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Hess,
Maria.
Heinrich
w'ier übereinander zu Stehen kommen. Die Räume zwischen den
Rahmen und um die Figuren, wurden theils mit altdeutscher Ar-
Cilitßl-tillf,_ theils mit Mosaik von rothen, grünen, violetten und
gelhen Stücken verziert, zumeist im Einklang mit den Ornamenten
an den noch vorhandenen alten Fenstern des Domes, um dadurch
einige Qebereinstimmung der spätem Arbeit mit der frühern her-
vorzubrmgen. Diese Cartons, mit Wasserfarben ganz in der VQL
lendung ausgeführt, welche die Glasgemiilcle erhalten sollten, eh
warben sich durch die Correktheit der Zeichnung, dle Einfachheit
und Würde des Styls, den schönen, tiefen und frommen Ausdruck
der Iiöpfe und zudem noch durch ihre, für ,die Mittel und Gi-älb
zen der Glasmalerei, äusserst zweckmiissige Anordnung den aus_
gezeichnetsten Beifall. Frank und Schwarz haben die Fenster aus_
geführt. Die übrigen Cartons wurden unter seiner Leitung von
Buben u. a. gcfertiget.
Ein glänzendes Werk des Künstlers sind die erhabenen Malß
reien in der Allerheiligcn-Capelle, der neuen Holhirche zu Müxb
chen, welche durch L. v. Iilenze auf ausdrücklichen Befehl des
Königs im byzantinischen Style erbaut wurde. Hess stellte hier
die Ilauptmomente der mosaischen Geschichte und der Christ]i_
chen Dogmen in schöner und bedeutsamer Verbindung dar. Die
malerische Verzierung musste dem Charakter des Gebäudes ge_
mäss seyn. Die Gemälde erscheinen daher auf dem Goltlgrunde
der Gewölbe und Iireise, in strengem Style gehalten, an die Mch
saihen des späteren griechischen Iiaiserreichs eriunernd. Der
Wille des Königs war es, den oberen Theil der Iiirche durch die
Malerei verziert zu sehen, und so erscheinen Pfeiler, Wände, Ge-
vviilbe und Kuppeln, so wie die Choruische mit reichen DarsfeL
hingen christlicher Gegenstände, nach Art der" alten Basilikenl
ohne farbige Hintergründe. Alles ist hier 1n_schoner_und bedent-
snmer Verbindung, überall spricht sich ein tiefer religiöser Ernst
aus, und der rossartige Styl, welchen der Künstler sich für die-
scs Werk gebildet hat, entspricht vollkommen der alterthümlichen
Einfachheit der Anordnung.
Da das Schiff der Iiirche in zwei Kuppeln , jede mit zwei Sei-
tenlogen versehen, und in das Presbiterium sich theilt, so hat der
Künstler den Cyklus seiner Darstellungen in drei Abschnitte ge-
fasst; das alte und neue Testament und die symbolische Verklä-
rung beider in der ecclesia triuinphaiis.
Der Musihchor enthält zwischen reichen Verzierungen mehrere
allegorische und symbolische Gestalten der Künste und Wissen-
schaften in Bezug auf Religion. St. Cäcilia, die Repriisentantin
der heiligen Musik, spielt die Orgel", und St. ILulcas, der Altva-
ter der christlichen Malerei; ist im Begriffe die Madonna zu ms-
len. Salomon mit dem Plane des Tempels von Jerusalem repriisen-
tirt die heilige Baukunst. St. Gregor mit der symbolischen Tßube
ist der Vertreter der geolfeubarten Lehre und David, das Haupg
der heiligen Poesie, dichtet seine Psalmen. Vier kleinere Figu-
ren bezeichnen die Cardinaltugenilev-
Das eigentliche grosse Epos beginnt in der Mitte der ersten
KIIPPQI . Wo der Herr Israel's, von Seraphim umgehen, als Mittel-
punkt des ganzen alten Testaments erscheint. Unmittelbar an die
Seraphim schliesst sich eine reiche Hranzverzierung.mit acht Fe]-
dem, in denen die Schöpfungßgeschichte, das Paradies und die
Vertreibung der ersten Menschen aus demselben vorgestellt ist.
Den übrigen Umkreis der Kuppel nimmt die Geschichte Noah's und
seiner Söhne bis zur Zerstreuung am 'l'hurmc zu Babel, in vier