Volltext: Haspel - Keym (Bd. 6)

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Hess , 
Carl 
Adolf Heinrich- 
ersten Arbeiten dieser Art. Für den Grafen Franz Sceeheny 1;, 
ferte Hcss fünf Altarblätter von verschiedener Grösse: in die Gl-uf 
und Tudtenkapelle eine Auferstehung, eine Geburt und Himyne]. 
fahrt Mariä, den Heiland am Kreuze, St. Nicolaus, und 1391 
malte er für die Gräfin Julie Szöcheny-Festeticts den Iireuzestg: 
des Apostels Andreas. Für den Grafen Iic-glevics fertigte Hess eh. 
grosses Blatt: Maria die Sehutzfrau des Königreichs Ungarn, etc. 
Zu Wien in der akademischen Iiirche auf der Iecilllgflllle ist voll 
seiner Hand der Erlöser am Kreuze mit Maria Johannes und 
Magdalena. Mehrere StalTelei-Gemiihle von Hess besitzen: Fiirsl 
Primas Alexander van Budnay, und Hofratlr Adamorich; andere 
sind noch in des Künstlers Besitz. 
Nachrichten über diesen Kiixistler gab 1824 von llormayfs An 
ehiv No- 56. Später, 1827, malte er für die Domkirche in Grau 
ein Altarbild mit acht Fuss hohen Figuren, die -Taufe des St. Ste_ 
phan, Königs von Ungarn, darstellend. Die Gestaltenesincl edel. 
Gewänder, WaiTen, Schmuck und die Beiwerlae mit bewunderj 
ungswiirdigem Fleisse gemalt. 
HGSS, Carl  Heinrich, Pferde  und Sclilachtenmaler, 
 wurde 1769 zu Dresden geboren, und, von dem I-lofltupfcrsteehel. 
Krüger in den Antangsgruxiden der I'_iunst unter-richtet." Er veh 
suchte sich unter Leitung dieses Meisters schon in der Stechel._ 
kunst und ein Gleiches auch bei Inspektor Iilass, unter welchem 
er bis ins 21. Jahr mit allem Eifer dem historischen Fache oblqg._ 
In jener Zeit lieferte er einige Studicnbliitter, welche Genien und 
andere Figuren darstellen. Mit Talent begabt. machte er bald er_ 
freuliche Fortschritte, seine Neigung leitete ihn aber vor allen 
zum Studium des Pferdes, denrer mit aller Liebe nnchliing. Er 
studirte die Natur und die Meisterwerke der koniglichen Gallepie 
seiner Vaterstadt, und sö wurde er bald einer der besten Pterde_ 
zeichner. Seine Bilder zogembei ]cderIiunstausstellung die Aulnie1-1i_ 
samkeif auf sich, und besonders gefiel 1796 ein gi-osses Oelgß 
mälde, welches den Angrid der sächsischen Dragoner auf franz;;_ 
sische Infanterie vorstellt. Als ein Hauptiverk erklärte man 511m 
ter das Charakterbild, welches den Marsch der Uralischeu Ii05a_ 
ken durch Böhmen darstellt. Der Künstler liess dieses Bild von 
Stölzel im Umrisse auf einer Quertoliti-Platte stechen und Alu 
drücke davonmalte er in bunten Tusch- und Declifarben aus. Der 
Kaiser von Russland übersandte ihm für ein Exemplar einen Ring 
von 1000 Rubel Werth, und der König von Preussen gab ihm die 
grosse goldene Verclienstmedaille der Akademie nebst dem DiP_ 
lume eines Ehrenmitgliedes derselben. Er _malte mehrmalen dieses 
 Blatt sorgfältig aus, und zuletzt liess er die Platte_durcli den {im 
pferstecher Senf in einer kräftigen Atluatnlta ausfuhren. Ausseß 
dem wurde das Blatt noch auf dreierlei Art behandelt. In der fUL 
genden Zeit malte er noch inehrere Sclilachtstiicke, da _er in 
den Kriegsjahren Gelegenheit fand, Augenzeuge von mllltäfläßhen 
Auftritten zu seyn. In seinen Gemälden herrscht ein sorgfältiges 
Studium der Natur. Er verstand es sehr gut zu individualisiren, 
Sei 415i dass er Menschen verschiedener Länder, oder Pferde dar- 
stclltß._ Er malte in O61, Pastell undünit Deckfarben, zeichnete sehr 
schon in Bister und Kreide auf gefärbtes Papier, und seine Feder- 
zeichnungen rühmte man als Meisterwerke, so wie er auch fort- 
an den Ruf eines berühmten Pferdemalers bewahrte. 
Ferner hat: man von seiner Hand sechs radirte Blätter mit Pfer- 
den, und etliche andere Stücke in dieser Art. Dann gab er
	        
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