Ülif
l 1G DIUÄHC
sind. Dar-nach malte er eine Ansicht des Domes zu Berlin, und
nun sah er sich 1824 in der Iiunst bereits so weit fortgeschrit-
ten, dass er als selbstständiger liünstler aufzutreten wagen durfte,
Er bereiste mehrere Städte, um die bedeutendsten altdeutschen
'Bauwerke zu studiren, hielt sich eine Zeit lang in Leipzig und
Berlin auf, und fiihrte mehrere seiner Entwürfe in Oel aus. Das
erste grosse Gemälde, das jetzt aus seiner Werkstatt licworging,
ist ein altcleutscher Dom auf einer hohen Terasse, im Besitz des
Herrn von Quandt in Dresden. Diesem Werke folgten mehrere
Ansichten vom Erfurter Dome, im Besitze des Königs von Freus-
sen, des Hrn. v. Quandt u. a. Hierauf zeichnete H. mehrere
innere und äussere Ansichten des Domes zu Magdeburg, deren
eine der liönig der Regierung zu Magdeburg , eine andere
die Stadt dem General von Horn und dem Dr. Hoch, und noch
eine das Magdeburger Oheulandesgericht seinem Präsidenten, dem
Hrn. von Grollmanxi, verehrt hat. Auch fiir den Domherrn von
Ampach malte er eine solche Ansicht. Dies waren die reichen
Früchte der Jahre 1825 und 26, Im Jahre 1827 begab er sich
nach Halberstadt, zeichnete das Innere und Aeussere des dortigen
Domes und vollendete dann für den Domhcrrn von Ampach eines
seiner schönsten Kunstwerke, die Ilauptansicht des Innern des
Doms. Das Jahr 1829 brachte eine Winteransicht der Stadt Mag-
deburg im grösseren und kleineren Formate, und früher malte er
den Bischofsstuhl, dessen in der Berliner Iiunstausstellung mit
Ruhm gedacht wordend ist. Dieses Bild ist im Besitz des Banquier
Wagner inßgrlain. Hierauf folgten noch mehrere andere treiilic?
Werke: Die südöstliche Änsicht "rles-"Erfnrtcr Doms; die Ansic t
der Stadt und des Domes zu Ilalbernta-dt; die Hauptansieht des In-
ncren des Doms, ein hcrrlichesilildäfrtiir DiaLucanus ausgeführt;
die Iilusfelsen, mit einer Durchsicht auf Ilalberstadt; der Markt-
von Halberstadt, ein ungemein reiches "und lebensvolles
1 u. s. w.
Hasennflug gehört zu den vorziiglichsten Architekturmalern un-
serer Zelt, wenn er D. Quaglio und Schinkel auch nicht gleich-
kommt. Er hält sich mit gewissenhafter 'I'reue an das Gegebene,
sucht aber öfter das in der Natur Zerfallene, Defekte, bei seinen
Darstellungen wieder zu ergänzen und die Cathedrale so vor Au-
gen zu bringen, als wäre sie kaum hundert Jahre vollendet. Jahre
lang beschäftigte ihn die Idee, den Kölner Dom so darzustellen,
wie er vollendet im 15 Jahrhundert dagestanden, und durch Unter-
stützung des kunstliebcnden Dornherrn von Spiegel zu Desenberg
ist diese höchst schwierige Aufgabe nun zur Ausführung gekom-
men. Im Jahre" 1852 sammelte der Künstler in Cöln die ersten
Materialien, und von 1834 56 vollendete er das Bild. Die
äussere Ansicht, gegenjicben Fuss gross, sah man 1856 auf der
Iiunstausstellung in Halberstadt, und das Ganze ist sowohl in ar-
chitektonischer Beziehung, als in technischer Ausführung des Ge-
mäldes ein Meisterwerk, auch merkwürdig durch die Staffage.
HßSlölll, Iiupferstecher und Zeichner, dessen Lebensverhältnisse wir
nicht kennen. Von ihm fanden wir erwähnt:
Wilhelm, Markgrafen von Baden , nach Winterhalter, 1852-