H0 oghe
I-Iooge ,
oder
auch
Hooch,
Pieter
291
lergesellschaft JVIIPÖB.
Hiobs Gasthause" ein
bekannt.
Im folgenden Jahre
Imndschaftsgemlilde.
seheukte_ ex- dem St.
Näher 1st er nicht
Hooglie oder Hooge, auch Hooch, Pieter de, Maler und
einer der berühmtesten seiner Art, wurde 1645 in Holland geho-
ren, und aus seinen früheren VVerken kann man Schliegscn, dass
N. Berghem sein Meister gcivesen, denn er hat diesen zum llrlu-
ster genommen. In der Folge gefiel ihm Mieris, Metzu und Slin-
gelandt besser,_doch Verwendete er nie solche Sorgfalt auf die
Ausführung, Wie jene Meister. Er ging mit ungeineiner Leich-
tigkeit zu Werke, und in Kraft der Farbe, so wie in Correktheit
der Zeichnung verdient er nicht geringeres Lob. Die [Rinde und
Köpfe seiner Figuren kommen in der Kunst jenen des Van Dyck
gleich. Im Jahre 1708 ereilte ihn der Tod.
Pieter de Hooge hat seine grösste Stärke in. Darstellung der
VVirkungen des Sonnenlichtes in der wunderbarsten Kraft, Hellig-
keit und Frische. Er weiss alle Vortheile seiner Kunst durch zarte
Abtiinungeil und schlagende Gegensätze mit dem feinsten Takt gel-
tend zu machen. Ja er weiss mit dieser seiner Art das Licht zu
handhaben, sogar geistige Stimmungen hervorzubringen. So er-
zeugt die lesende Frau in der Pinakothek zu München, wo in ei-
nem Zimmer nur ein kleiner einfallender Sonnenstrahl ein allge-
meines, ruhiges Helldunkel verbreitet, in einem seltenen Grade
das Gefühl stiller, geinüthlicher Häusliehkeit und Abgezogenheit.
So beurtheilt Dr. Waagen diesen Künstler, und einen zweiten Be-
weis seiner Behauptung findet er in der Sammlung des Robert
Peel zu London an dem Bilde, wo eine Frau mit ihrem Kinde in
einer von Mauern umschlossenen Wpinlaube weilt, worin die
Sonne spielt, ein heiteres fröhliches Sommergefiihl. Ein apderes
Bild dieser Sammlung zeigt eine andere Frau in einem Thorwege,
nur vom Rücken. Es ist mit P. D. H. 1658 bezeichnet, und auch
schon wegen der erstaunlichen Sättigung und Tiefe des Tons und
der für de Hooge höchst {leissigeu Ausführung zu den Hauptwerken
des Meisters zu zählen. Robert Peel bezahlte es 1325 mit 945 Ff. St.
Ein anderes Bild, aus der Sammlung des Grafen Pour-tales in Pa-
ris, zeigt zwei Herren und eine Frau an einem sonnigen Fenster
um einen Tisch versammelt. Im Zimmer ist die breite volle Wir-
kung des Sonnenliehtes und das Ganze ist auch bewunclerungs-
würdig durch_ das treifliehe Iinpasto , die grosse Kraft und Klar-
heit, durch die sorgialtige Beendigung.
Die Handlung der Personen 1st bei Hooghe meist sehr gleich-
gültig, die Gesichter sind einfiirmig und leer, die Ausführung ge-
ring, und Direktor VVaagen (Kunstwerke und Künstler in Eng-
land und Paris I. 286) findet in seinen Werken den schlagenden
Beweis, wie ein Künstler selbst nur in einer unteren Beziehung
der Kunst das Vortreffliche zu leisten braucht, um seine Werke
in einem hohen Grade anziehend zu machen. De Hooghe ist da-
her allgemein geschätzt, und gegenwärtig noch höher geachtet,
als zu seiner Zeit. Man trifft daher in den ansehnliehsten Gebi-
neten Wrerlie von seiner Hand, in den Niederlanden abeirkom-
men sie spärlich vor. Im Pariser Museum ist das Innere eines P8P
chen Zimmers, wo eine Frau ihr Kartenspiel einem hinter ihr ste-
henden Militär zeigt. Im Grunde unterhalten sich zwei andere
Personen. Ein zweites Bild stellt Weiber vor, welche ein land-
i liches Zimmer reinigen. Im Cataloge heisst der Künstler _P. d_e
Hooch. In der gräflieh Czernin'schen Gallerie zu Wien "t (fm mlt
unglaublicher Wahrheit dargestelltes Bild, welches dßS Atelier 4165
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