Hogarth ,
YVilliam.
ein Mistbeet der Kabul! und schmutzigen Nebenbulilerei, für den
Prunksaal eitler und leerer Ansprüche. Und einen solchen Prunk-
s-aal richtete er doch selbst ein. Nach ThornhilPs Tod wurde auf
seine Veranlassung auf's Neue eine Alsademie gegrundet, die 39
Jahre unter seiner Leitung fortbestand. Das neue Gebäude wurde
in der St. Martins Lane gebaut und als Georg III. den Thron be-
stieg, räumte er der Akademie die schönen Gemächer in Sommer-
sethouse ein. Doch bildeten die Iiüll5tle1"b2lld eine neue Gesell-
scliaft, bei welcher Sir Joshua Beynolds auf des Königs besondei-n
Befehl den Vorsitz führte.
I:Iogarth's erste geiitzte Blätter waren für Biicherzierden bestimmg;
fiir Aubry de 1a Motrayäs Reise, Apulcjiis goldenen Esel, But.
ler's Hudibras, Milton's Gedichte, und er bekam fur seine ersten
Arbeiten oft nicht viel mehr, als das Kupfer _werth war. feinen
Ruf gründete uni 1728 die sonderbare Geschichte des berußhtig-
ten Mädchens, Maria Tost, die vergab mit Kaninchen schwanger
zu gehen. Noch immer wurden ihm aber seine BlldDlS5e,_Genl-e-
und Fainiliengemälde besser bezahlt. Nach 1730-, WO er sich mit
ThornhilPs Tocliterverheirathete, folgten seined-Iauptwerlse der Reiha
nach. Im Jahre 1755 gab er seine Begeheiiheiteneiner Buhlschwe.
ster heraus, und 1755 machte er die Blatter niit_ dem Leben de;
Liederlichen bekannt. Doch malte er nebenbei immer fort; um
diese Zeit die Danae und den Teich zu Bethesda. Jetzt fingen
Swift, Fielding u. a. auch an, iliu oiieutlich zu erheben. _Im Jahr.
1745 erschien seine Heirath nach der Mode, die ihm viel besser
gelang, als das Gegeristucls, die glucliliche Ehe. Die Zahl sein"
Blätter wurde immer bedeutender, und auch nachgestochcn wur-
den sie, wogegen der Yiiinstler 1_757 eine Parlamentsal-ite erwii-lmä
liii Jahre 1757 wollte er liicherlicher Weise mit seinem ßemälde
der Sigisniunda mit Correggids gleicher Darstellung wetteifern, und
behauptete noch dazu, er wolle den Meister Allegrrubertreffen.
Spott war sein Lohn, statt der 100 Pf. SL, (lICULOTd Richard Gros-
veiior im Falle desGelingens ihm bezahlt hatte. _Walpole sagt,
seine Sigismiinila sei einer heulenden, aus dem Dienste gejagien
Dieiistmagd ähnlich. Dieses Bild kaufte Boydell, und 180] wurde
es doch um 400 Guinen verkauft. In _der letztcrn Zeit seines Le-
beiis bekam er iiiit Willies Streitigkeiten, wozu Jenes Werk Ver.
aiilassuiig gab, welches unter dei-Beneiiniiiig wizeitlaules bekannt ist
Er liess sich hier in politische Verhältnisse ein. Sein letztes Vverk
betitelte er, wie in Vorbedeutung, vidas Ende allenDinge-s- Wenige
Momente vor seinem Tode sagte er zu einem seiner Freunde, m-
wolle zunächst das Weltende vornehmen, _und als ihn einer auf
sein eigenes Ende aufmerksam machte, erwiederte er seulzend; Jg
eher ich schliesse, je besser wird es seyn. Er machte sich mm
mit Eifer an das Blatt, und es war das letzte. Hogartb nannte e;
selbst Tail piece, und es ist auch unter der Eenennung Finis be.
liannt, Nach einigen Monaten begrub iiian ihn zu Chiswik, wo
demliümtler ein [lenkstein mit Garrilfs Grabschritt errichtet wurde.
Üeliep I-lugm-ih, den Maler, verbreitet sich Direktor Dr. Was.
gen in seinem Werke: Kunstwerke und Künstler in England etc.
I. 227-
Hngarth hatte ein entschiedenes Talent für Malerei, doch fand er
bei seinem Auftreten in England weder ein technisches Fundament,
noch eine höhere und lebendige, geistige Richtung m der liunst"
Und an diesem doppelten Mangel scheint dem Dr. Waagen die eng-
lische llllalerei, wenn auch in abneliniendeiu Grade, bis auf unsere
Tage zu kranken. Denn jener hohle und leere, und mit aller Natur
in Widerspruch stehende Idealismus , welcher damals tut die Histo-