Ilonbraeken ,
Arnold.
Jakob.
Houbracken ,
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Houbracken, Arnold, Zeichner, Iiupferstecher und Maler, wurde
1660 in Dort geboren und in den Wissenschaften Unterrichtet.
Seine Neigung zog ihn aber auch zur Malerei, und W. Drillen-
burg, Jakob Lavecqnnd Samuel Iloogstraaten waren nach und
nach seine Lehrer lllßrm- Nachdem er sich schon in Dort als
lVlaler Ruf crwßrben bitte, begab er sich nach Amsterdam, wo ei-
fortgii-i von den Buchhändlern stark in Anspruch genommen wurde.
Die übrig; Zeit theilte er zwischen der Malerei und den Studien,
und die "rucht seiner Forschungen war, das schätzbare Werk,
weiche; unter dem Titel: De groote Schouburgh der Nederlandsche
Iionstschilders en Schildressen etc. _1718 zu Amsterdam erschien,
Der vierte Theil wurde erst nach seinem Tode ans Licht gegeben.
Sein Sohn Jakob lieferte die Portraite zu diesem Werke.
Houbraclien war ein guter Zeichner und nicht weniger geschickt
in der Composition; das Colorit aber ist zu hoch getrieben. A];
Mann von grossen Kenntnissen verwendet er auf das Costiim viele
Aufmerksamkeit, und besonders gefiel er sich in einer reichen
Draperie. Dass er auch die Architektur studirt hat, zeigen seine
Hintergründe. Dann rühmt man ihn auch als redlicben Mann von
nüchterner Lebensweise.
Verkolje, I. Houbracken, Sluyter, B. Picart, M. Pool, P. van
Gunst u. a. haben nach ihm gestochen; der Letztere eine Folge
von Bildnissen nach Van Dyck, die Houbracken in England ge-
zeichnet hatte. Dann hat er selbst geiitzte Blätter geliefert:
1) Der Tocl der Lucretiä; kl. 4. Selten.
2) Der Satyr umarmt die schlafende XNymphe, in Schwarzkunst
nach Lairesse, lil. fol.
3) Die Jünger in Einaus, nach Rembrandt, kl. fol.
4) Vertumnus und Pomona, 16991
5) Drei Weiber durch ein Kind in die Schlangenhöhle gezogen.
6) Der Bäuberiiberlall im VValde, Selten.
7) Gräuelscenen in einer von Türken eroberten Stadt, Selten.
3) Die Zauberin. A. Houbracken inv. et fec. 4. Selten.
g) Allegorische Figuren mit Hintergründen: Iieinlieid, Reede,
Mildadigheit, Gelukzaligheit, 4. rad. Bl. H. 6 7 2., Br.
5 7 Z.
10) Eine Folge von Iiindern mit Vasen.
11) Ein Opfer, kl. Selten. '
12) Zwei Mönche mit zwei Teufeln in Satyrgestalt in Unterredung.
kl. lt. Selten.
Houbracken, Jakob, liupferstecher und Sohn des Arnold, der
Ruhm der Huoferstecherkunst des 18. Jahrhunderts, wie B. van
Eynden und A. van der Willigen in der Geschiedenis der vader-
land. Schilderk. II. 92 ihn nennen. Er wurde 1698 zu Dom-echt;
geboren , und als Knabe zog er mit seinem Vater nach Amsterdam,
wo er alle Gelegenheit zur weiteren Ausbildung fand. Hier ver-
breitete sich bald sein Ruf, nicht nur als Künstler, sondern auch
als gebildeter und redlicher Mann. Er arbeitete bis in sein achtzig-
stes Jahr mit sicherer Hand und mit ungeschwächtemAuge, und die
Zahl seiner Werke ist daher bedeutend. Im Jahre 1780 ereilte ihn
der Tod.
Als Jüngling stach er die schätzbaren Bildnisse in seines Vaters
Groote Scliouburg der nederland. liunstschilders. Hierauf fertigte
er die Bildnisse zu dem Werke von Th. Birch, unter dem Titel:
The Heads of illustrions Person: of great Brittain, W011"! auch
Vertue Antheil hatte. Es erschien zu London 1745 bei linapton.
Die Verzierungen bat Gainsborough gezeichnet; es ist übe! Schade,