheber nennen kann.
3) Die heil. Jungfrau auf dem Throne mit dem Iiinde, welche;
die Weltkugel trägt. Der Thron ist verziert, und in den Ab-
theilungen sieht man Darstellungen aus der Leidensgeschichte.
An den Stufen sind St. Rochus und St. Johannes. Recht;
oben ist das Täfelchen mit den Worten: Jacobus feeit, und
in jenem zur Linken liest man: Benedictus pinxit. Dieser
genecäctus soll B. Montagna seyn. H. 18 Z. 2 L., Br. 14
. 7 .
Ä) Eine allegorische und satyrische Darstellung mit der Inschrift;
lstoria Bomana. Links sitzt die Hoffnung unter dem Banme
und rechts am Piedestal ist eine Figur mit dem Januskopf und
einer Fackel. Unten speit der Drache Feuer gegen einige Fi.
guren, von denen eine den lllerlturstali, eine andere den Drei-
zack und die dritte ein Pferd hält. Daneben ist ein Krieger
und Pferde. Links ist die Fortuna und hinter ihr ein Mann
mit Faunusohren. Auf dem Täfelchen liest man: Opus Jacobi.
H. 10 Z. gL.,Br. 14 Z.8L.
5) Andere Blätter von Meister Jacobus sind in einem anatomi-
schen Buche, dem ersten seiner Art, unter dem Titel: Incipil:
Vfaseieulus medicinae compositus per excellentissiinum Jßall-
nem de Ketham Alamanuz tract. de anathomia etc. Nec nun
ßllafhomia Mundini. Impressum Venetiis per Joannez Cf Gre-
gßrlg! d? frregoriis fratres. Anno dni. MCCCCXCV- die XV.
octo ris. o .
In diesem Buche sind neun Compositionen und fmatomläßhe
Figuren V011 Jakob in Holz geschnitten, nach vortreffllehen Zeich.
nungen des Andrea Mantegna oder vielleicht noch richtiger des
Benedetto Montagna. R. Weigel (Catalog von ltunstsachen III.
S. 29) meint, dass auch der Formschneider ein Italiener sei, näm-