Goez,
Joseph
Franz.
Goüö,
Johann.
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eineiinIllun-iinaten, der seinen Namen führte, aber zu dieser Zeit
als hunstler zu Wien lebte, unglücklicher Weise verwechselt wur-
de; genug, er erhielt bei der damals in Bayern eingetretenen Illu-
lninaten-Verfolgung 1791 unvermuthet von der Regierung den Be-
fehl, die Stadt München zu verlassen. In dem Bewusstseyn seiner
Unschuld gehorchte Goez nach einer eingereichten kurzen Verthei-
digungsschrift, und begab sich nach Regensburg, wo er freund-
liche Aufnahme und Schutz fand. Er betrat nie wieder München.
In Regensburg wollte der ehrwürdige Fürst Primas eine Kunstaka-
demie errichten, zu deren Direktor F. v. Goez ernannt wurde;
aber unglückliche Zeitverhüitnisse und die Regierungsveränderuilg
Begemburgs verhinderten die Ausführung dieses Plans. Jetzt fing
seine sonst so blühende Gesundheit auch zu schwinden an, und
äörperliche Leiden- und bittere Erfahrungen zerstörten 1815 sein
eben.
Unter seine besten Arbeiten gehören: das Portrait des Frhrn.
von Gleichen, welches eine überraschende Aehnlichheit hat, ob-
gleich es der Künstler bloss aus der Erinnerung malte; König Lear
im Wahnsinn, in Oel gemalt; Sammlung ländlicher charakteristi-
scher Scenen, vorzüglich wie man sic in l-Sayern sieht. Diese in
Gouache ausgeführte Sammlung kam in dem Besitz des Lord Wal-
pole. Die Niuthzucht, zwei Gouache-Geinälde, von ergreifender
Wirkung, ohne das sittliche Gefühl im Mindesten zu beleidigen.
Beide blieben in Regensburg. Ein vorzü liches Iiunstprodukt ist
ebenfalls die oben angeführte Scene des sTodes der Königin aus
Hamlet. (S. hierüber NilsolaPs Reisen. Bter Bd. 173i.)
In der Gouache-Malerei hatte Goez eine vorzügliche Stärke.
Durch eine ihm eigene Behandlung der Farben wusste er, beson-
sonders bei Landschaften, überraschende Effekte hervorzubringen,
Viele dieser Blätter sind ungemein lieblich und zart; nur schade,
dass so viele seiner besten Arbeiten unvollendet geblieben sind.
Der Künstler hinterliess Tausende von Ideen und Skizzen. Kunst-
blatt 1810 A. Krämer.
Von seinen Blättern erwähnen wir noch:
Gustav III. von Schweden, 1785, 4.
Cosciusko, punktirt und farbig. Erster Versuch in Punktlrma-
nier.
Sechs Scenen zu A. C. Iiaysefs Lektüre für Stunden der Musse.
Denkmal auf den Tod Heinrich Adolph's von Dittmer.
Drei Ansichten von Donaustauf.
Eine Fainilienscene bei der Nachricht von der Ankunft der Fran-
zosen in Regensburg, in grösserem Formate, als die obigen.
Zwei kleine Blätter. Trinkt nun ihr die Milch etc.; Leben sie
wohl edler Freund.
Ein Gefangener, den man befreit, 8.
Goffßrdy, Zeichner und Maler, der bei B. Breeniberg seine Kunst
erlernte. Er soll in der Leichtigkeit und in geistreicher Führung
des Pinsels dem Meister gleiehgekommen seyn, doch ist sein Go-
15"" zu bleich. Es finden sich von seiner Handauch landschaft-
lwbe Zeichnungen in Bister und in Aquarell, letztere im Ge-
Sßhmßcke Elsheimer's.
l
Gofre? Johanx]: Maler von Lüttich, kam in jungen Jahren nach
Itnlwß und hler waren es in Bassauo besonders die Werke der Bas-
Salli. Welche er studierte. Ex- liess sich auch in dieser Stadt häus-
lich nieder, da. er die Tochter des M. A. Dordi heirathete. Müll
findet von seulßr Hand Altarbilder und auch Cabinetstücke.