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Hollar,
Wanze]
VOI]
Pra chna .
ihn vor Alter und Noth mit dem Tode ringend. Mit brechenden,
Blicke und ermattender Stimme flehte er sie an, ihn nur in sei-
nem Bette sterben zu lassen, und in keinen andern Iierl-ier, a],
in das Grab zu werfen. Auch starb Hollar bald nach dieser 9;-
schiitternden Scene. Seine treue Gattin überlebte ihn noch meh.
rere Jahre. Johann Evelyn kaufte den Nachlass an liupferstiehen
ihres Mannes.
Hollar hatte eine ei ene Manier zu stechen sich gebildet, Welche
in ihrer Art iinnachaiiimlich ist. Seine Stiche sind leichter und
freier als die der Stecher des 16. Jahrhunderts, und genauer um]
zarter als jene des 17. Jahrhunderts, welche eine malerische Vviln
kung beabsichtigen. Am ähnlichsten ist ihm Suyderhoei in seinen
trefllichsten Blättern. Hollafs Schraiiire bestehen aus kurzen fei-
nen Strichen, ,und selten kommen in seinen Arbeiten eigentliche
Lagen von Schrafiiren vor. Dahcraist das, was er radirle, von
dein, was er stach, schwer zu unterscheiden, und gewiss hat er
auch viel mit einer Art eindringenden kalten Nadel gearbeitet,
jenigen ähnlich, welche von den Franzosen Echoppe
Ueber Hollar's Art zu stechen, seine Verdienste als Zeichne,-
und seine Werke kann man sich durch John Evelyds Seulptura o,
the history and art of Clrialcography a_nd engraving in eoopei- um
p. 78 unterrichten. und weit vollstandiger noch _bei George Veriue
in der Description of the works of the ingenious delinator and
engraver Wenceslaus Hollar. D. J_. S. Seinmler hat aus beiden
VVerken und mehreren anderen Schriften eine schätzbare Lebgns,
beschreibung zusammengetragen, welche sich in_ der "Sammlung
merkwürdiger Lebensbeschreiiungen" grösstentheils aus der bi-ita-
nischen Biographie übersetzt u. s. w. VI. S-_ 571 406 befindet
Vertue hatte in seinem Verzeiehmss, "welches 83' nach der Samm-
lang des Grafen vonnOxtord liauptsuchlich niederschrieb, noch
viele Werke Hollafs ubersehen, und Hr. vurrHcineclte hat in Sei-
n nachgelassenen, noch ungcdrucltten Schriften, welche auf der
Bmiothek zu Dresden aufbewahrt werden, noch 75 Stücke 1mm,
merkt, welche in jenem Verzeichnisse fehlen. Heinecke Maiiiisc,
10 B. Lit. H. J. Auch v. Quandt hat sich in seinem Entwurfe
einer Geschichte der Iiuptcrsteeherkunst über Hollar verbreitet, 5„
wie denn in vielen Schriften über diesen merkwürdigen Künstler
zu lesen ist.
Iiii Jahre 1818 erschien zu London: A Catalogue of a ezipim]
cunection of Prints, the work of that incomparable artist W. H01-
lar, iorined by the lnte John Tovvnley, embracing evcry (E1555,
as expressed in Vertue's eatalogue, besides many other additional
prints, not noticed by 111m, drewings _by [Iullar etc. Ein solcher
Catalog, mit beigesetzten Auktiunspreisen, ist bei B. Welgßl in
Leipzig für 3 Thlr. 10 GP- 7-" habe"-
1) gdam igml Eva essen von der verbotenen Frucht, nach H01-
ein, i
2) Die Vertreibung aus dem Paradiese, nach demselben, 16.
3) Juda und Thamar, nach Holbeixi, 16-
4) Der Uriasbrief, nach Holbein, 16. Aeusserst selten.
5) Regina Saba, nach Holbein, 1642, ful.
6) David vor Saul spielend, nach demselben, 1658, '16.
7) Esther vor Ahasverus, nach P. Veronesek Bild in der Wiener
Gallerie. Seltenes Hauptblatt, gr. qu. Pol.
8) Das grosse Ecee homo, nach Titian, mit Dedication an F. Hi]
lewer, seltenes Hauptblatt, gr. roy. qu. ful.
9) Die Kreuzahiielimung, nach Holbciii, gr. 4.