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Gros ,
Philipp-
Gros ,
Pierre Le Gros ist einer der vorziiglichsten Bildhauer seiner Zeit,
und nur in jener muss man den Standtpunlit zu seiner Wiirrligiing
suchen. Der Geschmack in der Kunst war damals nicht der Beste;
man gefiel sich in Üebertreibung, und an die Stelle des charak-
teristischen, genau bezeichnenden, Ausdruckes trat Siisslichheit,
iilzeriiiässige Geberdung etc., um Seelenstin-nnung oder Leidenschaft
zu bezeichnen. Die wahre Schönheit der Antike erkannte man
nicht, und auch Le Grus erfasste sie nicht. Sein Silence in Paris,
eine Nachahmung der Antike, hat keineswegs die Strenge um] G9-
nauigkeit, die edle Einfachheit, welche in den Antiken herrscht.
In der Arbeit zeigt sich aber grossc Zierlichheit. Le Grns hatte
bei seinen Arbeiten für Versailles zwar die Antike im Sinne, es
sind dieses aber nur geistluse Produkte, die nichts mit den Wer-
lien der Alten gemein haben. Cicognara sagt daher in seiner Sto-
ria dclla Scultura, dass man sie eher französische Paraplirasen grie-
chischer Statuen als treue Nachahmungen nennen kann. Das ganze
Verdienst besteht in der technischen Behandlung, in welche man
seit Berniiii Alles legte, Um Wahrheit und Einfachheit der Natur
kümmerte man sich nicht. Jene Zeit forderte es aber nicht; man
glaubte im Gegcntheil auf der Spitze der Kunst zu stehen. Indes-
sen sind einigevseiner Werke höher zu achten, als jene des Ber-
nini, wie z. B. die Statue der heil. Theresia in Turin, in welcher
der Ausdruck von Liebe und Frömmigkeit sehr gelungen ist. Auch
die Stellung ist edel, und schön die Gewandung.
Die Statue des heil. Doininicus in der Peterskirche in Rom hat
Dorigny gestochen.
GPOS; Philipp, Baumeister zu Nürnberg, der in der ersten Hälfte
des 14. Jahrhunderts lebte. Sein Hauptwerk ist das Rathhaus die-
ser Stadt, das von 1552 1540 entstand. Doch ist es nicht mehr
Vin der ursprünglichen Gestalt, denn Hans Beham vergriisserte es
1521 um zwei Drittheile.
GPOS , SGlVüÜOY le , Zeichner und Iiupferstecher um 1795, ein Deut-
scher vcn Geburt. Man hat von ihm verschiedene radirte Blätter,
nach eigenen Zeichnungen und nach andern lYIeistern, Landschaf-
ten und Genrestiiclie.
Eine Folge von Landschaften, unter dem Titel:
Suite de douze pctits sujets de paysagcs inycntcs et gi-avcs i:
l'eau forte par S. Le Gros 1796. H. 2 Z. i; L., Br. 5 Z. 2 L.
'Der Raucher, nach A. v. Ostade.
Das Benedicitc, nach demselben; dann:
Der Muselinan.
Der Der-wich.
Das liind bei dem Hunde.
Ein liegender Sehafhunrl, nach O. le Mai, 1789,
Figure Polonaise, Copie nach Rembrandt.
Pavs en ticgucnille, Copie trumpeuse, nach demselben , 12.
Zuici Frauen in der Stube bei einem schlafenden Iiindc, nach
Rembrandt, 1791-
Juif a grande bonnet, Cnpie nach Rembrandt.
Die Landschaft init den drei Biiuinen, nach demselben, vcrlilci-
nerte Copie.
Zwei Reisende mit Pferden, nach P. Vcrbais, 12.
Der Bettler im Mantel, rückwärts gesehen, stehend, 3.
GPOS, 13, der Bruder des Bildhauers Peter le Gras, war Maler. Er
fertigte wohl griisstentheils Portraite, deren einige gestochen wur-
den; wie VEII-IJQPIIICSSiII jenes des Malers Halle, von Dupuis das
Bildniss des Bildhauers Coustoux etc.