Gent,
Blartin.
Gent ,
Gerard
VOR.
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ten die Perle alter Meisterwerke in der Malerei war. In der Iiir-
ehe St. Jakobs in Gent sah man an jeder Seite des Eingangs zum
Chor zwei Bilder von Justus von Gent: die Kreuzigung St. l'e-
tei-s und die Marter St. Pauls. Die Methode dieses Meisters scheint
das Mittel zwischen den Arbeiten des Meinling (Hemlingl und des
van der Meere zu halten. Seine Arbeiten sind etwas _weniger sorg.
fältig im den Einzäliihiaiten, um: bwenigeä ctilarreätt der güti-
nun , a s die von em iiig; sie a en nic t en eic e_n un_
ten äinselstrich, noch das brillante Colorit, wodurch sich die {Är-
beitcn des van der Meere auszeichnen;_ aber es ist Vieles darin.
was eine hohe Idee von dem Talente dieses Iiunstlers gibt! und
seinen Bildern eine Art von Ei enthiimlichlteit verleiht, die sie
von denen dieser Meister unterscgheidet, obgleichöinan sieht, dass
'e aus einer Schule sind. Ver I. liunstblatt 182 .
s. Das oben erwähnte Altarblatit; mit dem heil. Abendmahl in Ur-
bino ist noch in derselben liii-che vorhanden, für die es bestimmt
war. Es hat 12 Schuh im Gevierte; dabei ist es zum Theil noch
ulil e halten und iiberhau t ein Werk von Bedeutun , mit schö-
L9, adsdruclisvollen Iiöpfeg. Neben andern stellte Er den Her-
zo von Urbino selbst darauf vor, so dass es keinem Zweitel un-
teriiegt, dass der Iiunstler in Italien gewesen.
In der interessanten Sammlung des J. van Hiiywetter zu_Gent
sieht ;nan eIiDn häeinaä Fiild der indunä desFKi-euzeskvontdiesem
Iiiinst er. ie t. e ena mit zwei i rer rauen niee . von
mehreren Männern in reicher Kleidung drei
Knechte das Kreuz Christi iiber ein auf der ahre liegentlcsMad-
ehen halten. Im Grunde links sieht man ebenfalls die 'aiserin mit
Gefolge, und die Knechte, wie sie nach dem Iireuzc graben. Die-
ses Bildchen hat, wie überhaupt die Gemälde des Justus, nicht
jene Tief; lind Sättigung der Ifai-be, Ävelchenditsmeiilse dir lim-
der van 'c auszeicinen, es ist in ieser insic eina e ro-
cken zu niannen. Auch die Behandlungsart ist weniger geistreich,
und die Charaktere, wenn auch wahr, doch nicht von grosser Tiefe.
Iiunstblatl 1833-
Vasari nennt diesen Künstler Giusto da Guanto, den er Zlloälßlflll mit
einem Martina dQ-lollanda erwähnt, unter vmlchem sicher artin von
Gent zu verstehen ist. Die Lebensverhältnisse dieses Martin sind
unbekannt, er gehört aber mit Josse zu den erstern Kunstlei-n,
welche die Oelmalerei geübt haben. h l L d J
Fiissl macht im Stu lemente zum 'iinst er- exicon ieseu u-
stus voii Gent zum Schpiiler des viel spätem Franz Floris. Er folgte
hiebei einer handschriftlichen Notiz, welche sagt, dass Ijlieslerllii-
stus von Gent zu Brüssel Historien und überaus fleissi e am sc in
ten emalt habe, in welchen er meistens ländlichegwohnungen
mit äelusti ungen anbrachte. Das Aeussere der Häuser, so wie
Räume uns? Figuren arbeitete er mühsam aus. Dieser Jnstus von
Gel", falls seine Existenz begründet ist von dem unserigen ver-
schieden. i
Gent, Marun- S. Josse von Gent.
Gent! Gerflfd V00, Miniaturnialer, den Morelli's anonymer Rei-
sender GWaPÜO da Guant nennt. Nach der Angabe dieses Anony-
mujq malte Gerafd 125 Miniaturen eines wunderschönen Manu-
scnPtes auf der Mareusbibliothek zu Venedig. lVlorelli, der das
Tagebuch jenes Reisenden 1300 unter dem 'I'itel: Notizia di dise-
ehe Scfitta d?! un anoniino, herausgab, meint Gerard von Genf
sei Eine Person mit Gerard von der Meire, welcher, wie C. v. Man-