Hcnschke.
Hensel,
Wilhelm.
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eine verkleinerte Nachbildung. Göthe spricht sich in seinen Wer-
ken über Kunst und Alterthuin IV. S. 51 sehr beiiallig über die.
scs Blatt aus. _
Eine Folge von Darstellungen der vorziiglichsten in Berlin auf-
geführten Ballets. ' _
Begebenheiten aus dem heiligen I-irieg, in Heften, ]edes zu 6
Blättern. i
Die Gebrüder Henschel waren erfindsam und glücklich im Felde
der Satyrc und Carikatur, ebenso glücklich im Treffen der
Aehnlichlieit im Portraite. Auch in der Anordnung von ganzen
GruPPBD leisteten sie höchst Lobenswerthcs.
Henschke, Iiunferstechcr zu Dresden, dessen Lebensverhältnisse wir
nicht kennen. {Im Jahre 1814 fanden wir von ihm ein Blatt er-
wähnt, welches eine Landschaft vorstellt, und umgekehrt einen
Iiosakenkopf.
Hensel, Wilhelm, I-Iistorienmalcr, wurde 1794 zu Trebbin gebo-
ren und in einem Dorfe bei Fchrliellin, wo sein Vater Prediger
war, erzogen. Schon als Kind bekritzelte er Fussböden und Meu-
bel mit Iireicie und Kohle, und später trug er mit sellbstsreniach-
tem Pinsel seine Farben aus Blumen und Beeren auf. Endiiich be-
glückte ihn ein Farbenkasten, aber die ilim sonst so liebenden Eltern
wollten doch nicht zugeben, dass der, Sohn ein Maler werde, ob-
gleich sie sahen, dass er schon Menschen, Thiere und was ihm
vorkam, in das Bereich seiner Darstellung gezogen. Im 16. Jahre
wurde er als Bergelevemach Berlin gebracht, mit allen seinen rei-
chen Skizzen, aber nur nach dem Tode des Vaters durfte er aus-
scliliesslich der Kunst sich widmen._Er studirte jetzt Anatomie und
Perspektive, zeichnete nach der Antike und dem lebenden Modelle,
' bewahrte aber im Uebrigen auf Anrathen des Direktors Frisch
seine Eigenthiimlichkeit. Seine Skizzen und ein Bildniss in Oel
erregten schon 1812 auf der ersten Iiunstausstellung Aufmerksam-
keit, aber im folgenden Jahre folgte er als Freiwilliger den Rei-
hen deutscher Jünglinge, welche sich zur Befreiung des Vaterlan-
des vereinigten. Hensel diente als Offizier, aber in den Musse-
stunden begleiteten ihn stets _Poesie_ und Malerei. Einige seiner
Gedichte aus jener Zeit erschienen im Drucke, Hensel erkannte
aber bei aller Theilnahrne doch nur in der Malerei den Beruf sei-
nes Lebens. Doch fuhlte er damals Hemmungen des wahren Stu-
diurns durch Broderrvefbi da er seit dem Tode seines Vaters für
eine zahlreiche Famllle zu sorgen hatte. Er malte viele Bildnisse,
auch Zeichnungen fertigte er, und fiir Almanache und Mähmhen
radirte .er auch Blätter. Hierauf fiihrte er im neuen Schauspiel-
hausc zu Berlin Wandgemälde mit Darstellungen aus den Täagi-
kern aller Zeiten aus, von denen einige ebenfalls im Umrisse her-
auskanien.
1m Jahre 1331 bot sich ihm eine glänzende Gelegenheit, sein
Talent zu zeigen. Er erhieltdamals vom Höni e den Auftrag,
die Carnevals-Belustigungen des Hofes in einer Bäderreihe darzu-
stellen. Der Gegenstand war die Aufführung des Festspieles Lama
Ruokh naffh_ de?) _Gedichte des Th. Moore, in einern großen
Bal-masquc 1m komgl. Schlosse zu Berlin. Die höchsten Personen
des Hofes stellten selbst die Familie des Aurengzeb und Abdallalfs
vor. Indem nun Hensel jene Bilderreihe aus dem vergänglichen
Reiche feenhafler Erscheinungen in das bleibende Gebißt der Kunst
versetzte. entstanden zwölf Zeichnungen, welche nächst der glück-
lich gedachten Anordnung noch das besondere Verdienst in der