Volltext: Gallimberti - Haslöhl (Bd. 5)

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Grandi , 
Ercole. 
Grandi , 
Hieronymus 
Verschiedene antike Statuen, Copien nach Golzius, Mntbam, 
Saenredam u. a. 
Grandhonime bediente sich zur Bezeichnung seiner VVerlte eines 
Monogramms, das er aber auf verschiedene Weise gestaltete. Auch 
seinen abgekiirzten Namen setzte er auf die Blätter. 
Grandl; Ercolea Maler, den" Vasari Ercole da Ferrara nennt. Er 
warLorenzo C0sta's Schüler und dessen beständiger Gehülfe, ob- 
gleich selbst tüchtig. Seine Werke gefielen mehreren besser, als 
jene seines Meisters,.und in der Zeichnung wenigstens sind sie 
vorzüglicher. Seine Untergebcnheit war Fdlge seines eigenen Miss- 
trauens, doch- hat er in einigen Bildern bewiesen, dass er zur 
Selbstständigkeit gelangt. Dabei arbeitete er für die-Kunst mit 
Fleiss und Ueberlegung._ In S. Pietro zu Bologna malte er die 
Geschichte des heil. Petrus auf die Wand , und brachte damit sie- 
ben Jahre mit dem nassen Malen zu, und fünf andere, um die 
Gemälde trocken zu übergehen. In der Kapelle Garganelli der- 
selben liirche malte er auf der einen Seite den Gang der Maria 
über das Gebirge und auf der andern die Kreuzigung Christi mit 
vielen Figuren, die in den Köpfen ausserordentliche Mannigfaltig- 
keit bewiesen. Auch in den Trachten und in den Stellungen 
herrscht grosse Abwechslung, wobei er ausserordentliche Kenntnisse 
in der Verkürzung zeigt. Vor allen aber rühmt Vasari den Aus- 
druck des Schmerzes, den man, nach seinen Worten, sich kaum 
denken kann. Diese Kapelle wurde eingerissen, und von den Ge- 
milden retete man, so viel als möglich, um sie im Pallaste Tenara 
einzumauern. Lanzi sagt, dass dieses das Ausgezeichnetste sei, 
was der Künstler geliefert. In Bologna malte Grandi mehreres, 
später verliess er aber die Stadt, weil ihnrKiinstler die Zeichnun- 
gen entwendeten. 
In Ferrara ist von seiner Hand ein Altar in S. Paolo, und ein 
andres Gemälde ist nach Lanzi in der Kirche di Porto zu Ravenna. 
Im Stadthause zu Cesena sah Lanzi einige kleine Bilder. 
In auswärtigen Gallerien sind seine Bilder sehr selten, was 
selbst in Italien der Fall ist, denn der Künstler, iiberdiess sehr 
zaghaft, starb schon im liosten Jahre 1551. Lanzi erwähnt zweier 
Bilder in der k. Gnllerie zu Dresden als Werke Grandi's, Quandt 
aber sagt in der Amnerkun zur deutschen Uebersetzung der Ge- 
schichte der Malerei in Italgien III. 202. dass diese Bilder gewiss 
nicht von Ercole seien, sondern von einem weit älteren Meister. 
Es sind die Gefangennehnxung des Heilandes und die Iireuztragung 
desselben, im grossen Style gehalten, aber in der Ausführung un- 
vollkommen. Iin Ausdrucke sind sie energisch, und in der Kreuz- 
tragung kommt eine Gruppe von Frauen vor, die zu dem höch- 
sten gehört, was die bildende liunst im Tragischen hervorgebracht 
hat. David hat nach ihm eine Iirenztrergung in Hüpfer geätochen, 
und C. Fiuina gab einige seiner Bilder im Holzschnitt heraus. 
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Grandi, HIGPOHYIUIIS- de, Zeichner und Maler von Ferrara, dessen 
Lebensverhältnisse unbekannt sind. Es ist nicht ausgemacht, ub 
er zu jener bekannten Familie von Ferrara gehöre; der Zeit, in 
welcherjene blühte, gehört er an. Seinen abgekiirzten Namen: 
HIERONY GRAND FERA-findet man auf einem Blatte mit der 
Krönung Mariä, das zu einer Folge von 161 Holzschnitten mit 
Darstellungen aus der Leidensgeschichte des Herrn gehört. Einige 
tragen die Jahrzahl 1555, ein unbekanntes 'Monogramm oder ein 
'l'äl'elchen. Dieses ist wohl ohne Zweifel jener Hieronyntus Grandi, 
nach welchem C. lluixia das Blatt geschnitten, welches Clic Erschaf-
	        
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