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Hirschvogel ,
Veit.
Ilirschv ogel ,
Augustin.
seiner und seines äohnes Kunst prangen noch herrliche Proben in
ihrer Vaterstadt Nurherg; ziemlich das beruhmte Markgrafen-Fern
5m;- im Chor der Sebalrluskirclme, das 1527 vollendet wurde, nach
dem Tod des altern Vext. Die Cnrtons dazu malte Hans von Kulm-
bach, und der Gegenstand der malerischen Darstellung sind die
Portraitiiguren des Markgrafen Friedrich von Brandenburg mit
seiner Gemahlin und seinen Söhnen. Die Stellung jeder einzelnen
Figur, die reiche, zum Theil prunkvolle Kleidung, die Harnische
und VVappenröcke sind meisterhaft dargestellt und eben so gut ge,
zeichnet, als trefflich in Farben behandelt. Diese sind von einem
Schmelze, der in der Folgezeit nicht mehr erreicht wurde, und es
ist daher ein grosser Vorzugfür Bayern, dass, wie ehedem in
Nürnberg, nun in München dieselbe Iiunst des Glasmalens in V01-
lem Glanze dasteht. S. Frank und C. Heideloff.
Der jüngere Veit Hirschvogel starb 1555_ mit dem Rufe eine; be-
rühinten Glas- und Emaxlmalers. Auch um Kupferstechen wal- er
erfahren. Noch ist zu bemerken, dass jener Nicolnus,_ auf wel-
chen Christ ein Munogramm deutet, mit unserm Veit Hirschvogel
wohl] Eine Person ist. Nirgends kennt man einen Nicolaus Ilirsch-
voge . l
Veit, junior.
Nicolaus. s,
Hirschvogel ,
Ilixrschvogel ,
S. den obigen Artikel.
V. Hirschvogel.
Hirs chvogel ,
Glasmalerei
bekannt.
Sebald ,
und starb
Maler, Vgits jun. Sohnuübäe ebepfalls die
15389. Seme Lebensverhaltnlsse smd nicht
IliPSClIVOgGI, Augustin, Maler und Iiupferstecher, der Sohn des
ältern Veit, geboren zu Nurnberg 1596, gest. 1560. Sein Vater
unterrichtete ihn in der Schmelzmalerei, und auch er erlangte den
Ruf eines trelllichen Iiunstlers. Er nialte, in Email und auf Glas
und auch die Technik Oelmalcrei verstand er. Auf der königf
Burg zu Nürnberg ist eine Landschaft von seiner Hand, eine Sei:
tc-nheit in einer allcleutscheii Sarnmlung. I_ir muss sich zu Wien
einige Zeit aufgehalten haben, wie aus etlichen seiner Blätter e,_
hellet.
Besonderes Lob verdient er als Iiupfcrsteclier, (la er nach Dürer
die Kunst zu radiren so glücklich in iknwendung brachte. Seine
Blätter haben eine bewunderungswurdige Freiheit in Zeichnum,
und Vortrag, selbst in den menschlichen Gestalten. Die Land?
schaften aber haben selbst fur sein Zeitalter etwas Veraltetes. VgL
auch Quandfs Entwurf einer Geschichte der Iiupferstecherkunst
Bartscli P. gr. IX. p. 1706_ beschreibt ist: Blätter von Hii-schvo-
gel, die er nach eigenen Zeichnungen mit sehr leichter Nadel be-
handelte. Sie entstanden zwischen 1545 und 1559.
i) Die Geschichte des alten und neuen Testaments, 120 Blätter,
Eonltjßlt? bis '1549 gefertiget, ohne Monogramm. H. 5 Z. 4 Lu
r. Z. 5 L.
2) 3)_Cler liinrlermord, 1545; am Platten. n. 10 z. 4 L., 13„
1 Z.
b) Egin Theil von RafhePs Iriindermord, nach einer Zeichnung
geistreich razlirt, 1541. fol. Selten.
3) Die Teuztragung, 1545. H. 7 Z., Br. 5 Z. gli.
(i) Die Erwecliimg des Lazarus. H. 6 Z. 7 L., r. 5 Z. 11 L_
5) Cleopatra tocltct sich durch die Schlange, nackt am Fusse ei-
ne: Baumes liegend, 1547- Durchmesser der Breite des Hexa-
gona 5 Z. 11 L., jener der Höhe 5 Z- 8 L.