Hoecke ,
Kaspar
Hoeckner,
Johann
Caspar.
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HOOCILB, Caspar Vaß, ein niederländischer Maler, dessen in Te-
niers Theatru pictorio obenhin erwähnt wird, es sc_hemt aber, dass
er mit Carl van Hoecke, dem Vater des Robert, Exue Person ist.
Hoeclter, Adalbert Longm, Maler, der 1161 zu Albßnäßrf" in
der Grafschaft Glatz geboren, und bei Wehse in Glatz in den An-
fangsgriinden der Kunst unterrichtet wurde, bis er zu Breslau
unter liümpflds Leitung sich begab. Im Jahre 1785 ging er nach
Dresden, und hier zog er aus dem Unterrichtc der Akademie und
dem Studium nach den Werken der königl. Gallerie den grössten
Nutzen. Nach seiner Rückkehr trat er in Breslau als Künstler auf,
malte Deeorationen für die Schaubühne und dann verzierte er die
fürstlichen Schlösser zu Oels und Johannisberg, ferner die Resi-
denz in Neisse. Auch historische Stücke in Oel malte dieser Künst-
ler, Portraite in Oel und Pastell, und Landschaften.
Seine Iiircheubildcr fanden immer Beifall, und auch als Bildtliäfv
maler wurde ihm Lob.zu Theil.
Hoeclter, Jum, Maler zu Breslau, der Sohn des Obigen, ist eben-
falls Histurienmaler, und besonders durch seine glücklichen Versu-
che zur Wiederherstellung der Glasmalerei bekannt. Er malt Bild-
nisse und Historien; auch Altar-blätter, von denen wir eines in der
neuen Kirche zu Ora bei Danzig erwähnt fanden.
Hoecker hatte bereits glückliche Versuche in der Glasmalerei ge-
liefert, als er 1822i nach Marienburg gerufen wurde, um an den
Z1]. malenden Fenstern zu arbeiten. Seine Gemälde werden gerühmt,
und das überaus grosse Bild, welches als sein vorzüglichstes ange-
sehen werden kann, stellt die heil. Anna vor, wie sie die neben
ihr stehende Maria belehrt. Die sitzende Gestalt der heil. Anna
misst acht Fuss, das ganze Fenster ist 26 Schuh hoch und sechs
breit. In der Meisters liapelle auf der Marienburg sind von ihm
die beiden Johannes. Um dieselbe Zeit malte Hoecher für den Hö-
nig von Preussen einen Christuslsopf nach Guido Reni, hoch 2 F.
1 Z., und breit 1 F. 7 Z., mit höchstem Fleiss in der Ausführung,
wofür er ein königliches Geschenk von 100 Friedrichsdbr erhielt.
Im Jahre 1824 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, indem er
als Lehrer bei der Kunstschule angestellt wurde. Hier setzte er
seine Arbeiten für Marienburg fort. Im Jahre 1825 vollendete er
einen heil. Georg, der den Drachen bekämpft, im Besitze des
Ministers von Altenstein; dann das Wappen desselben Ministers.
In beiden war die Hervorrufung des alten Farbenglanzes, und die
Erneuerung der alten Iiunst unverkennbar. Darauf vollendete er
das Bildniss eines Heiligen in einer gebirgigen Gegend. Hoeclier
hat das [Vlittel erfunden die Hintergründe so täuschend zu vertiefen,
wie es nur auf einem Oelbilde möglich ist, und doch Ferne und
Nähe harmonisch zu verschmelzen, so dass selbst das Glasgemälde
einer Landschaft, an der die alte Zeit nur zu sehr scheiterte, einen
eigenthiirnlichen und schönen Eindruck gewährt.
Der Kronprinz von Preussen besitzt seine Darstellung des Hei-
lauds in der Wüste und syiiter malte er die Maria mit dem schla-
fenden Iiinde, eine lebensgrosse Halbfigur, und so fort noch andere
Bilder, die ihm Achtung erwarben. Hoecker gehört zu denjenigen
Künstlern, die ausser München in der Glasmalerei zuerst Wieder
glückliche Versuche gemacht haben.
Hoeckner, Johann Caspar, üupfemeche, um 1560, d_er aber
nach seinen Lebensverhältnissen unbekannt ist. Er stach Bildnisse,
wie jenes des Heinrich von Friesen.
Naglcr Iiünstler-Lex. VI. Bd. 14