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Goethe ,
YOD.
n-Ill
Goetgheblter,
Peter.
Güthe's Jugendgenosse, in den Nachrichten von Frankfurter
Künstlern und Gelehrten, 1780.
Schwerdtgeburt gab nach seinen Handzeichnungen 1822 sechs
Blätter-in 14. heraus. Die Verse des Dichters liefern auf dem Um-
schlag den Commentar. Holdermann und Liebe sind als diejenigen
genannt, welche die Blätter radirten. In der spätem Zeit konnte
sich Giithe mit künstlerischen Versuchen wenig mehr abgeben, doch
widmete er in seinen Schriften der Kunst reiche Kapitel. Wir erin-
pern nur an seine Propyläen, an das-Leben Benvenuto CellinPs, der
uns durch Göthe erst recht lieb geworden; an die Schrift: Win-
kelmann und sein Jahrhundert; an die gehaltvolle Zeitschrift:
Kunst und Alterthum u. s. w. Goethe und Schlegel gaben in der
deutschen Kunstwelt so manche Anregung zum Bessern.
Der Tod ereilte ihn 1852 in Weimar, nachdem er 82 Jahre und
darüber ein glückliches Leben genossen, so wie es wenig Dichtern
beschieden. Er war von seinem Fürsten als Freund behandelt, und
bekannt ist es, wie ihn Andere geehrt. Der kunstsinnige Iiönig
Ludwig von Bayern zierte den Altmeister kurze Zeit vor dessen Ab-
leben noch mit dem Civilverdienstorden seiner Krone.
GOGtlIE, Bildhauer zu Stockholm, studierte die Anfangsgründe der
Iiunst im Vaterlande unter SergePs Leitung, und in den ersten
Jahren unsers Jahrhunderts begab er sich zur weitem Ausbildung
nach Rom, wo er noch 1810 verweilte. In dieser Zeit erwarb er
sich zuerst durch einen in Marmor vollendeten Bacchus ehrenvol-
len Beifall, welchem er dann als Gegenstück die Hebe beigesellte,
die er sitzend darstellte. Spätere Arbeiten sind: eine stehende Ve-
nus in Marmor, eine marmorne Vase nach Art der berühmten Bor-
ghesischen, für den General Bald ausgeführt; ein allegorisches Bas-
relief am Monumente der Lady Tcmple etc. Im Jahre 1825 war
sein lebensgrosses Standbild der Kaiserin Catharina U. vollendet.
Es ist in Marmor ausgeführt, für St. Petersburg.
Göthe ist Professor an der Akademie der Biinste in Stockholm
und ein Künstler von Bedeutung. Seine Formen sind gewählt und
in Behandlung des Nackten und der Gewänder besitzt er grosse
Stärke.
Goethe,
Eosander,
Architekt,
Eosander.
Goetghebuer, Peter Jaküb, Architekt zuGent, geboren daselbst
1788. Er bildete sich aufder Akademie seiner Vaterstadt, und hier
gewann er alle Preise; 1810 jenen aus der Composition. Diese:
Künstler ist einer der Gründer der Gesellschaft der schönen Künste
zu Gent, und an der Akademie bekleidete er neun Jahre die Stelle
eines Professors. Von ihiu ging die erste Idee aus, den verhäng-
nissvollen Tag von Waterloo auch durch ein Blatt zu verewigen,
welches den Plan des Schlachtleldes gibt, von ihm selbst gestochen.
Dieser Plan wurde in Frankreich, England und Deutschland nach-
gebildet, und das Interesse, _welches der Gegenstand erregte, bewog
unsern Künstler einen zweiten "Plan in grösserem Massstabe zu
stechen, ebenfalls niil: den vorzuglichsten Ansichten des Schlacht-
feldes.
Wir verdanken diesem Iiiinetler auch folgendes Werk; in wel-
chem er mehrere Blätter mit eigener Hand gestochen: Choix des
monuniens, ödifices et maisons _le plus "remarquables du royaume
des Pays-Bas. Gand. 1321 und die folgenden Jahre, fbl. Im Jahre
1326 waren bereits 16 Lieferungen vorhanden, jede zu 6 Blättern,
mit Reinheit und Genauigkeit gezeichnet.