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Grandjean ,
Philiw
Grandjean ,
und hier zeichnete er während der Quarantaine zwei grosse Ansich-
ten des Hafens. Nach Verlauf dieser Zeit richtete er seine Reise
egon Rom, wo er an dem Cardinal Albani und an Pieter Damme
Eeschiitzer fand. Er lag hier mit Eifer den Studien ob, zeichnete
mehrere berühmte Denkmäler und Landschaften, und diese Blätter
kamen dann in den Besitz der erwähnten Herren Tersteeg und
Versteegh. Ueberdiess zeichnete und malte Grancljean auch histo-
rische Darstellungen, wie den Tod der Sophonisba, Cleobis und
Biton, zwei Zeichnungen, u. a. Er malte auch zwei Ansichten
des Wasserfalles bei Tivoli, die Tcrsteeg erhielt, und auch Stücke
grau in grau malte er, Scenen aus dem Gedichte: Germanicus von
Frau L. W. van Winter, vorstellend. Einige dieser Bilder wur-
den von R. Morghen gestochen, und die ganze Folge lag 1788
fertig da. Sie sind mit dem erwähnten Gedichte und einzeln zu
finden. Diese Compositionen, die dem Künstler Ruhm verschafften,
waren auch dessen letztes Werk, aber 1781 wurde er als Protestant
an der Pyramide des Gajus Cestius begraben.
Gegenwärtig sind die Zeichnungen und Gemälde dieses Biinst-
lers bei verschiedenen Iiunstliebhabern zerstreut; denn die Kunst-
sammlung des Herrn Tersteeg, in welcher eine bedeutende An-
zahl von Werken dieses Iiiinstlers war, wurde 1808 zu Amsterdam
verkauft. Darunter waren verschiedeneseiner vornehmsten Zeich-
nungen, Landschaften und Anderes. Grandjean hat auch sein
eigenes Bildniss gemalt, und dieses rechnet man unter seine be-
sten Stücke. Er fertigte es für Herrn P. Calkoen, und von diesem
erwarb es der Amsterdanfsche Iiunstfreund Brentano um einen an-
sehnlichen Preis. Mehreres über die Lebensverhältnisse dieses
Künstlers ist in R. van Eyuden und A. van Willigen's Geschiede-
nis der vaterland. Schilderkunst II. 576 - 587 Zu lesen. Man hat
von ihm auch ein radirtes Blatt, welches ein Bacchanal vorstellt,
1775, in 4.; bei Weigel. 1 Thlr.
Grandlean! Phlllpp, Kupferstecher ge en das Ende des 17. Jahr-
hunderts, dessen Lebensverhältnisse unäekannt sind.
Ein Alexander Grandjean schnitt zu Paris unter Ludwig XIV.
für die königliche Druckerei Lettern, wie Jansen in seinem Essai
eur Torigiue de 1a gravure p. 75 bebauntet.
Ob der obige Jean Grandjean von diesen Männern abstammt,
ist unbekannt.
Grandlean: A": Architekt, der mit A. Famin sich durch ein treff-
liches Werk bekannt machte, durch die Architecture toscane, ou
Palais. maisons et autres erliüces de la Toschne, _Paris 1306 bis
1315, während welcher Zeit 18 Lieferungen erschienen, jede zu
6 Blättern in r. fol. Grandjean beialnsich 1801 als französischer
Pensionär nach Rom und hier besc äftigte er sich vorzüglich mit
Untersuchung und Messung den alten architektonischen Monu-
mente. Er gab Grund- und Aufriss vom Grabmale der Cäcilia Me-
tella und auch einen Entwurf zur Restauration des Ganzen machte
Grandjean. In Rom führte er noch verschiedene andere Zeich-
nungen aus, sein Hauptwerk bleibt aber die erwähnte Architecture
toscane. Dieses klassische Werk verdient wegen der guten Aus-
wahl der Denkmäler und. wegen der Reinheit der Zeichnung und
des Stiche: allgemeine Aufmerksamkeit.
Grandjean ist iiberdiess durch eine Sammlung der schönsten
Grabmäler Italiens bekannt. Die beiden erwähnten Künstler ha-
ben eine Menge solcher Monumente aus dem 15. und 16. Jahr-
hundert in Italien gemessen.