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Heäsen ,
Angustn
Prinzessin
Hetsch ,
Hessen ,.Augiista Prinzessin von, Schwester des Königs von
Preussen, zeichnete und malte, so wie ihre Schi-rester, die Prin-
zessin von Oranien. Uebcrliaupt fand die Kunst in den Mitglie-
derii der königlichen Familie von Preusseri hohe Verehrer, und
selbst der König pflegte und iibte sie mit Liebe.
Von der lsunstfertigen Prinzessin von Hessen sah man auf der
liiiustausstcllung zu Berlin 1810 und 1812 mehrere Werke, wie:
das Portrait ihres Sohnes, in schwarzer Kreide und Sepia; das
eigene Portrait; die Copie der Charitas von Leonardo da Vinci;
ein Traum, wie er dem Prinzen Karl in der Nacht nach dem Tode
seiner verklärten Mutter erschien; eine Zeichnung in schwarxer
Kreide, die über deni Prinzen schwebende verewigte Iiönigin dmk
stellend, umgeben von Engeln und ihren früher verstorbenen drei
Kindern; das liildniss der Prinzessin Maria, der jungsteri TQch_
ter Ihrer Hoheit. . _
Diese Prinzessin war Ehrenmitglied der Akademie der blldßnden
Künste, zu Berlin.
Hessen -Cassel, Wilhelm Landgraf von, übte zu seinem vcb
gniigen die Kupferstecherliunst. Man hat von ihni geiitzte _Land_
schaften und andere Darstellungen in 4. und ß. Auf Billig-an
stehen die Uahrzahlen 1757 und 58 und die Inlliliilfifl P- W., was
mit dem f.: PrinzyVVilhelm fecit bedeutet. yAuf einem der sechs
im Cataloge der Sammlung des Fursten Ii._voii Schwarzenherg
verzeichneten Blätter steht der Name Prinz Wilhelm fecit Haliiniae,
Aug. 1787 ausgeschrieben.
Der Wincklefsclie Catalog bemerkt eine Landschaft mit einem
(Janal, einem grossen runden Thurme und einer Kirche daneben.
Auf diesem Blatte steht links unten: Haffiiiae, in der Mitte: Prince
William f., und in der Ecke links: Augt- 1787 in qll- 4-
Derselbe Catalog verzeichnet auch_ein Blatt, welches die Büste
eines Alten mit einem Buche, und ]enes eines jungen Menschen
darstellen soll, bezeichnet: P. W. sc.,1T58, in
Eine Landschaft in schwarzer Manier, mit einer halbverfallenen
ländlichen Wohnung und einem Kloster iin Grunde, ist mit einßm
Monogramme auf schwarzem Grunde bezeichnet, angeblich das
Werk iinsers Künstlers, qu. 4.
Eine andere gcätzte Landschaft zeigt eine Brücke, clic_ zu einem
alten pyramidenförmigen Thurme führt, bezeichnet: Prince Wil--
liam f., in 4.
Hetsch, Philipp Friedrich von, Historienmaler zu Stuttgart,
geboren daselbst 1758 oder 1760, wie man auch angegeben fin_
det. Er erhielt seine Bildung auf der hohen Carlsschule, und
Guihal war sein Lehrer in der Kunst, bis er als Pensionär des
Herzogs in Rom seine Studien fortsetzen konnte. Hier führte u.
ein allegorisches Bild aus, die Freigebiglieit vorstellend, wie sie
das Genie belohnt, und dieses Gemälde schickte er als Zeichen
seiner Dankbarkeit mit einem anderen, welches die Tullia vor dem
Leichnam ihres Vaters schildert, an Seinen Fürsten. Beide Ge-
inälde fanden grossen Beifall und besonders letzteres. Man rühmte
die Composition, den Ausdruck der Figuren und den Schmelz de,-
Farbe- _In Götlie's Winekelmann S. 520 gesteht man ihni schon da-
mals das Verdienst eines gewandten Piiisels zu, und der Kiinstr
ler bewies auch in der Folgezeit bei verschiedenen Gelegenheiten,
dass er die Würde der I-iiinst erkannt und es redlißh mit ihr ge-
meint habe. Das erstemal blieb Hetsch nur zwei ein halbes Jahr
in Rom, und 1787 war er bereits wieder iiii Vaiterlande. Nach ci-
niger Zeit ging er wieder nach Italien, wo damals in Rom durch