Goltschmid.
Goltziums,
Hubert
etc.
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Dieses grosse royal Folioblatt kann
Claude an die Seite gesetzt Werden-
Goltschmid. s. Goldschmid.
jedem
Hauptblatte
nach
Goltzius, Hubert, oder richtiger H. Goltz, Maler und Al-
terthumskenner, der an eblich 1526 zu Vanloo geboren wurde.
Sein Vater Rüdiger, ein äVIaler, war von Würzburg, und er selbst
könnte noch in Würzburg geboren seyn, weil er sich Herbipolita
Vanlonianus nennt. Der Vater unterrichtete auch den Sohn in der
Kunst; dabei sprach den jungen Goltzius aber auch besonders die
Archäologie an, und eine Folge davon war das Studium der al-,
ten classischen Schriftsteller, welches er neben dem Besuche der
Schule des L. Lombart betrieb. Er besuchte auch Rom, um die
Alterthümer jener Stadt und die Münzkabinete daselbst zu betrach-
ten , und als Resultat seiner verschiedenen Forschungen, die er in
Italien, Frankreich und Deutschland machte, gab er Werke heraus,
die alle Achtung verdienen. Man hat ihm zum Vorvvurfe enmcht,
dass er Münzen in Abbildungen gab, die nie existirten; allein die-
ses ist nicht so , nur sind die Originale grösstentheils sehr selten.
Vom ihm sind die Emblemata et aliquot nunnni operis S. Sambuci.
Antv. ex ollicina Plant. 1564. 8. Es gibt viele Blätter von seiner
Erfindung, Iiuplerstiche und Holzschnitte, doch sind wohl die we-
nigsten von ihm selbst gestochen und geschnitten. Sie sind mit
dem Buchstaben G., G. f. oder H. G. bezeichnet.
Bei seinen Bildnisseu der Kaiser in Medaillenform wendete er
den Holzschnitt in Hellclunkel an, und dabei verbander den Form-
schnitt mit dem Iiupferstiche. Der Schnitt dieser Bildnisse rührt
von J. Gietleughen her, den Golzius reichlich beschäftigte. Dieses
Iiaiserwerk hat den Titel: C. J. Caesar sive historiae impcratorum
Caesarum Ilomanorum, ex antiquis numismatibus restitutae, liber
primus. Huberto Goltzio, Herbipolita Vanloniauo auctore et sculp-
tore. Brugis,15Ö5.
Sehr selten ist die deutsche Originalausgabe, mit braun abge-
druckten Bildnissen der Iiaiser in Form von Medaillons. Sie bil-
det den fünften Theil der sämmtlichen VVerke des H. Goltzius:
Lebendige Bilder gar nach aller Keysern von C. Julio Cäsare biss
auf? Carolum V. etc. Antorß 165.7, fol.
Es gibt auch eine Ausgabe mit italienischem Text, Antorff 1557;
mit franz. Text, daselbst 1559 oder 61; mit spanischem Text, An-
torlT 1560, fol.
Am gesuchtesten sind die Originalausgaben von Goltzius Werken,
Wegen der ersten und besten Abdrücke:
Fasti inagistratuum et triuinphorum rom. Brugis, ISÖÖ, fol.
Die oben erwähnte Ausgabe des Cäsar.
Cacsar Augustus. Brugis, 1574. fol.
Sicilia et magna Graecia. Brugis, 1576, fol.
Thesaurus rei antiquariae. Antw. 1579, 4. mit KK.
Der Haupttitel seiner Werke ist:
Rümanae et Graeciae antiquitatis monumental e priscis numis-
maüblls eruta et L. Nonnii comment. illust. Alitw. ex off. Plant
1645- Die oben erwähnten Werke haben vviieder besondere Titel
und die Jabrzahl 1644- die Icones im erat roman aber als fünf-
t?" Thailv 1Ö45, mit braun abgedrucktgn Medaillons. Zusammen
bllden (Inltlllls Werke 5 Bd. in fol. Dieses ist die gewöhnlich vor-
kommende, noch geschätzte Ausgabe , aber mit etwas abgenutzten
Platten gßdrllßkt- Eine frühere Ausgabe, Antwerp. Tom. I. 1617;
Tom. II. 1620; Tom- III u. IV, 1618, ist im Druck und Papier