Hess ,
Hieronymus.
Iiess,
Franz
Leonhard.
157.
deniie zu München in der Kunst unterrichtet. Mit grossem Ta-
lente begabt, machte er bald-die erfreulichsten Fortschritte, und
das Fach, welches er wählte, ist die Landschaft, die er häufig mit
llausthieren staffirte. Diese sind immer treiTlieh gemalt. Sein
Streben ist nach Wahrheit und geistreicher Auifassung der Natur
gerichtet, und letztere liebt er. im heiteren ruhigen Charakter. Er
weiss vom Helldunkel den verständigsten Gebrauch zu machen,
und seine Farben sind stets in schönster Harmonie. Seit 1823 sieht
man bei verschiedenen Kimstausstellungen Werke von der Hand
dieses Künstlers, die sich sowohl im In- als im Auslande eine;
grossen Beiialls erfreuen.
HGSS, Hwronymus, Historienmaler und Zeichner zu Basel, wo er
179g geboren wurde. Nachdem er mit den Elementen der Iiunst
vertraut geworden war, besuchte er Italien, wo der Künstler in
Rom und zu Neapel die eifrigsten Studien machte. Drei Jahre
lang betrachtete er neben dem Untcriehte des trefflichen J. Koch
die Werke der grossen Meister jenes Landes, und er hatte sich
schon selbsLAchtung erworben , als er ins Vaterland zuriickliehrte.
Seinen Ruf begründete Hess anfangs durch Zeichnungen, die sich
durch Correlstheit und sorgfältige Vollendung auszeichnen. Manch-
mal hat er sie mit Gold gehüht. Sie stellen liebliche Scenen dar,
mehrere auch burleske Figuren. Seine Aquarellgemiilde sind öfter
so kräftig, dass man sie auf den ersten Blick für Oelgemälde hal-
ten möchte. Letztere sind bisher der geringere Theil der VVerlte
dieses geistreichen und genialen Künstlers. Im Jahre 1850 hatte
er sich zur Aufgabe gemacht, _das traurige Ende Kaiser Albrechtk
von Oesterreich in einem Oelbilde darzustellen, und dieses ist im
liunstblatt des bezeichneten Jahres,-Nr0- 25- S. 99, genau beschrie-
ben. Der Kaiser wurde von seinem Nelien, dein Hans von Schwa-
ben, und dessen Gefährten ermordet, und der Künstler blieb bei
der Darstellung den verdientesten schweizerischen Geschichtschrei-
bern, dem Tschudi, Etterlin und J. v. Müller treu. Bei den Um-
gebungen hielt er sich mit Wahrheit an das Oertliche der wirk-
lichen Gegend. Hess wählte den Alugenblick, H1 welchem Hans
erbittert den Kaiser anfällt und ruft; „Du Hund, jezt will ich dir
deine Schmach lohnen, die du mir bewiesen, und sehen, ob mir
mein väterlich Erbe werden mag." Die Anordnung des Bildes ist
sehr einfach, bei aller Lebendigkeit, das Costiirn getreu, Ader Aus-
druck der Figuren mannichialtig, charakteristisch, und das Ganze
in grossen Massen gehalten. Die Landschaft ist in edlem histori-
schem Style aufgefasst. Die Neuss strömt durch dieselbe und auf
entfernten Höhen erblickt man die Schlösser Habsburg und Brun-
egg. Dieses für einen Basler Iiunstliebhaber ausgeführte Gemälde
soll lebhaft an Holbeins Arbeiten erinnern.
E355: Eduard, Architekt zu Berlin, wo er 1335 noch k. Regie-
rungs-Baucundulateur war. Man hat von ihm ein Werk: die
Lehre von den Säulenordnungen der Griechen, abgeleitet von den
Monumenten, etc. Magdeburg 1855-
HCSS, Helnrlch: Iiunstliebhaber zu Zürich, wo er 1759 geboren
wurde. Er wa_r Professor der Geschichte, .und zu seinem Vergnü-
gen Soll er etliche Bildnisse geätzt haben. Starb iiach 1805-
Hßss, Franz Leonhard, Mam- zu Pre5burg, wo sein Vater, ein
Deutscher, sich niederliess. Letzterer war ebenfalls Mehr, und
der Sohne wurde ihm 1777 geboren. Dieser malte in Miniatur und