Haygz , Francesco.
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gut gezeichnet sind, wie die Extremitäten. Dabei Ü! e! mit brei-
tem Pinsel gemalt, harmonisch in der liarbung, und es erinnert
an jene grossen Meister-l, denen man die Wiederherstellung der
Malerei in Italien verdan lt.
Ein vorzügliches Gemälde ist auch jenes, welches _M3I'l.ü Stuart
vorstellt, wie _sie das Schaffot besteigt. Es zeigen sich lHCYIVlGlG
Figuren, die in schone Gruppen vertheilt sind. Ilayez zeigte
hier sein grosses Talent in der Mannigfaltigkeit der Physiognomie,
und die Leichägkeilt), mit wclehä-r er) Cllß. Gillliiflglgßllulgeblllllßßgl
Seidenzeuge, en amast, Ww ergt In lät 7M 9mm elfn- V
Page, welcher vorausgeht, soll die einzige F1gur_se_yn , die fehlerl-
haft zu nennen ist. Im üVorgrunil ist eine weibliche Figur, iin
blauen Corset, das auf einem weissen Rock aufliegt, eine haufig
wiederkehrende Gestalt, gleichsam das Siegel von Hayez Genial-
den. Letzteres mit Maria Stuart wollen Kenner den Erzeugnissen
der guten lYIeister, die unserm Iiunstler vorangegangen, an die
Seite setzen. Der Iiunsthändler Ilicordi gab davon eine lithogra-
phische Nachbildung heraus, und die Zeichnung auf Stein soll
der Maler selbst besorgt haben. B. Valsecchi hatndabs Gernailde,
auf welchem sich mehr als hundert ausdrucksvolle hopfe befinden,
in Miniatur copirt.
Ein grosses Gemälde, das 1829 111 äellßfl W313 151 ICPQS: Wel-
ches Philipp Maria Viscoiiti von Mailand vorstellt, wie er, den
zwei Königinnen von Arragonien und Nairarra, die von den Ge-
nuescrn gefangen wurden, ihre Iironen ziiriickgibt. Hayez zeigt
auch hier Geist in der Erfindung und schone Anordnung._ Alles
"ist in Bcivegung, wie wenig ein Akt dieser Art auch auf die 7,1l-
schauer mit Lebhaftigkeit einwirken kann. Man sagt, die Phy-
siognomie der vornehmen Geiiueser drucken den Aerger aus, sich
in der Hoffnung auf ein grosses Liisegcld betrogen zu sehen.
Die grösste Iiuiist liegt also hier in der Physiognomie, nicht im
Dramatischen, welches in diesem Eilde nicht vorherrscheiidvseyn
kann. In der VVii-kuug des Lichtes, im Costuine und in der hiinst
zu drapiren hat Hayez, wie immer Vorziigliches geleistet. Meister-
haft sind die mit Gold durchivebten Stoffe und andere Zeuge
nachgeahmt.
An dieses Gemälde reiht sich jenes an, welches Peter den Ein-
siedler vorstellt, wie er die Berge der Schweiz durchstreilt, um
einen Kreuzzug zu bewirken. Diese Coinposition ist sehr male-
risch. Der geniale Iiiinstler wusste der Handlung auf eine
geistreicheWeise durch Einführung glücklicher Episoden Inter-
esse zu verschaffen. Bei allen Schönheiten fand man aber diese
beiden Compositionen doch nicht fehlerfrei. In dem ersteren Bilde
ist die Zeichnung etwas vernachliissiget und die Figur des iii-
schofs nicht edel genug; in letzterem _ist die Figur des auf der
Erde knienden Einsiedlers schlecht gezeichnet. Besonders wurden
die Hände getadelt. Sie sind zu klein und jene, mit welcher er
das lireuz hält, hat nicht den Ausdruck, welchen die belebte
Miene Peter's ilir geben musste. Der _Lcib_ des lYIiidchens, das
sich zu dem Fusse des Eremiten herabneigt, ist zu lan
Ein namhaftes Bild ist auch jenes, welches die melde von
Lambertuzzi vorstellt, wie sie in ihrem Zimmer den Geliebten
empfängt und voii_den Brüdern iiberrascht wird, die Beide der
Iiache opfern, da die Familie in Feindschaft lebte.
Iiii Verlaufe dieser Zeit svählte er noch niehrcrß Mag die m"
glückliche Maria Stuart zum Gegenstande seiner Darste ung, Q1!
Opfer ihrer Feinde, in tiefe Trauer versenkt oder mit unerschut-
terlichem Muthe im Tode. Im Jahre 1835 sah man d" Vonuß"
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