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Hesse ,
Alex.
Hesse,
Ludw.
Ferdinand.
Hesse, Johann Baptist Alexander, Historien- und Genrem:
1er, und Sohn des Obigen, wurde 1806 zu Paris geboren und v0
seinem Vater in den Anfangsgriinden der Kunst unterrichtet, hj
er in die Schule des Baron Gros über-trat. Er machte hier becley
tende Fortschritte, und obwohl noch jung, gehört er doch scho
zu den vbrziiglichsten französischen Malern. Er malt Historie
undGenrestiicke, auch Bildnisse, lauter Bilder, die mit grcssey
Beifalle aufgenommen werden. Im Jahre 1856 malte er eine Epi
sode aus dem Leben des L. da Vinei, wie dieser bei einem Vage]
händler Vögel kauft, um sie ihrer Freiheit zu überlassen. Diese
Bild hat Lob und Tadel in Fülle erhalten, da es wohl die Hand
lung eines geliihlvdllen Menschen, aber keineswegs der Gegen
stand einer grösseren Darstellung ist. Es ist indessen von ange
nehmer Wirkung. Früher malte er den Tod des Titian Währen
derÖPest zu Venedig, und dieses war eines der besten Stücke de
Salons von 1855, das erste, mit welchem der Künstler schoi
riihmlichst hervurtrat. Hesse hat glänzende Eigenschaften, um
als Colorist verdient er eine bedeutende Stelle.
Hesse, Nlcolaus August," Historienmaler, wurde 1195 zu P";
geboren und hier bei Baron Gros auch in die Grundsätze de
Kunst eingeweiht. Im Jahre 1818 erhielt er den grossen Preis de
Instituts, und nun ging er zur Vollendung seiner künstlerische;
Bildung nach Rom. Hier malte er das lebensgrosse Bild des Ulys
ses, Cephalus und Procris, Othriades, der sterbend auf seine;
Schild schreibt, eine Copie von Michel-Angclxfs Grableguxwg
Oenone und Paris, A'ax vertheidigt die Leiche des Patroclus um
mehrere Portraits. Alle diesse Werke gehören zu den vorzüglich.
sten, des Künstlers.
Nach seiner Rückkehr malte er in Paris den ßesuch des hei]_
Ludwig in der Sorbonne, 11, auf 19 Fuss grcss, in dem Gebi-iudc
der Sorbonne; die Apotheose des heil. Iludviug, auf einem Raume
von 7 auf 10 Schuh, in der Militärschule, und im Gebäude des
Staatsrathes sind von ihm allegorische Gestalten der Theulogie und
der Geschichte. Im Jahre 1851 erhielt seine Skizze zur Ausfüh.
rung eines Gemäldes für die Deputirtenkammer vor allen den
Vorzug.
Dieser Hesse könnte wohl mit dem Vorhergehenden leicht vor.
wechselt werden, falls sie beide mit A. Hesse bezeichnet werden
sollten.
HESSE, Ludwig Ferdinand, Architekt und Maler zu Berlin, ein
trelflicher Künstler seines Faches. Er bildete sich in Berlin und
dann auf Reisen in Italien. Aus jener Zeit rühren interessante
Zeichnungen her, Reisesliizzen, die verechieclene architektonische
Ansichten darstellen. Man sah deren auf den Hunstausstellungcn
zu Berlin. Sie sind colorirt und leicht und zierlich hingeworfen_
Von ihm sind auch die Zeichnungen für die Decorationen der
VVerrlerfschen Kirche; neben anäeren jene zu cler musivischen Ver-
glasung der Seiten- und des Hauptfensters. Dann hat man von
seiner Hand auch noch andere Plane zu Gebäuden mit ihren ar-
chitektonischen Izißfden,
Hesse ist ebenfalls alsMaler zu rühmen; er malt "Köpfe, Land-
schaften mit SCHÖSSEM, Ruinen, Monumenten etc. Man sah von
seinen Werken dieser Art einige auf den Iiunstausstellungen zu
Berlin.
Hesse wurde 1850 königl. Baumeister, und unter seiner und des