Hondius ,
Heinrich.
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16 21) Die Bildnisse der Reformatoren John Wicklide, Ph. Me-
lanclithon, Joh. Bugenhagen, Joh. Cnoxe, J. Calvin, Hieran.
Savanarola, in kl. 4.
Es ist möglich, dass einige Blätter, welche im Artikel des jüngeren
Heinrich Hondius verzeichnet sind, unserm Künstler angehören.
Üeberliaupt werden öfter Beide zusammengenommen. So schreibt ihm
Bryan (Dictionary of painters and engravers, London 1316) mehrere
der erwähnten Blätter zu, während sie anclerwärts als Arbeiten des
jüngeren Hondius gelten. Es wird ohne Vergleich schwer halten,
die Blätter richtig zu scheiden. Wir überlassen die Scheidung dem
Sammler und geben ihm nur die Auswahl unter den Blättern der
beigcn Htondius, angeblich Vater und Sohn, was nach dem Alter
nie t rec it wahrscheinlich ist.
Wir haben von Hondius, und zwar von dem älteren, wie wir
glauben, auch eine Folge von Iiünstlerbilrlnissen, unter dem Ti-
tel: H. Hondii pictorum celebr. ermaniae inferioris effigies, Ha-
gae, fol. Dieses sind Copien naci Hieronymus Guck, und in ei-
ner späteren Ausgabe erscheinen sie unter dem Titel: Theatrum
honoris in quo nostri Apelles seculi etc. Amst. 1612 apud Janson.
Von liünstlerbilrlnissen erwähnen wir jene von C. Cort, H. ,van
Cleeve, G. Coninxloo, H. Ilolbein, G. Iloefnagel, J. Mabuse, A.
lVIore, H. C. Vroom, M. Mirevelt, I. de Momper, F. Porbus, B.
Spranger, O. Yenius, H. Golzius, M. Heemskcrk, H. Aldegrevers,
A. Bloemaertetc".
Einige zählen ihn auch unter die Formschneider, was Heller
(Gesch. d. Holzschn. S. 288) nicht zugibt; Wenigstens fügte er
bei einigen fremden Holzstöcken die Tonplatte hinzu, wie dieses
mit Dürer's Helldunliel des Ilhinozeros der Fall seyn dürfte. S.
VV. Schurn im Iiunstblatt 1850 S. 104, oder Dr. G. Ii. Nagler:
Albrecht Dürer und seine illunst, München 1837, S. 126, so wie
dessen Allgem. Iiünstlerlexicon unter "Dürer."
HOndlllS, Helnrlßh, Zeichner und Iiuyferstecher, der Junge ge;
nannt, der vorziiglichste unter den Künstlern dieses Namens.
Nach Walpolek und Bryaifs Angabe war dieser jüngere Hundius
der Sohn des Just Hundins. K. van Ejnclen und "A. van der Wil-
ligen sprechen aber dieses nicht geradezu aus. Bryan lässt ihn
um 1588 in London das Licht der Welt erblicken, aber sein Ge-
burtsjahr ist früher zu setzen.
Sein Vater, Wahl eher sein Verwandter, wenn Wilhelm Hon-
dius sein Sohn ist, soll ihn in der Stecherkunst unterwiesen ha-
ben. Sein Werk ist beträchtlich und schön, denn er brachte es
durch eifriges Studium zu einem hohen Grade_von Vollendung.
Man hat von seiner Hand Landschaften, historische Stücke und
Portraite. Bezeichnet sind die Blätter der hclden Heinrich Hon-
dius fast auf gleiche Weise, und daher mögen ihre Blätter oft
verwechselt werden. Manchmal zeichnet er sich mit H. H. Angle
Britanus. Das Todesjahr unsers Künstlers finden wir nirgendä
angegeben; doch erfolgte er vor 1648 nicht.
1) Die Jünger in Emaus, nach E, Mostaert.
2) 'l.'0bias mit dem Engel, nach denlselben.
3) Johannes in der Wüste, nech E. cle Seen.
4)'Der junge Tobias fischt mit dem Engel im Tigris, 1600, nach
G. de Saen-
5) Das Urtheil Saloumxfs, nach C. van Mancler.
Öl Allegorie auf die Vergänglichkeit aller Dinge, (PLTOL
7) Ansicht eines Dorfes mit liimllichcn ßCluStlSuni-ien: scheue"
Belle etc. n. Hondius im: A. am. 1a. 1648-