1.18
Hoerb erg ,
Pehr.
durch Beiträge von Privatpersonen unterstützt, dahin zuriick. j
gewann zweimal [den Preis der Akademie, und sein Ruhm wuc
und verbreitete sich iinmer weiter. In der Gcmäldeausstellung d
Hauptstadt ragten, selbst nach Sergelfs Urtheil, seine Arbeiti
hoch über alle übrigen empor. Die Bestellungen mehrten Sh
ungemein, aber er war so wenig eigenniitzig, dass er sich sei;
Arbeiten auch jetzt noch sehr miissig bezahlen liess. Im Jahre 13
zog er nach Olstorp in Ostgothland , wo die meisten seiner gpo"
sen Altargemälde gefertiget sind. Sieben Jahre später wählte i],
die Akademie der Iiiinste zum Mitglied, auch ward er zum könig
Hofmaler ernannt, womit aber keine Besoldung verknüpft wä
König Iiarl XI-V. setzte ihm aber, noch als Kronprinz, im Jahl
1812 eine jährliche Pension von 100 Bankthalern aus, welche l
auch bis an seinen Tod genoss.
Die meisten seiner Gemälde sind Originale; bei den Copien legt
er gewöhnlich Zeichnungen und Iiuplerstiche zum Grunde. 1);
von ihm gemalten Altartafeln belaufen sich auf 87, unter denen g
Originale; die griisste, Christi flimnielfahrt darstellend, in der Q5;
gothisclien Iiirche Oestra Husby ist 15 Ellen breit und 10 Elle,
hoch; die Zahl seiner übrigen, heiligen und profanen Gcgensiäu
den gewidmeten Gemälde, betrug schon mehrere Jahre vor seine-n
Tode über 600. Die Aechtheit seiner Arbeit bezeugte er auf jede
derselben durch beigefügtes Handzeichen nebst Jahreszahl der Vgl.
fertignng. Auch eine Menge Iiupferstiche hat er angefertiget um
eine neue Art zu stechen erfunden, die der Iiunst der iYIeistei- de,
15. und 16. Jahrhunderts gleicht, und bei welcher die Stempel v0,
Giyps sind. Auch ersann er eine besondere Art von Tusche, und
verstand grössere und kleinere Statuen von Holz oder Thon zu V61,
fertigen. Unter seinen fast zahllosen Llandzeichnungcn erregen
eine Sammlung von 291 Blättern, die biblische ßeschiclitc JQSLL
und eine andere in 5417 Blättern, Sagen, oder die fabelhafte Gel
schichte Jesu darstellcnd, so wie eine grosse Anzahl Zeichnungen
nach Antiken, vorzugsweise Aufmerksamkeit. Nicht minder gelum
gene Fresconizilercien hat Hörbcrg geliefert, z. B. die Titanenhäiu-
pfe im Schlosse Finespäng.
In Allein istHörberg völlig Autodidakt; äussere Umstände und
gänzlicher Mangel des Zusainmentrelfens in Manier und Geschmack
hinderten selbst einen Ehrenswärd, einen Breda und andere v3-
terländische gleichzeitige Iiunstgenossen, auf ihn cinzuwirlaen, er
ist und bleibt ganz Kind der Natur: originell, gross, kräftig und
unerschöpflich in der Erfindung, voll Wahrheit, Innigkeit und
Tiefe, voll Ruhe und Natürlichkeit in der Darstellung, voll Klar-
heit und Einfachheit in der Anordnung strebte er eine lebendige
Gesammtwirkun hervorzubringen, die er auch fast jedesuial 61--
reichteÄ In der Terspcktive ist er Meister, eben so in dei'_Dai-stel.
lung älterer Personen; das Erhabenc und Heilige gelang ihm bei.
5er, als das Liebliehe und Schone. In der Behandlung der Far-
ben scheint das Grobe und Rohe oft vorzuherrschc-n. Seine A1-
targemälde stellte er gerne vor Fenster, um mittelst kleiner Oelf.
nungen in der Fläche der Gemälde Transparente zu gewinnen.
Leider musste er im Drange der Umstände bisweilen zu eilig er-
beiten; daher der Mangel an Ausarbeitung; doch auch aus diesen
Werken der Eile leuchteten die grossen und herrlichen Eigen-
tliünilichkeitcn I-Iörbergß hervor. l
Ferner hatte er eine grosse Anlage zur Mechanik: man hat von
ihm eine neue Art von Violinen mit Positiven; seine musikalischen
Compositioiien sind originell und athinen tiefes Gefühl. Aber nicht