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Holbein ,
Hans.
Sotzman im Kunstblatt 1856 Nro. 50 HZ. zur Einwendung und NXT
85 zur weiteren Erwiederung bewog. "Mehrere glauben, die alte
deutschen Meister hätten sich mit der Technik in Holz nicht ab
egeben , Ilumülir aber behai-ret auf der Meinung, dass jene alte
lgiiinstler wie Dürer, Holbein etc. es nicht unter ihrer Wiirde ge
funden haben, selbst in Holz zu schneiden, und dass sie nur hq
rösseren xylo rapliischen Arbeiten sich auch ehrenvoller Hiilf
gedieritcn. Heller möchte den Hans Liitzelburger lieber von alle
Theilnahme ausscliliessen, wogegen Andere streiten. F. von Ru
mohr glaubt, Holbein sei der Formschneider mehrerer sCllillfltvex-k
gewesen, und Hans Frank, der Lützelbnrger, habe nur das Ver
dienst in Vcrfertigungen guter Abklatschunäen seiner Stöcke. SQtz
mann bestreitet, dass die alten Maler zug eich Forinschneidei- ge
Wesen, und er betrachtet dagegen diejenigen Holzschnitte als
äinale, die der Maler selbst "auf der Holztafel vorgezeichnet, um
ie ein verständiger und treuer Formschneider geschnitten hat
Hans Liitzelburger genießt bei H. v. Sotzmann un Dr. Massmam
gi-össeres Recht. S. auch H. Luetzelburger.
Die fraglichen Holzschnitte sind in jeder Hinsicht Meisterwerke!
immerhin eines Holbein würdig". Und so erfreulich es an und fü,
sich ist, mit Bestimmtheit den Fni-mschneider zu wissen, so ist es
in anderer Hinsicht ziemlich gleichgültig", ob ein treßtliches Wverk
der A. oder gefertiget._ Die Gediegenheit ist dasyenige, was
das Werk heiliget, und diese spornt auch an, den Meister zu
forschen.
Der Holbeidsche Todtentanz ist in einer grossen Anzahl" von
Ausgaben und Copien vorhanden, und kein anderes Werk hat
eine so reiche Literatur. Fiorillo hat im vierten Bande seiner Ge_
[schichte der zeichnenden Künste in Deutschland_den Todtemälh
zeu im Allgemeinen eine eigene_Abhandlung gewidnict und auch
neuere Schriftsteller widmeten diesem Gegenstands ihre Aufinex-k-
sarnkeit. Besonders reich ist_ ein Werk ieser Art,_ welches Pruß
Massinann bearbeitet, und dieser Forscher kennt viel mehr Aus-
gaben, als der Engländer Douce, dessen Ausgabe des Hulbein-
schen Todtentanzes wir unten bezeichnen werden. Zu Dijon er-
schien 1326 von G. Pcignot: Recherches hist. et litt. sur les Cläinseg
des inorts, avec iig. Auch in den VViener Jnhrbuchern der Lite-
ratur, 58r Band Anzei eblatt Nro. 1, ist eine Abhandlung uber die
Todtentänze, so wie dieses überhaupt ein Gegenstand ist, der ijf.
ter zur Sprache gekommen. Im Kunstblatte von Dr. Schorn (in-
den sich mehrere Aufsätze über Holbein.
Die vollständigen Ausgaben von Holbeirßs Todtentänzen haben
55 Blätter, doch darf man hier kein vollständiges Verzeichnis;
von Ausgaben des HUlÖElIfSClIBD Todtentanzes suchen, Weder von
den Originalstöckeri noch von den Copien.
Die iEditio princep: hat den Titel:
Les siniulaclires et historiees faces de la inoi-t autannt de gemäß
pourtraictcs, que artiiicilleinent imaginces. A. Lyon soubz Posen
de Coloigne 1553. Sie hat lateinische und französische Verse,
und am Sclilusse steht: Excudebant Lugduni Melchior et Gas-
Pai- Ti-achsel fratres. gr. 8. Die Holzschnitte dieser Ausgabe
sind wunderschön, van ungeiiieiner Schärfe. So zeigt_cs das
Exemplül" der königl- Hof- und Staatsbibliothek zu_ München.
Imagines Martis etc. Lugdini apud Joannein et Franciscum Frei-
lonios fratres, 1542. 39 Bl. 8.
,In den Jahren 1545 und 1546 erschienen zu Venedig bei dein