Hollins.
Holloway ,
Thomas.
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HÜniUS, ein jüngerer englischer Bildhauer,
lent besitzt.
der
ausgezeichnetes
HOuiS, GBOTQG, Iiupferstccher zu London, ein jetzt lebender
Iiüxxstler, der für verschiedene literarische VVerlse Blätter lieferte,
wie für Spencer Stanhopcfs Olympia, für DodwelPs Reise in Grie-
chenland etc.
Sechs Ansichten von Chudleigh in Devonshire, nach H. de Cort.
Blätter für die Illustrations of the novels of the author of Wa-
"verley.
Holloway, Thomas, berühmter Iiupferstccher zu London, wurde
um 1775 geboren und durch Fleiss und Talent zu einer Stufe her-
angebildet, auf welcher er neben Sharp huchst ehrenvoll genannt
werden muss. Er lieferte Anfangs kleinere Blätter, und für die
bekannte Shakespeare-G-alleric, die Buydell hcrausgab, stach ei-
eine Seene aus dein vierten Akte der Weiber von Windsor, nach
Pi. Sinirke. In der Folge begann er sein weitliiufigstes Werk, den
Stich der sieben Cartons Rafaefs. die" in Hampioncourt aufbewahrt
werden. Slann und Webb standen ihm bei der Arbeit zur Seite.
Holloway ist akademischer Iiünstler, und 181d nahin ihn auch die
königl. Akademie der Künste in Nlünclien unter die Zahl ihrer
Mitglieder auf.
Holloway neigt sich nach Sl-iarp's lWIanier hin, und er hat un-
streitig die Technik, oft auf Unkosten des wahren Kunstsinnes,
auf den höchsten Gipfel-getrieben. Esßist unglaublich, dass eine
Menschenhand, nicht eine Maschine, welche von keinem Puls-
schlage gestört wird, mit solcher Festigkeit,_Stätiglseit und Ge-
nauigkeit Linien in den kiinstlichsten Schwingungen und Ver-
schraubungen ziehen kann. lYIan darf wohl sagen, dass Holloway
die Sharrfsche Manier sehr verirolllsominnet hat, indem seine Ar-
beiten meisterhaft durchgeführt sind, und dass er das mit Zartheit
mildert, was Sharp liervorstechend macht, um seine Kunst auf-
tallend zu zeigen. Hallowafs Stiche nach RafaePs Cartons zu den.
Tapeten sind unstreitig das schwierigste, was sich ein Mensch
auferlegen konnte, und zeigen uns ganz den Engländer, dem die
Technik noch immer das Höchste bleibt, der einen Vorsatz mit
iibermenschlicher Willenskraft durchzuführen vermag, und der
mehr das Seltsame und Ungewöhnliche sucht, als das VNlhrhaft
Schöne. Im Ton sind daher die Stiche unerreichbar kräftig, bar-
monisch, ohne russig oder schwarz zu erscheinen. Allein in den
Formen stehen sie den Blättern von Dorigny nach. In diesen
Meisterwerken des Holloveay erscheint das, was bei Rafael geniale
Iii-afi, ganz lebendiger Ausdruck des italienischen Charakters ist,
oft als Uebertreibung und Carikatur. So urtheilt Quandt in seinem
Entwürfe zu einer Geschichte der Iiupferstecherei, und auch die
Meinungen Anderer gehen dahin aus, dass Holluway bei dem sicht-
baren Streben nach technischer Vollkommenheit von RafaePs Geist
und Eigenthiimlichkeit Manches verloren hat. Das Hauptverdienst
dieser Blätter ist daher die seltene Iiunstfertigheit und die gefäl-
lige Wirkung. Sie befriedigen den Kenner nicht durchaus. im
Einzelnen aber wird auch der strenge Beurtheiler dem Iiüllßllel"
Lob spenden müssen.
Der Subscriptionspreis für jedes dieser Blätter war 180 Ü.
100 Thlr. Das Format ist qu. roy. fol.
Dazu gehört: The analysis of the for prints engrßvßd 311d pu-
blished bey Th. Holloway, R. Slann and T. V. Webb, ofter the
cartons of Piaphaele. 4 Hefte, London , gr. 4-