Hogarth,
William.
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ralischen Seite zu erfassen. Er, als zweiter Svvift. schrieb ein
Buch mit Pinsel und lladirnadel, und dieses bedurfte schon
11:16h drcissig Jahren ein zweites gedrucktes Buch von Ire-
lands, um verstanden zu werden. Zwanzig Jahre später rich-
tete Lichtenberg dieses Buch für seine Landsleute zu, und Zwar
so geistreich, dass man sogar glaubte, Hogarth verdanke nur den
Commentatoren seinen Ruhm. Hogarth selbst gab schon Inschrif-
ten und von Huadley fabricirte Mottos hinzu, um die Sache ver-
ständlicher zu machen, doch sind dieses nur moralische Nutzan-
Wendungen. Noch zu Lebzeiten Hogartlfs erschienen die Lettres
de Mr. V" (Rouquet) ä un de ses arnis ä Paris, pour lui ex-
pliquer les estampes de M. Hogarth. Paris 1746- Dann gab L
Trusler eine ähnlishe Arbeit von grösserem Umfang heraus: Ho-
garth moralised, London 1768, mit 80 Kupfern; aber Walpole
war es erst, der in Hogarth's Werken auch neben der moralischen
Seite auch das artistische Verdienst des Künstlers hervorhob. In der
Folge erschienen thcils als Erklärungen, theils als vollständige
Commentare über Hogartlfs Werke: Essay on prints, by Mr. Gil-
pin; J. NicholPs Biographien] aneedotes of W. Hogarth, 1'282 in
2tcr Ausgabe; Hogarth illustrated by John Ireland, 5 Voll. London
1791, und die Graphic illustrations of Hogarth, from pictures,
drawings etc. 4 Voll. London 1794, mit 60 Kupfern. Die beiden
Ireland sind nicht verwandt, und das Werk des letzteren ist
gleichsam ein Supplement zu den früheren Werken, indem darin
frühere Blätter Hogartlfs workommen, welche Hogarth selbst und
die Sammler weglegten. Auch ist das Werk interessant. Alle diese
Commentatoren übertraf aber Lichtenberg durch seine witzigen Er-
läuterungen, die er anfänglich (1784) in der Folge der Gottingä
sehen Taschenkalender. seit 1794 aber einzeln 11m1 Wßitläuligcr
herausgab, unter dem Titel: Ausführliche Erklärung der Hogartlf-
schen-Iiupferstiche. Die ersten fünf Lieferungen sind jedoch nur
von ihm selbst, die übrigen von verschiedenen Verfassern. Lich-
tenberg versprach auch, das Leben des Künstlers zu schreiben,
was aber nicht geschehen ist. Indessen gibt es zahlreiche Biogra-
phien von ihm, von VValpole bis A. Cunningham. Auch in drei
deutschen Quartbändcn sind die biographischen Anekdoten H0-
gartlfs zu lesen. Im Jahre 1817 erschien von Nichols wieder ein
Clavis Hogarthiana, or illustrations of Hogarth.
Seine Iiupferplatten kamen nach dem Tode seiner Frau 173g
'an eine Nichte, Namens Mrs. Lewis, und diese iiberliess sie
gegen eine Leibrente an Buydell, bei welchem sie noch nicht re-
touchirt wurden, und die neueren Abdrücke haben in Vergleich
zu den früheren noch den Vorzug der besseren mechanischen Ein-
richtung des Druckes. Boydell verkaufte 110 Platten in einem Fo-
liobaizde für 20 Guineen. Später wurden die Blätter retouchirt.
Von den früheren Verzeichnissen der Hogarth'schen Werke ist
wohl das erwähnte Werk von Niehols, welches 1785 in einem
deutschen Auszuge, unter dem Titel: Beiträge zu W. Hogarthüi
Lebensbeschreibung, mit einem chronologischen Verzeichnisse er-
schien. Im Jahre 1817 erschienen von diesem Nichols: The ge-
nuine Werks of W. Hogarth, with biographical anecdots by J-
Niehols und G- Steevens. _5 Vull. Im Jahre 1855 erschienen zu
London: Anecdotes of W. Ilugarth. written by himself, W151
essays on his life and genius etc. by J. B. Nichols, mit 48 Ku-
pfern und Nachbildungen seltener Blätter. Im Jahre 1820 wurde
zu London eine neue Ausgabe von Hogartlfs. Werken veranstal-
.tet, und das Ganze sollte sich auf olmgefähr 130 Blätter belaufen.