Gondelach ,
Hans.
Gondouin.
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In _Augsburg malte er auch mehrere Bilder, Historien und Por-
traite. Auf dem Bathliause daselbst ist das Bild von seiner Hand,
i'm-längst die Belehnung der Churvvürde an Moriz von Sachsen 1548
'Ui'5 0
Gondelaeli starb 1655, und P. L. Iiilian, J. G. Heckenauer,
Iselburg haben nach ihm gestochen.
Gßndßlach, HI-IUS, Maler zu Nürnberg, der durch sein Bildniss
bekannt ist. Starb 1594 im 64. Jahie.
GOYIÖGlEIIlA, MülilllilS, Maler, von welchem sich in der Gallerie
Stenglin ein Gemälde befand, welches Personen vorstellt, die Bret
spielen, während andere zusehen und trinken. '
Gondelle, s. Gourdellc.
GODÖODID, Architekt geb.z1iParis1737, gest. 1818. Dieserliünstler, ei-
"ner derjenigen, welche im vorigen Jahrhunderte bessere Grundsä-
tze der Architektur in Frankreich zu verbreiten strebten, kam als
Pensionär Ludwigs XV. nach Rom, um sich nach den VVei-ken der
uten alten Zeit in seiner Kunst zu vervollkommnen. Zu jener Zeit
fing man überhaupt in Rom schon an, die Fehler der Borroinini-
sehen Epoche einzusehen, da die Bauküiistler doch nicht mehr ganz
gleichgültig an den alten Bauwerken vorübergingen. Dazu kommt
auch der Umstand , dass damals Rom nichts von Bedeutung mehr
baute , um die vermeintliche Originalität eines Bernini und Borro-
mini fortzupflanzen. Einem reineren Gesehmacke _in der Baukunst
liuldigend kehrte Gondoiiin nach vier Jahrenwieder _nacb Paris
zurück, und hier fand er jetzt durch den beruhinten Chirurgen La
Martinicre Gelegenheit, seine erworbenen Kenntnisse in einem be-
deutenden Bauwerke darzulegen. Das Amphitheater in der Rue des
Cordeliers war zu klein und der Doctor brachte es, also dahin, dass
sich Ludwig zum Bau eines neuen Gebäudes der chirurgischen
Schule in derselben Franziskaiierstrasse entschloss. Gondouin fer-
ti te den Plan dazu und 1769 begann der Bau. Dieses Gebäude
bildet ein Quadrat mit einem geräumigen Hof, und die _Faeade ge-
gen den Platz misst 55 Toisen. Sie zeigt eine GallGflGjI-Jlt vier
Reihen jonischer Säulen und diese Ordnung ist durchaus die herr-
schende. Darüber erhebt sich nach Art einelr zgttiäa eän Stockwerk
mit 12 Fenstern, mit einem grossen Basre ie" u er cm Portale.
Im Innern des Hofes ist ebenfalls eine jouische Colonnade und im
Grunde ein sehr schönes Frontis ice. Dieser Theil ist für die Bau-
kunst jener Zeit besonders merkpwürdig und überhaupt der ganze
Bau, weil sich in demselben die Rückkehr zu den Grundsätzen
und dem besseren Geschmacke des Alterthums auf erfreuliche Weise
offenbaren Kein französisches Gebäude jener Zeit kann an Grösse,
im Reinheit der Form bis in ihre Theile, an Einfachheit und Zier-
lißbkeit mit diesem wetteifern. Quatremere sagt im Dictionnaire
hist. d'architecture I. p. 669., dass man bei diesem Gebäude zum
Lobe Gundouiifs nur zu sagen brauche: il est Pouvrage le plus
classiqus du dix-huitieme Steel's. ,
_Z11 Seiner Zeit, als dieser Künstler auftrat, wurden in Paris
vlßlß Huuser gebaut , in denen sich der Styl eines Pallarlio zeigt,
und _Zu_mehrern solchen Gebäuden, in der Stadt und auf dem Lan-
fiß, fßrhgte Gpudouin die Plane. Die zahlreichen Aufträge. welche
llll? zu Thlffl Yvllrclen, versetzten ihn in eine glückliche Lage-
: beiße Unabhängigkeit beniitzte er nun in reifen Jahren zu ernsten:
Studium der classischen Monumente des Alterthumsl Er nahm sich
vor, 911195 der 5111551011 Werke der alten römischen Pracht im Pläne