Graf oder
Grave ,
Hans.
Graf,
Hans.
Bartsch führt auch jene 8 kleinen Holzschnitte nicht an, welche
die Bitten des Vatcrunsers darstellen. Sie sind ungemein zart gear-
beitet, Zeichnung und Cbmposition geistreich. In der bei linob-
lauch 1517 erschienen Legende der Heiligen (der Heilige Leben
neuw gedrückt etc.) tragen die Holzschnitte 2 -10 Ursgraf's Mo-
nogramm. Sie haben im Allgemeinen sehr richtige Vertheiluug
von Licht und Schatten, nur dass sie hie und da ein ängstliches
Bemühen olienbaren, den Schatten recht bemerkbar zu machen,
daher er an manchen Stellen zu scharf aufgetragen ist, wiewohl
überall richtig angebracht. ,
Ein ungemein reichhaltiges Bild ist die Erweckung des Lazarus;
in den über 40 sich belauiienden Köpfen dieses Blattes ist ausser-
ordentlich viel Charakteristisches. Auch ist Leben in dem Bilde;
die Figuren stehen in drei verschiedenen Gruppen in richtiger
Perspektive hinter einander.
Gott Vater auf dem Throne, mit der Rechten einen entblössten
Dolch und mit der Linken eine Kugel haltend. Zu seinen
Fiissen ist Christus und die Jungfrau; auch der hl. Geist und
eine Legion von Engeln sind zu sehen. Unten ist ein knien-
der Mann in einer Landschaft. Auch sieht man das Wappen
von Basel, das Zeichen des Künstlers und die Jahrzahl 1514.
Das Wort Trinitas bestimmt die Darstellung. H. 8 Z. 25 L.,
Br. Ö Z. 10 L.
Zwei Heilige, neben der liirche Gott Vater in den Wollten. 11.11
Man darf indessen nicht alle Blätter mit den Buchstaben VS dem
Urs Graf zuschreiben. Sie bezeichnen auch einen deutschen Künst-
ler, der nach M. Schongauer copirt hat. Auch V. Gcldersmaxixi
und V. Glockenton sollen sie bedeuten.
Graf oder GPEIVG, HEIIIS, Formschneider von Amsterdam, dessen
Lebensverhältnisse unbekannt sind. Er lebte um 1555 zu Frank-
furt am Main, und hier ferti te er für die Wittwe des Malers C.
Fabri eine Ansicht von Franglsfurt, die der Rath bestellte. Die
Zeichnung machte Fabri. Hiisgen sagt irrig, dass dieses die erste
Ansicht von Frankfurt sei; denn in Miinster's' Cosmographey ist
eine solche, aber kleiner, von 1545.
Auf dieser grösseren Abbildung der Stadt Frankfurt, die aus
zwei Blätterrn in qu. fol. besteht, ist ein Monogramm, das aber
einige auf Hans Grunewald deuten wollten, doch scheint es Hans
Graf fecit zu bedeuten; denn man vreiss gewiss, dass dieser H.Graf
eine Ansicht jener Stadt verfertigte.
Graf, 141335, Maler in Nürnberg, wo er um 1340 das alte Rathhaus
malte, welches 1521 Georg Pcncz renovirte.
Ein anderer Künstler dteses Namens uralte 1514 das (jmmäldc an
der schau, dem Rathhaus gegenüber. Dieses erneuerte 15T9 Tho-
mas Oclgagt, und 100 Jahre nachher frischte es Leonhard Häberlin
auf. S0 berichtet Murr-
Graf, Hans, Maler zu Wien, der bei Folpert van Alen seine Iiuust
erlernte. Er soll 1680 geboren werden seyn, wenn nicht früher,
und der Tod ereilte ihn zu Wiep, seinem beständi en Aufenthalts-
orte, in hohem Alter. Dieser lihnstler malte öifenäiche Plätze mit
vielen Menschen, Pferden und Wägen , und dabei führte er Alles
mit grossem Ftleisse aus. Er malte indessen auch Darstellungen
mit wenigen Figuren. J. V. Iiauperz Stach nach ihm eine alle Frau
mit einem Essighändler in schwarzer Manier.