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Holland,
Hollar ,
Vlenzel
V O ll
Prachna.
land arbeitete. Er gehörte zu den namhaften Kiinstler jener Zeit,
und 1805 war er bereits Ehrc-iiniitglied der AliädClftlßxzll Manche-
ster, und daher ist er kaum Eine Person mit dein folgenden.
Holland, l, Maler zu London, ein jetzt lebender Iiiinstler, der
nicht nur in Oel, sondern auch in Aquarell selir glücklich ist,
Näheres konnten wir über ihn nicht erfahren.
Holland, Jüllanh Ludwig, Medailleur und Miinzmeister des Iiö-
nigs von Sachsen von 1698-1711. Auf seinen Werken Slelien
die Anfangsbuchstaben seines Namens.
Hüllilndlls, Hllgü, Kupfersteclier oder vielleicht auch Architekt,
dessen Lebensverhältnisse wir aber nicht kennen.
Man hat von ihm mehrere Abbildungen von Grabmiilem und
Kapellen; unter letzteren auch iene Heinrichä VIII., 8. und fQL
Hollar, Wenzel VOII Prachna, Kupferstecher, geboren zu Prag
1607, "gesi- 1677 zu London. Dieser beruhnite Mann, deneinzige,
dessen Name die Geschichte der deutschen hupiersteeberei des H3
Jahrhunderts schmiiclit, war der äohn wohlhabender und geeichte.
ter Leute, die ihm eine standesmassige Erziehung, wissensehafgi.
"ehe Bildung gaben, undwhn zum Hechtsgelehrten bestimmten. Un.
glücklicher Weise aber wurden Hollafs Verwandte auch von der
"Partheisucht ergriffen, welche peutschland zerriss, und sie 59mm
gen sich zu den Gegnern des haisers. Nach der Schlacht bei Prag
1619, theilten Hollafs Eltern das Loos vieler anderer, welche sich
dem Iiaiser widersetzt hatten; ihre Hauser wurden der Plunderung
preisgegeben, und so stürzten sie vom Wohlstand in Du_rt'tigkeif_
Wenzel ergriff nun einen neuen Lebensplan, und was er in glücli-
lichern Tagen aus Liebhaberei getrieben, benutzte er nun zu seinem
Unterhalte; er zeichnete Plane und Landschatten, und stach in
Kupfer. Ein trefflich gezeichneter Plan der" Stadt Prag erwarb
ihm Beifall, und einige Versuche, nach Durei-"schen (iemälden
und Handzeichnungen in Iiupier zu stechen, machten ihm Lust,
sich dieser Iiuiist zu widmen. Unter seine ersten Arbeiten Zählt
man, jedoch ohne Gewissheit tlaruber zu haben, die Abbildung
eines phantastisch verzierten Trinligefiisses, welches unter dem Na_
inen des Oldenburger Horns bekannt ist. ilkndere Arbeiten stellen
religiöse Gegenstände dar, dem Zustande jener drangvollen Zeit
gemäss. Eine Jungfrau mit dem Heiland, der das Kreuz 9m.
Pfängt, wurde lange fur seine erste Arbeit gehalten, da: ei- Sie
in seinem zwanzigsten Jahre atzte._ Sie ist in l-linsiebt auf Zeich-
nung sehr unvol kommen, aber die ZlETllChliCllI des Grabstieheys,
wodurch sich Hollar's Arbeiten auszeichnen, ist auch in seinen er-
sten Arbeiten nicht zu verkennen. _Eir_1 Ecce homo in kleinem
Viereck, eine Betende, mit einer griechischen UiDSCllFlilChniiCh A,
Diirer, gehören ebenfalls unter Hollars früheste Arbeiten. Da,
letztere Bild nach Dürer ist das erste, auf welchem Hollar seinen
Namen völlig ausgeschrieben beigefügt hat; die früheren tragen
nur den Namenszug W H.
Als zwauzigjähriger Jüngling verliess er Freunde und Heiinath,
wanderte die Donau hinan und durehzog Schwaben, dann den
Rhein entlang und verweilte zu Frankfurt und Cöln. In Frankfurt
schloss er sici an Mathes Merian an, der ihm einigen Unterricht
im Radiren gab. Ein Vergleich zwischen seines Meisters und sei-
nen eignen Werken "zeigt, wie weit gar bald der Scliiiler den
Lehrer übertraf. _In Merian's Prospekten zeigt sich eine prosai-
sehe Auffassung, in den Landschaften Hollarä eine tief Gmpfun-