Volltext: Haspel - Keym (Bd. 6)

Huber, 
Johann 
Rudolph. 
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von seinen Werken beschreibt Biirläch P. gF-X VU- 485 als von 
einem Angnymug neun Blätter _von seiner Hand, Darstellungen aus 
dem Leben Jesu und mythologische Gegeustande enthaltend; allein 
es bleibt immer noch einiger Ziveifel-iibrig, 0b Iluber selbst diese 
515mm- geschnitten, denn auf jenem mit dem Urtheile des Paris 
steht ein Täfelchen mit einem B, was wohl den Formsehneidt-r, 
bedeutet.    
Von oder nach Huber gefertiget sind folgende zwei bei Bartsch 
nicht erwähnte Holzschnitte: 
1) Christus am Kreuze, unten Johannes und Maria. H. 4 Z. 6 
L.,Br.5Z5L.   
2) St. Florian , die Feuersbrunst loschencl, mit mehreren Figuren. 
 
5) Das Urtheil des Paris. H. 4 Z. 6 L., _Br. s Z. 6 L. Auch 
dieses Blatt fehlt bei Bartsch, nur die folgenden sind im 
Peintrc graveur beschrieben. 
4) Die Geburt Christi. u. 4 z. 5  BP. a Z. 5 L. 
5) Die Anbetung der Magier. In gleicher Grösse. 
6) Die Beschneidung] 
7) Die Darstellung im Tempel. 
8) Christus am Iireuze, unten Maria und Johannes. 
g) St. Christoph mit dem JGSUaltlndG durch den Fluss sehreitend. 
Jedes der Blätter 4 Z- 5 L- 50911, und 3 Z- 5 L- breit. 
10) St. 690g; bekämpft den Drachen, 1520. H. 7 Z. 6 L., Br. 
5 Z. 7  
11) Iäas Iiiiheii des Paris. Ohne Zeichen. H. 4 z. s L., m. 5 
 5 . 
12V) Thisbe findet den Leichnam des Piramusi- H. 4 Z. 4 L., Br. 
5 Z. 5 L. 
Huber, Johann PltldOlpll, Maler, der 1668 geboren wiirde, und 
fiir seine Zeit mit Auszeichnung genannt werden muss. Den er- 
sten Unterricht ertheil-te ihm der Glasmaler Mannewetich und dann 
kam er zu C. Meyer, der eine gute Lehrmethode besass. Nach 
dem Tode dieses liiinstlers genoss er die Leitung des berühmten 
Joseph Werner und im 19. Jahre wiegte er die Reise nach Innen, 
In Mantua zogen ihn besonders Titian's und Giulio Romano? 
Werke an, und in Ruin zog C. lVIaratti seine {Aufmerksamkeit in 
höherem Grade auf sich , als Rafael. Nachdem er in Italien ver- 
schiedene Studien gemacht hatte, richtete er die Reise nach Frank. 
reich und endlich liess er sich in __Basel nieder. Hier wurde 
 er durch die Portraile, die er von angesehenen Herren fertigte, 
dem Würteinbergischen Hofe bekannt und 1696 an denselben be- 
rufen. Damals malte er _Decken_stiicl_ie und historische Bilder in 
Oel, doch blieb er nur, bis _1700 in diesem Dienste, denn er fand 
an jedem Hofe Beifall. Seine Bildnisse sind zahlreich und meh- 
rere wurden gestochen, von B. Audi-an, C. Drevet, J. Houbraclien, 
'I'hurneisser etc. Huber componirte mit Feuer, und besonders 
sah er auf ein glänzendes Culorit. Auch war er ein tüchtiger 
Schnellmaler, denn auch er hielt viel auf das Lob große;- techni- 
scher Fertigkeit, und durch oberflächliche Bravour zu blenden. 
Man nannte ihn den Tintoreto der Schweizer, obgleich er mit je. 
neni Meister den Vergleich nicht aushailt. 
Huber hatte in seinem Leben und in der Kunst die Pracht ge- 
liebt, und einen grossen Theil seines Vermögens auf GePäldes 
Handzeichnungen und Gypsabgiisse verwendet. Auch verschiedene 
eigene Zeichnungen hinterliess er, mit kühnen, harmßnlächjn 
einander laufenden Strichen ausgeführt. Mehrere derselben sind
	        
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