Volltext: Gallimberti - Haslöhl (Bd. 5)

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Grimm , 
Ludwig 
Emil. 
Insekten, Figuren und Köpfe, am meisten und liebsten Bildnisse 
von ausgezeichneten Formen und Charakteren, worin Leben, WVahr- 
heit und Natur, mit kräftiger Modellirung der charakteristischen 
Theile sehr treffend wieder gegeben sind. Seine Behandlung der 
Nadel ist frei, die Gegenstände sind bald leicht und hell, bald 
kräftig und in dunkleren Schatten klar gehalten, aber durchge- 
hends rein, zierlich und zuweilen bis zur Vollendung ausgeführt. 
In diesem Geiste hat Grimm in verschiedenen Jahren von 1311  
1817 111 München, Wo er fünf Jahre die Akademie besuchte, uul 
in den Wintermonaten durch das Studium nach dem Nackten sich 
die nöthigen Kenntnisse des menschlichen Körpers zu verschaffen, 
theils auch_zu Gassel und Rom eine Menge Blätter radirt, welche 
gi-össtentheils einzeln im Besitze der Kunstliebhaber sind. Nur 
36 Blätter davon erschienen zu Cassel im J. 1825 in einem Hefte 
vereinigt. Grimm gehört zu den besten jetzt lebenden Künstlern 
seines Faches.  
Er machte auch gleichzeitige Versuche in der Oelmalerei, 
worin er zuerst in seinem eigenen Bildnisse sein Talent für 
die Behandlung der Oellarben erprobt hatte. Inzwischen unter- 
brach der Krieg die Laufbahn des Künstlers, wiewohl nur auf 
kurze Zeit. Er stellte sich im Jahre 1815. auf den Ruf seines 
Churfürsten als Offizier in die Reihen vaterländischer lirieger ge- 
gen Frankreich, kehrte jedoch mit dem Frieden im folgenden Jahre 
nach Cassel zurück. Im Jahre 1816 kam er nach München, be- 
suchte von da aus im Friihjahre Italien, und beschäftigte sich dann 
vom Herbste desselben Jahres bis zum Anfange des Jahres 1818 in 
München mit Malen und Radiren, worauf er- sich in seiner Hei- 
xnath niederliess. Von jetzt an trieb er die Malerei ernstlicher, 
und mit welchem glücklichen Erfolge seine Bemühungen hierin 
belohnt wurden, zeigt seine Madonna, in einer Landschaft auf 
einem Rasen sitzend, rückwärts St. Joseph und zur Seite St. Georg 
und St. Augustin in Münchstraeht. Das Bild besitzt ausgezeichnete 
Schönheiten; die Zeichnung ist correkt, Charakter und Ausdruck 
der Figuren bezeichnend, die Carnation voll Wahrheit und Na- 
tur, Behandlung und Auftrag der Farben meisterhaft, ungemein 
zart, mit nöthiger Bestimmtheit in der Modellirung des Runden 
und von erfreulicher Klarheit der Töne, mit warmem Gefühle für 
Harmonie ausgeführt. Andere Bilder von der Hand dieses Künst- 
lers, meist rc igiöse Gegenstände, sind in den Privatgallerien des 
Churfiirsten von Hessen-Cassel und im Besitze der Churfürstin. 
Die Letztere besitzt ein grösseres Gemälde mit der hl. Elisabeth. 
wie sie die hl. Sterbsakramente empfängt. Auch zu Aachen und 
Frankfurt sind Bilder von Grimm. Seit 1332 bekleidet er die 
Stelle eines Professors an der Malerakademie in Cassel. 
Die Radirungen dieses Künstlers bestehen etwa aus 100 Blättern. 
Die Bildnisse von Luther und Melanchthon, nach Cranach, für 
Mathesius Predigten , herausgegeben von Arnim. Berlin 
1817 , fol-   
Das eigene Bildmss des Kunstlers. 
Das Bildniss der Frau von Saviguy. 
Jenes des Herrn von Savigny. 
Bildniss der Bettina von Arnim. 
Das des Jakob Grimm. 
Jenes des General Wilh. von Dörnberg. 
Portrait des Maxitnns Imhof, kl. fol. 
Dom. Artaria, nach P. Kraft, lsl. fol. , 
Das Bildniss eines Mädchens. 
Jenes eines liiindes,
	        
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