388
GrofY,
W ilhelm
Greif,
Karl
Zwei Bauern, von denen der eine schläft, nach Brauwer, Ä.
Das Concert, nach Titian, fol.
Das Mädchen mit der Iiatze, nach Bloemaert, I1.
Venus mit Amor sitzend, M. 4. rund.
Bildnis; der Griiün Dorothea von Sunderland, nach Van Dyck,
Bildnis; einer Dame, Kniestiicls, mit Blumen in der Linken.
Büste eines Jünglings, 8.
GPOH, Wi1helm__de, Bildhauer und Gliesser von Paris, bildete sich
in Paris zum Iiunstler, WO er sich bereits vortheilhaft bekannt ge-
macht hattc, als ihn 1716 der Churfiirst Max Emanuel von Bayern
an seinen Hof nach München berief. Dieser Fürst verwendete ihn
zur Ausschmückung seiner Residenz in München, und der Schlös-
ser Nymphcnburg und Schleissheirn. Nach dein Tode des Chur-
fiirsten wurde er auch Hofbildhauer Kaiser Karls VII. und im Jahre
1742 ereilte ihn der Tod.
Nach seinen Modellen wurden Stücke in Blei und Erz gegos-
sen. Im hönigl. Hofgarten zu Nymphenburg waren viele Bildwerlie
von seiner Hand, ehe der Garten eine moderne Anlage erhielt.
Hier sah man in den Bassins Wasservögel, Frösche, Enten, Schild-
kröten, Mein-spinnen, Gruppen von Meergöttern etc. Im Jahre
1757 hatte er für Nymphenbnrg bereits 12 Gruppen in Blei gefer-
tigt, diejenigen abgerechnet, die um die grosse Cascade standen.
Hier sah man 12 Gruppen, welche unter Iiindergestalten die Mo-
nate darstellten. Der Springbrunnen hatte von seiner Hand auch
eine zwölf Fuss hohe Statue der Flora, über die ein auf dem Fel-
sen stehender sechs Fuss hoher Genius eine Krone hielt. Am Fel-
sen selbst sah man allerlei Thiere. Am Wasser bei Badcnburg in
demselben Hofgarten stand ein grosser Neptun, von GrolT gefeni-
get. In dem erwähnten Hofgarten waren seine Bildwerlse in Blei
zahlreich, und in Stein fertigte er die Statue der Minerva. Hin
und wieder sah man auch bleierne Vasen von ihm. Auf gleiche
Weise wurde der königl. Hofgarten in Sehleissheim geziert. Hier
sah man Vasen und bleierne Gruppen von Großfs Hand, reiche
Verzierungen, die bedeutende Summen kosteten. Für die k. Re-
sidenz in München goss er Statuen in Metall, die aber bei einem
Brande zum Theil zerschmolzen. In der Residenz ist von ihm
auch ein kleiner, emaillirter, kostbar vcrzierter Springbrunnen,
und überdiess fertigte er verschiedene Ornamente, deren man auch
in den Schlössern Sclileissheiin, Nyinphenburg in Pagodenburg und
Badenburg, und zu Dachau findet.
Für etliche Brunnen in Nürnber fertigte er Gruppen und
Thiere, Larven, Werke, die in Metall gegossen wurden. Dieser
Künstler war_auch im Basrelief erfahren. ZWEI solche Basreligf;
zieren ein kleines Monument 1D der Akademie zu Manchen, Schlach-
ten Max. EmanuePs darstellend.
Groff, Harl de, Bildhauer und Qjiesser, der Sohn des Obigen,
dem er in der Stelle eines churfuxfsthchcn Hofbildhauers folgte.
Er war auch akademischer Statuanus und churfürstlicher Bath.
Im Jahre 1774 ereilte ihn der Tod, und an seine Stelle trat R.
Boas als Hofbildhauer.
liarl Groß half seinem Vater bei seinen vielfachen Arbeilen
im hönigl. Hofgaxten zu Nymplienburg, und schon 1757 führte er
eine silberne Statue des Churprliazen in Lebensgrüsse aus. Er er-
warb sich damit allgemeinen Belfall, besonders auch wegen der
Aehnlichkeit des Portraites. In Nymphenburg sah man von ihm
xiale Büdwerke, und mehre: ältere seine: Vaters restauxirte er. Für