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Hondhmust.
Hondius
Hodl ,
oder
Heinrich.
Hondhorst, S. Honthorst.
HOIIÖIUS, JOSC, Ifupfersteeher, der 1563 zu Gent geboren wurde
aber vor den burgerliclicn Unruhen in England Zuflucht uichte:
Er war 20 Jahre alt, als er dahin kam und er blieb auch in diesem
Lande lange Zeit. Zuletzt ing Hondt mit seiner Familie nach dem
Haag und hier starb er lgll. Er fertigte mehrere mathematische
Instrumente, eine Anzahl von Bupferstichen und Charten, wie
jene Zu F. Drake's Reise nach dem gelobten Lande, und des Welu
umseglers Th. Cavendish. Dann hat man von ihui auch einen
Grundriss der Stadt London" Von seinen Stichen erwähnen wir,
I1) Die Iiönigin Elisabeth von England.
2) Heinrich IV. von Frankreich.
3) Sir Francis Dralie mit zwei Hemispliären.
4) Thomas Cavendishy Seefahrer.
5) Das Bildniss des G. Mercatofs, fiir dessen griiaseren Atlas, den
Hondius ebenfalls gestochen.
6) Ansicht von London.
7) Leicheuziige und Epitapliien.
Hondius oder HOIIdt, Heinrich, Zeichner und Kupferstccher
der Alte genannt, wurde 1575 zu Dutfel in Brabant geboren, wig
B. van Eynden in der Geschiedenis der vaderland. Schilderliunst
I. 40 angibt, während ihn Bryan und Rost 1576, letzterer zu Düs_
sel, das Licht der Welt erblichen lassen. Er war der Sohn eines
Willein Hondius , der nicht Künstler war, und den ersten Unten
riclit in der Zeichnung ertheilte ihm ein Goldschmied zu Briigse]
Godfried van Gelder genannt. Hierauf uiiterwies ihn Hans vfüde:
man de Vries in der Perspektive, und die Stecherliunst erlernte er
bei Johannes Wierx. Bereits mit tüchtigen lieiiutnissen ausgß
rüstet, begalmer sich nun aufßeisen, und _in Paris und London hielt
er sich längere Zeit auf. Nach der IIeimlie-hr ins Vaterland
er sich im Haag nieder, wo er fortan eine grosse Anzahl vom
Werken lieferte, besonders Portraite; auch architektonische und
perspektivische Ansichten. Man schreibt ihm auch eine Illsltitutio
artis perspectivac, of Grondregeln der Doorzigkunde, Haag 169-,
zu. Dieses Werk, das erst nach dem 1610 erfolgten Tode
Künstlers erschien, wurde 1697 zu Amsterdam wieder gedruckt
Man meint auch, dass von ihm die lateinischen Gedichte herrijhl
ren, die unter den Iiünstlerportraiterl von Wierx stehen; indessen
können diese Gedichte auch dem Vater unsers Künstlers angehö_
ren. In C. de Bie's Guldenkabinet ist sein eigenes Bildnisg zu
finden.
1) Das Urtheil Salomon's, nach G. van Mander, qu. fol.
2) Die Ehebrecherin vor Christus, nach demselben, 1597, qm fol
5) St. Paul wirft die Viper in das Feuer, Landschaft nach G:
Mostaert.
4) Christus mit den zwei Jiingern auf dem Wege nach Emaui
nach demselben, 1598. '
5) 'I'_obias und der Engel, nach G. de Saeri, 1600.
Ö) E1119 holländische Lustbarkeit, nach P. Brenghel. qu. fol.
7 11_) Die Heilung der Epilepsie zu Meuleheck bei Brüssel
komische Darstellungen in einer Fplge von 5 Blättern. a
12) Die Predlgtdcs Johannes in der Wildniss, nach G. de Saen.
15) Ansichten mit Ruinen, nach Hemskerk, k]. qu. fol.
14) Musarum officia, oder das Concert der Musen auf dem Pan,
nass, nach Zuccharo; gemeine Gesichter, fol-
15) Das Innere eines Zimmers, qu, [4,