Volltext: Gallimberti - Haslöhl (Bd. 5)

Graff, 
Anton. 
Carl 
Grafagnino. 
321 
ten Personen und den Preisen aufzeichnete. In demselben finden 
sich von 1756 bis 66 in Augsburg, Regensburg u. s. _w. 297 ge- 
malte Portraite; 915 Originalgernälde, von 1766 - 75 In Dresden 
und an andern Orten gemalt; 415 Copien; zusammen_1655 gemalte 
Bilder, dazu kommen noch 322 Zeichnungen mit Silberstift und 
einige Landschaften a la prima in Oel. In der Schweiz finden sich 
ebenfalls viele seiner Gemälde; seine Vaterstadt allein besitzt über 
60 Stücke. Er erzeugte in seiner glücklichen Ehe zwei Sühne, 
von denen einer 1801 als Referendar beim Stadtgericht in Dresden 
gestorben, der andere aber als verdienter Maler daselbst lebte. Eine 
Tochter war mit dem für die Iiunst zu friih verstorbenen Maler 
Iiaatz verheirathet. In seiner letzten Lebenszeit wurde er noch 
zum Mitglied der k. k. Akademie zu Wien und. der k. Akademie 
der liiinste zu München ernannt. 
Man hat von Graf? auch drei jetzt seltene radirte Blätter: 
Sein eigenes Bildniss, (sehr selten mit Groquis im Unterrande), 
jenes des Professors Sulzer und des Kaufmanns Basse, (eben 
falls sehr selten mit Einfällen). . 
Graf, Carl Antün, Landschaftsinaler, der zweite Sohn des Obi- 
gen, wurde 177.1 in Dresden geboren. Er gbnoss eine sorgfältige 
Erziehung, die ihn nicht allein in dielPrincipicn der Kunst, sen- 
dern auch in die der Wissenschaften einweihte. Die Landschafts- 
malerei, die ihn vor allem anzog, erlernte er bei Prof. Zingg in 
Dresden, und 1801 ging der junge Haustier nach der Schweiz, 
wo er sehr geistreiche Skizzen der merkwurdigsten Gegenden, be- 
sonders aus dem Lauterbrunner Thale entwarf. Hierauf begab sich 
Graf? über Mailand nach Rom und Neapel, und in ersterer Stadt 
verweilte er fast sechs Jahre, während welcher Zeit der hunstler 
viele Partien aus der dortigen Umgegend aufnahm. Nach seiner 
Rückkehr ins Vaterland arbeitete er seine italienischen Studien aus, 
besuchte aber auch oft die sächsische Schweiz, wo er in Tetsclißn 
für die igräflich Thuifsche Familie viele der schönen Umgebungen 
aufnahm. Auch bereiste er mehrmal die Schweiz, so wie_die Rhein- 
und bayerischen Gegenden. Aus diesen Angaben lässt sich der In- 
halt seiner Gemälde abnehmen, und diese selbst sind trefflich aus- 
geführt. Er bemühte sich stets, das Eigenthiimliche deelandschalt- 
liehen Natur zu fassen und besonders glücklich War er in Darstel- 
lung der Gebirgsgegenden. Auch die verschiedenen Wirkungen des 
Lichtes wusste er meisterhaft zu geben. Dabei war Grai-f ein viel- 
seitig gebildeter Künstler, der mit seinem praktischen Streben ei- 
nen reinen Sinn für Theorie verband. Er war auch ein treßlicher 
Violinspieler und in jedem Verhältnisse ein edler Mann. Er erzog 
die unmiindigen Iiinder seiner Schwester, der Gattin des Land- 
schaftsmalers Kaatz, auf väterliche Weise.  Böttiger hat in dem 
 artistischen Notizenblatte der Abendzeitung 1852, in welchem Jahre 
derdriiinstler starb, seinen Nekrolog geliefert. 
Gra?) Jdlfilnn Heinrich, Architekt aus  wir jedoch nur 
i 111'911 ein Werk kennen, welche; 1823 zu Tubingen heraus kam. 
bs 1:1 dieses die Darstellung des alten schwäbischen lilosterl B6- 
en ausen in 11 Iiupfertafeln und 5 Detailzeichnungen; fol. 
Gruß. S. auch Grave.  
GraH, Maria Sibylla. 5, Meriah, 
"Graifagninß. Beiname v. J. Purta. 
Nagleräs Künstler-Lax. V. Bd- 
91
	        
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