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Ganermann ,
Jakob.
Gauennann ,
Friedrich.
Von Gemälden in YVasserfalrhen, Gebirgsansichten und ldyllen
aus jedem Moment des Alpen Lebens hat der Erzherzog Johann
gegen 80 Stück, die Sammlung des Jierzog; Albert von Sachsen-
Tescben. des Grafen Pries, und anderer liunstlitzbhabiei- einen an-
sehnlichen Vorrath. Sehr viele sind im Ausland, mehrere in Paris.
Lord Altland, durch Bildung und Charakter riihinlichst bekannt,
bestellte bei Gauerinann einen ganzen Cylslus stcyermarliischer
Idyllen, 25 Stiiehe; Ilartopp in London einen andern von IFSßStii-
clien. Die Feinheit der Empfindung, die Treue der Darstellung,
lassen nichts zu wünschen übrig, und Ganerinnnn ist gewissermaß-
sen Schöpfer dieses Faches, in welchem er bisher unübertroffen
und einzig dasteht, ein wahrhaft vaterländiseher NIaler. Seine ltcisc
auf dem Schnee hat eine ergreifende Wahrheit, seine Gemsjägcr
machen schwindeln; die schauderhafteste Wahrheit aber hat sein
Gemsjäger, bloss mit dem Hackenstuclt eine senkrechte Felswand
auflilimmenil, aus dem Adlerhorst dieJungen holend, indess eben
der Alte ihn mit gewaltigen Krallen zerfleischen will, als der Jä-
ger den über den Schultern hängenden Stutzen riickwviirts losdriicht
und den Adler erlegt.
Seine Oehnalereien sind nicht häufig, desto zahlreicher aber die
Aquarellen.
Zwei grosse landschaftliche Compositionen mit Fignrenuntl Vieh,
von denen Frauenholz in Nürnberg die Platten erhielt.
Eine Folge von 10 Landschaften nach C. Poussin, von denen der
liunsthändler Maisch in Wien die Platten erhielt. Hierauf erwarb
sie Berra in Pra"; hl. fol.
Verschiedene blätter, die das Wiener Industrie-Comtoir her-
ausgab.
_Zehn grosse Ansichten aus dem herrlichen Garten zu Bruch an
der Leitha, von denen Zeichnungen und Platten in den Besitz des
Grafen Johann Ilarrach kamen.
Verschiedene kleine Blätter im Verlage des Isiunsthäntllers Maisch.
Abraham im Begriffe den Isaak zu opfern, nach eigener Erfin-
dung, (In. ful.
Landschaft mit einer Kuh nebst dem Halbe, drei llamnicln und
einer Ziege, nach Molitor. H. 5 7.. g L., Br. 7 Z. 10 L.
Landschaft mit liuh und Halb, nebst zwei Jungen, von denen
der eine die Flöte bläst, nach eigener Erfindung, das Gegenstück.
Ansicht von St. Johann in Tyrol. H. 12 Z. C) L., Br. 13 Z.
Das Werk dieses Künstlers besteht in 56 Landschaften mit Fi-
guren meist in heroisehein Styl. Einige sind nach Poussin und
auch mehrere Vignetten lieferte er.
Gaucrmanm Fflßdflßil, ein trefflieher Landschafts- und Thier-
maler, wurde 1807 zu Miesenbach bei Guckenstein in Oestcrreich,
auf dem Landsitze seines Vaters Jakob, geboren. Er fand arxfangs
wenig Beilagen an der Kunst, und erst durch die Leistungen sei-
nes zu früh verstorbenen Bruders und anderer Freunde erwachte
seine Neigung zur Malerei. Jetzt besuchte er mit Eifer die Ahn-
demie zu Wien und auf der kaiserlichen Hofhibliotheh zeichnete
er die meisten radirten Blätter der berühmtesten iWIeister in der Thier-
malerei. S0 reifte nun sein Talent zu den schönsten Früchten, du
er zur Semmerszeit auch die Natur in ihren verschiedenen Ver-
baltnissen studierte. Die Steyerinark, Tyrol und Salzburg boten
Ihm herrliche Studien, die er dann bei seinen Gemälden benutzte.
Es Slndflieses Bilder, die ihren Urheber den besten Landschafts-
und Thicrmalern neuerer Zeit anreihen. Eines seiner vorzüglich-
sten Werke, eine wahrhaft poetische Schöpfung, ist sein tödtlich ver-