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Gefelius ,
Johann.
Gegenbauerf,
Joseph
Anton.
Gßfälllls, Jühßnll; ein Astronom, der um 1647 für sein Werk ei-
nige Blätter stach. Man liest auf selben: Aut. sc., Autor sculpsit.
GBHOlS, Portraitinaler des 17ten Jahrhunderts, dessen Lebensver-
hältnisse unbekannt sind. J. Frank stach nach ihm das Bildniss
des Markgrafen H. Canossa.
GCHGlS, Franz, Maler und Iiupferätzer, der wenig bekannt ist.
Er scheint in Mantua gelebt zu haben, wenigstens erwähnen die
Topographen von Mantua eines Gebäudes, welches er aufgeführt
haben soll. In der Geschichte der Iiupferstich-Sammlung zu Co-
penhagen, von Rumohr und Thiele S." 81, werden ihm sieben Ra-
dirungen zugeschrieben, die nach der Meinung der Verfasser so
gut als gänzlich unbekannt seyn sollen, allein sie lmnrmen auch
in B. WeigePs Catalog der Kunstsammlung des Dekan Veit vor. Das
Titelblatt stellt Trümmer von Statuen und architektonischen Thei-
len dar, unter welchen das gonzagische Wappen, wie angelehnt
ist. Auf der schräg aufgestellten Steinplatte steht die Dedication
an Marehese Ottavio Ganzaga, und die Unterschrift des Künstlers:
Franco Gc-Ffels.
Die sechs folgenden Blätter enthalten ,Architekturen, Ruinen,
landschaftliche Gründe, und Figuren, welche mit breiter Nadel
radirt und stark geiitzt sind. Unter diesen ist jenes am geistreich-
steii, worin fünf Gauner auf einer Süuleiibase Geld zählen.
Höhe des Plattenrandes 5 Z. g L., Br; 4 Z. 7 L.
Gegenbauer, JOSCPh AIIIOII, Historienmaler, wurde zu VVan-
en in Wiirteniberg 1300 geboren. Er studierte sechs Jahre auf
der Akademie der bildenden Iiiinste in Munchen und hierauf be-
suchte er als Pensionär des Königs Rom, um nach den Werken
der "älteren Meister seine Bildung zirvolleiiden. Wie sehr e;- sich
angelegen seyn liess, in den Geist seiner Iiunst einzudringen, be-
weisen mehrere trefflichegWerke, die auch öffentliche und "ge-
rechte Anerkennung fanden. In allen seinen Werken spricht das
Zarte und Sinnige der Coinposition mit Gewalt zum Gexniithe,
und Alles, von der bedeutungsvollen Figur bis zum Nebenwerke,
ist mit Sorgfalt und meisterhaft ausgeführt. Sein Colorit ist kräfä
tig und klar, zart verflossen. Auf der Iiunstausstellung zu Mijni-
chen sah inan 1820 seine Marter des heil. Sebastian und 5 Jahre
später das anmuthige und trefflich colorirtc Bild des Cyparissus.
Eine aninuthige Gruppe arkadischer Schäfer sah man damals noch
im Carton; recht schon und fleissig gezeichnet.
Im Jahre 1824 malte er in Rom das erste Menschen-Paar nach
der Verstossung aus dem Paradiese mit ihren Kindern. Es ist die-
ses eine höchst durchdachte Composition und die Formen dieser
ersten biblischen Familie sind liebreizenil , und bedeutungsvoll die
Gestalten in Ausdruck und Stellung. Die Farben und ihre Absin-
fungen sind ausserordentlich wahr unrl- zart behandelt,
Nach seiner Piückkehr- aus Italien erhielt Gegenbauer den Aufl.
trag, iin kgl. Landhause 'Rosenstein bei Stuttgart die Fabel von
Amßr und Psyche zu malen. Es sind dieses die Malereien in dm-
prachtvollen Galleric dieses Landsitzes, woran auch Guielumst M-
heitete. Von Gegenbauer sind folgende Darstellungen: Psyche
schleicht mit Lanze und Dolch herbei um da; Ungeheuer zu
schauen und zu vertilgen; Amor schmeichelt dem Jupiter um die
Psyche; Venus empfängt von der Psyche die geöffnete Büchse, und
Merkur ist dargestellt , wie er die Psyche in den Olymp triigt.
In der beleuchteten Kuppel malte er Jupiter, wie er der gesiihn-