Goes ,
Goethe .
Vir.
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große Fliigelbilder, welche in der Behandlungsart viel von H. van
der Goes haben; auf jeden Fall bemerkenswerthe Bilder der alt-
flandrischen Schule, Das eine Bild zeigt einen lmienden König
von Schottland mit seinem Sohne undSt. Andreas, das andere des-
sen Gemahlin mit demSChutzpatron von England, dem heiLGeorg.
Auf der Rückseite des ersten Bildes ist die Dreieiniglieit abgebildet,
auf dem zweiten ist das Bild eines knienden Chorherrn, vortrelf-
lich nach dem Leben gemalt, daneben ein Engel mit der Orgel. -
ln Waagerfs Catalog der Gemäldesammlung des h. Museums in
Berlin sind folgende Werke als Arbeiten des van G035 bezeichnet:
Die vor einem Betstuhl stehende Maria empfängt die Botschaft
des Engels; Doppelbild mit dem heransehvvebenden Engel, welcher
der vor ihren] Bctstuhl knienden Maria die Menschwerdung des
Erlösers ankiindiget, in einem G-emache mit der Aussicht auf einen
Gang, welchen die Morgensonne hescheint. Das Antlitz des dor-
nengekrönteil Christus nach dem alten Typus auf blauem Grunde;
St. Augustin unter einem Baldachin, vor ihm der Stifter, ein jun-
ger Geistlicher, kniend mit seinem Schutzpatron, dem Täufer Jo-
hannes; das jiingste Gericht mit den klu en und thörichten Jung-
frauen, insylnbolischer Beziehung, doch wohl das Werk anderer
Hand.
G995, ll-Iathlaä, Maler, der um 1472 zuAntwerpenlebte, dochweisa
man nicht, ob ein Bruder des berühmten Hugo. Seine Lebensver-
hältnisse sind unbekannt, auch von seinen Werken kann man
nichts bestimmen.
GOCSET, geschickter Genremaler in Biberach, ein Künstler unsers Jahr-
hunderts. Seine Bilder sind einfach und ansprechend, und gedie-
gen in der Technik.
Goetgebtier. s. Goetghebuer.
Gßelhüls, Johann; Bildhauer und Giesser von Mecheln, machte
1,658 ein schönes Crucifix von vergoldetem Erz. 35 Schuh hoch,
das auf dem Meerplatze zu Antwerpen aufgestellt wurde.
Goethe, Wolfgang VOR, der gefeiertste Namen der deutschen
Literatur, der aber auch in der Kunstgeschichte eine Stelle findet.
Der Legatiunsratlt Moriz zu Frankfurt am Main unterrichtete _ihn
in den Elementen der ZBlChBDlHlDSt, die der Jüngling mit Liebe
übte, nach künstlerischen Vorbildern und nach der Natur. Yen
seiner Vaterstadt Frankfurt begab sich Goethe auf die Universität
Leipzig und hier setzte er auch seine Hunststuclien fort. Er wohnte
mit dem liupterstecher Stock in einem Hause, und jetzt verlegte
er sich auf die Aetzhunst. Aus jener Zeit stammen verschie-
dene Landschaften nach Thiele und Andern, und auch in der
Fßrmschneidelsunst versuchte er sich. Er fertigte verschiedene
kleine Druclterstöcke nach französischen Mustern.
Man kennt von Göthe zwei kleine Landschaften mit Wasserfäl-
len, von Gebüsch umschlossen: Peint par A. Thiele. gravö par
Goethe. Das eine hat der junge liuustliebhabcr seinem Va-
ht" gewidmet, das andere dem Dr. Herrmann. Diese Blätter
slucl selten, und in Bezug auf künstlerische Behandlung nicht
unbedeutend. Göthe lertigte sie 1767 und im folgendenlahre
verlicss er Leipziioz
Eine ändere Landschaft zeigt ein altes Thor und eine verfallene
Stadtmauer, und auch eine Scheuer mit lustigen Bauernauf-
tritten stellte er dar. Dieser beiden Blätter erwähnt Hüsgen,
NagZez-Zw Künstler-Lax. V . Bd. 17