Geissler ,
Joh.
Matt.
Friedr.
ringfügigen Bogenbildcrn seine Zuflucht nehmen musste, was das
Iiunsttalent wenig förderte.
Als sein Lehrer 1803 zum zweiteninale seinen YVohiisitz in Paris
nahm , ging auch Geissler dahin, und hier widmete sich der Iiünst-
ler besonders der Laudsehaftssteeherei, weil es ihm die Umstände
nicht gestatteten, sich im ligürlicheu linehe weiter fortzubilden.
In Paris hatte Geissler zwar noch ebenfalls einige Zeit mit Notli
zu kiimäifen, er gewann aber bald Achtung und die vortheilhafte-
sten Be Hluntsehaften mit Iiünstleru jener Stadt verbesserten nun
auch seine Lage.
Die Iiunstschätze der Hauptstadt wirkten mächtig auf ihn, das
Studium derselben und das Eindringen in den Charakter der Ur-
bilder hatte den wohlthiitigsten Einfluss auf seine künstlerische Bil-
dung. Dazu l-iain auch noch der freundschaftliche UmgangmitDes-
noyers , Duplessis Jterteaux, Blut, Girardet, Laugier, Massard,
lloger, Pradier, Selher, F. Müller, H. Ch. Müller, Moraee, Pie-
ringer, Uliner, Storelli, H. Reinhold etc.
Von Paris aus ging der Künstler nach der Schweiz, und von
München kehrte er 1814 in seine Vaterstadt zurück, wo er seine
Iiunslt mit Auszeichnung übt. Seine Blätter, sowohl in Stahl, als
in Kupfer gestochen, belaufen sich auf 200, darunter sind meh-
rere malerisch radirte Naturstudien, die mit einem Monugramme
bezeichnet sind. Auf seine (lugendarbeiten von 1795 97.15: das
lVIonogi-amm aus den Buchstaben E lYI G- zusammengesetzt, auf
späteren dagegen aus F G und f. G.
Für Desnuyers fertigte er den landschaftlichen Grund zu seingr
Vierge au rochers, nach L. da Vinci, so wie auch die landschaft-
lichen Parthien zu RafaePs Vierge de Foligno und der Viergc au
Ligne; zur Vierge au Berceau lieferte er nur die Radirung.
Von ihm ist auch die Landschaft in C. Pradiefs Stich von Amor
und Psyche nach Gerarcl.
Im Prachtwerlae des Musee Napoleon, auch Mus. royal, sind
von ihm eigenhändig folgende Blätter: f
Ein Viehstiicli, nach Van Lee.
Landschaft in runder Form, nach Patel.
Landschaft mit alten Eichen und einem umgestürzten Buchen-
stamni, nach VVynants.
Der Weg durch den Buchenwald, nach Buysdael.
Ein Viehstiick, überhöht, nach Bergheim
Le (retour s. la ferme. nach demselben.
Igiese beiden Blätter stach Geissler nach seiner Heimkehr von
aris.
In dem Blatte mit dem Streite der Musen und Pieriden, nach
del Vaga, stach Desnoyers die Figuren. Dieses ist mit den vier vor-
hergehenden eines der gelungensten des Meisters. Zu seinen vorzüg.
liebsten Arbeiten gehören ferner:
Die Blätter zu dem von Filhol herausgegebenen Musee, in wel-
chen er die verschiedenen Manieren seiner Meister mit Treue und
Freiheit wiedergegeben hat:
Landschaft nach Claude Lorrain.
Obiges Stück nach Wynants.
Viehstück, nach van de Velde.
Das Paradies , nach Poussin.
Zwei Viehstüclte und Landschaft, nach Bergheim
Wasserfall, nach Ruysdael.
Mehrere Aetzungen fur dasselbe Werk.
Blätter lieferte er auch für das grosse Werk über Constantino-