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Frzmciscus
Gravelot ,
Hubert
Franz.
Punt, nach [welchem er einige Blätter in Aquatinta geliefert hat,
namentlich malerische Ansichten um Overveen bei Ilaarlem. Ein
grusses Blatt stellt Haarlem und die Uiugegend dar, und auch
kleinere Blätter mit Aus und Ansichten dieser Stadt stach dieser
Künstler. H. van Eynden und A. van der Willigen, Gescli. der
vaderland. Schilder-lt. ll. 451, nennen ihn einen geistreichen und
thiitigen Mann von gutem Charakter. Der Tod ereilte ihn 1805
zu Amsterdam. J
GPGVC, FHIUCISCUS de, Edclsteinschneider zu Brüssel, der von
Gent gebiirtig ist. Im Jahre 1819 erhielt er mit einem in feinen
Stein gegrabencn Apollolsopf den Preis. Auch Medaillons fertiget
dieser Iiiinstler.
Gravedon, s. Grciveclon.
Gravelle, Michel Ph. Levesque, de, Parlamentsrath zu Paris,
auch Zeichner und Iiupferstecher, der sich durch ein Werk be-
kannt machte, welches antike Edelsteine in geätzten Umrissen ent-
Jhiilt, unter dem Titel: Iiecueil de pierres gravöes antiques.
1732 37, 2 tom. 4. mit 101 und 105 Blättern. Man hat auch
noch andere Blätter von diesem Dilettanten. Basan legt ihm zwei
Nymphen nach Boncher bei. WVir glauben nicht, dass Louis
da Gravelle von unserm Iiiinstler verschieden sei. Von einem sol-
chen Künstler, ebenfalls Pnrlamentsrath, werden im Cabinet Paig-
nun Dijonval sieben lilClnG Blätter mit mythologischen Darstellun-
gen erwähnt, die wahrscheinlich zu obigem Werke gehören; fer-
ner ein Opfer an Priap.
Die Zeichnungen in dem erwähnten Recueil sind leicht und
geistvoll, aber die Umrisse flüchtig, wesswegen sie keine richtige
und wahre Idee geben.
GPaVClÜlI; Hubert Franz; Zeichner und Iiupferiitzer zu Paris.
der Bruder des berühmten Geographen Danville, und er selbst
heisst eigentlich Hubert Franz Dariville. Er wurde 1099 zu Paris
geboren, und erst im 50. Jahre fing er an, bei Ilestout im Zeicli-
nen und Malen sich {leissig zu üben; denn früher liess ihn eine
ausschweifende Lebensweise zu keiner Iluhe gelangen. In der
Folge ging Gravelot nach Enäland, wo er sich durch seine Zeich-
nungen mit Ornamenten für iijouterie-und Guldscliniietls-Arbei-
ten und durch seine Blätter für Buchhändler Beifall erwarb. In-
dessen konnte er auch Fi uren zeichnen, und er bewirkte in Eng-
land eine Vereinigung meilirei-er Künstler, die sich nach akadenii-
scher Weise mit der Darstellung des menschlichen Körpers bei.
schiiftigten. Bei dem 1745 erfolgten Ausbruch des Krieges kehrte
er endlich nach Frankreich zurück; aber G_ravelut erwarb sich auch
in Paris grossen Beifall,_sowulil_wvegen seiner Kenntnisse. als we-
gen seiner Iiuiist. Er lieferte eine beträchtliche Anzahl von Zeich-
nungen, in denen Fruchtbarkeit des Geistes und genaue Durcli-
fiihrung des Gegenstandes nach allen Theilen sich offenbaren. Iin
Costüme, in der GYClIllIOlKtOUXSChCH. Darstellungsweise und der Li-
nßäriwerspektive hatte er ungewöhnliche Iienntniss, und Geschmack
in alen Dingen, nur muss man nicht vergessen, dass der Ge-
schmack seiner Zeit gerade nicht der reinste war. Um sich einen
Begrid von seinem Talente zu machen, muss man die Cmnposi-
tiunen betrachten, welche er für die durch Luneau de Buisger-
niain besorgte Ausgabe von Raeine. für MarmontcPs Erzählungen,
für die Ausgaben des Corneillc, läoccaccio und Ariusto, für Pan-
cuuclie's Prachtausgabe des Voltaire lieferte. Letzterer liess ihm