Iiess,
Heinrich
Maria.
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ein VVerk heraus, unter dem Titel: Reitschule" oder Darstellung
des natürlichen und künstlichen Ganges des Campagne ferdes.
Mit Iiupfern und kurzen Erklärungen in Beziehung auf das Hii.
nersdorlische Werk: Anleitung zu der natiirlichsten Art Pferde
abzurichten etc.
Im Jahre 1825 fing er in Wien an, die Früchte seiner mühevol-
len, zur genauen Iienntniss des arabischen Pferdes durch Russland,
die Türlsey etc. unternommenen Reise in lithographirten Blättern
bekannt zu machen,
HCSS, Helnrlch Mama; Bitter, berühmter Historienmaler, Sohn de!
Iinpferstechers G. E. Ch. Hass, wurde 1798 zu Düsseldorf geboren,
und schon frühe von dem einsichtsilollen Vater, dessen aufmerk-
saniem Blicke die grossexi Anlagen seines Sohnes, besonders für
die Malerei, nicht entgingen, im Zeichnen unterrichtet. Die-
ser Unterricht fasste auch treffliche Wurzeln, denn schon als
Iinabe war_dcr Künstler so weit vorgeschritten, dass er zu einer
Reise im Orient zur allgemeinen Zufriedenheit die Zeichnungen lie-
ferte. Durch anhaltendes Studium der Malerei, und durch sorgsame
Ausbildung seiner innern Anlagen der Lcitungder akademischen
Lehrer in München entwachsen, begann er seine selbstständige
Laufbahn als lYIaler mit einem Bilde, das als eines der schönsten
auf der damaligen Iiunstausstellung bewundert und von der Königin
Caroliue von Bayern geltauft wurde. Es war diess die Darstellung
einer Grablegung des Erlösers, aufgefasst mit tiefem religiösen
Gefiil-ile, in richtig er ritfenem Hauptinomente. Der Künstler hat
hier seine Aufgabe völilig erschöpft. Was er immer in den from-
men lireis zum Behufe seiner Darstellung aufgenommen und in
eine glückliche Zusammenstellung gebracht hat, das athnict den-I
selben Geist mit gleicher Zartheit und Fulle, nicht von aussen
leicht angeflogen, sondern von innen herausgebildet, tief und in-
nig. leder Charakter ist nach seincr Besonderheit, so wie in Be-
ziehung auf seine Situation treffend wahr geschildert. Alles ist
hier, von der Anordnung der einzelnen Theile bis zu ihrer in
sich abgeschlossenen Einheit, von der Schilderung des innern Le-
bens durch den seelenvollsten Ausdruck, vÖh den zarten Formen
bis zum Faltenwurfc der Gewänder und dem Einhlange der Fär-
bung zu einem Kunstwerke vercinigct. Aber nicht allein die-
ses Gemälde, sondern jedes seiner Kunstwerke stellt der Künstler
-in seiner schönsten Eigenthiimlichlteit vor Augen. Alles ist An-
muth und voll Bedeutung; ein stiller, ernster, tief-religiöser Sinn
belebt jedd Figur und in einfache Gruppen sind die lieblichen
Gestalten geordnet.
äSeinem ersten so gelungenen Versuche folgte eine Reihe sehr,
lieblicher Bilder, siilnmtlich Gegenstände aus der heiligen Ge-
schichte , vorzüglich Muttergottesbilder, zu denen ihn sein Inne-
rßS am meisten hinzog, und die ihm mit steter Neuheit, unwan-
delbar reinem Ausdrucke und hoher Andacht gelingen.
Ätlßgßzcichnet ist eine heilige Falllilie. die 1811 die Ausstellung
zierlß Wlüfiil sitzt, den Rücken gegen das Haus gekehrt, ein Ge-
hethuch in den auf dem Schoosse ruhenden Händen. Ihr zur Seile
ist de! kleine TIesus, auf einer Ilasenbanla vor einem Liimmchen,
und der lilelllß Johannes bringt eine Schäale mit Milch. welche
ihm Jesus abnimmt. Joseph sieht zu einem niedern Fenster _her-
aus den Fiimlßm Zu, Welche auch Maria sinnig betrachtet. DICSGQ
Bild hat im Ausdruck und Compositioil grossa Schönheiten. Uebei-
das Ganze ist Harmonie und Wohllaut ausgegossen; hier 1st keine
lYlanier, keine blendenden glühenden Farben, nißhlli GeSüChteI